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Kategorie: Ab 14 Jahre

Edinburgh 1733: Die Vampyr-Jägerin Alexandra hat sich geschworen, dem charmanten und geheimnisvollen Vampyr Lucian künftig aus dem Weg zu gehen. Doch mit einem Mal findet sie sich zusammen mit ihm auf der Seite der Gejagten wieder und kommt Lucian näher, als sie vorhatte. Noch ahnt sie nicht, dass dadurch eine uralte Prophezeiung ihren Lauf nimmt, die Lucian, den letzten Vampyr, in tödliche Gefahr bringt.

 

  Autor: Brigitte Melzer
Verlag: Ueberreuter
Erschienen: 07/2008
ISBN: 978-3-8000-5429-9
Seitenzahl: 334 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Nach dem in Band eins die Verwandlung von Catherine zum Vampyr und in Band zwei ihr Kampf mit dem Unendlichen und ihre Liebe zu Daeron abgehandelt wurde, folgt nun logischerweise im letzten Teil der Vampyr-Reihe die Geschichte um die Jägerin Alexandra und den Vampyr Lucian. Die Geschichte beginnt in Edinburgh 1733.
Kaum drei Wochen sind seit dem Kampf mit dem Unendlichen vergangen, in dem Catherine, Alexandra, Daeron und Lucian Seite an Seite gekämpft haben. Jetzt steht der Jägerin Alexandra ein ganz anderer Kampf bevor; der gegen die anderen Jäger Mihail, Gravil und Vladimir. Aber vor allem ein Kampf mit sich selbst. Sie will das Schwarze Kreuz, das einzige Artefakt das Lucian vernichten kann, zerstören, doch die anderen drei Jäger, allen voran Vladimir, wollen es in ihren Besitz bringen um die Jagd auf den letzten aller Vampyre zu vollenden. So wird Alexandra selbst zur Gejagten, in ihrem Bemühen Lucian zu schützen. Während eines Kampfes wird sie schwer verletzt und Robert, der sterbliche Freund Lucians, legt ihr Schicksal in Gottes Hand. Für Alexandra beginnt ein Kampf um Leben und Tod, während Lucian in seinem Schmerz gefährlich wie nie zuvor wird. Als dann auch noch ein alter Feind wieder auftaucht, sieht sich Lucian gezwungen, den Kampf seiner Existenz zu führen und eine uralte Prophezeiung scheint sich zu erfüllen.


Stil und Sprache
Brigitte Melzer knüpft fast nahtlos an die Geschehnisse aus Band zwei, „Vampyr – Die Jägerin“, an. Mit einer sehr bildhaften Sprache lässt sie gekonnt die Schauplätze und Szenen vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen und lebendig werden, ohne dabei in langatmige Beschreibungen zu verfallen oder dem Leser den Raum für die eigene Fantasie zu nehmen. Eindrucksvoll ist vor allem die Kampfszene am Schluss, als Lucian mithilfe eines uralten Rituals die Macht des Schwarzen Kreuzes brechen will. Das war Nervenkrieg pur.
Die Geschichte um Alexandra und Lucian ist in neunzehn gut überschaubare Kapitel unterteilt und beginnt mit einer persönlichen Aufzeichnung von Gavril und endet mit einem Anhang was das Schwarze Kreuz angeht. Den fand ich sehr informativ, zumal darin auch zu lesen ist warum Brigitte Melzer gerade dieses Artefakt als Waffe gegen den Unendlichen wählte.


Figuren
Die Figur der Jägerin Alexandra macht in ihrem Kampf mit sich selbst und ihrer Liebe zu Lucian eine bemerkenswerte Wandlung durch. War sie im zweiten Band noch eine gefühllose, kalte und unerschrockene Frau und Jägerin, so wandelt sich dies im dritten Buch zusehends. Sie wird von der Jägerin zur Gejagten und erlebt zum ersten Mal in ihrem Leben was es heißt, wenn sich ein anderer Mensch um einen sorgt. Doch diese Tatsache macht ihr sehr zu schaffen und sie steckt in einem heftigen innerlichen Zwiespalt mit sich selbst. Brigitte Melzer hat es hervorragend verstanden diesen inneren Konflikt und Kampf in Worte zu fassen und dem Leser nahe zu bringen, ohne das dieser dabei irgendwann ungeduldig wird.
Auch der Charakter des Lucian ist gut getroffen. Er ist vollkommen anders dargestellt als man es von einem Vampyr allgemein erwartet, handelt völlig anders, denkt anders und reagiert anders. Obwohl die Vampyre in dieser Buchreihe hauptsächlich als das Bösen dargestellt wurden, so ist Lucian das Gegenteil. Er kämpft darum Alexandra nicht gefährlich zu werden, sie zu beschützen und das obwohl er weiß, dass sie sein Verderben sein wird. Er bringt sich sogar selbst in absolute Gefahr als es darum geht, ihr Leben zu schützen und sie in ihrem Kampf gegen den Unendlichen zu unterstützen.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch hat keinen Schutzumschlag. Es hat mich vor allem deswegen gereizt, weil ich wissen wollte wie die Geschichte endet. Auf dem sehr hellen Cover (im Vergleich zu den beiden anderen Bänden) ist eine junge Frau in einem weißen Kleid abgebildet, die an ihrem Hals eine blutende Bisswunde hat. Grüne Efeublätter zieren die rechte Coverseite und der Buchtitel steht unten in gewohnt roter Schrift. Vom Buchrücken bis zur Buchrückseite zieht sich am oberen und unteren Buchrand eine Schmuckborte vor orangem Hintergrund und eine kleine Inhaltsangabe steht in der Mitte der Buchrückseite vor einem Hintergrund, der wie ein Stück Leinenstoff aussieht.


Fazit
Ein spannendes Buch, voller Gefühle, Entschlossenheit und Mut. Schade nur, dass Catherine und Daeron nicht mehr vorkommen und nur kurz nebenbei erwähnt wurde, dass die beiden auf das Landgut Gwydeon House zurück gekehrt sind.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Vampyr
Band 2: Die Jägerin