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Doch heute Morgen war alles anders … Ein Traum war in ihr echtes Leben eingedrungen. Ihre verbrannten Finger erinnerten sie schmerzhaft daran. Oksa hatte sich oft gewünscht, solche Dinge wie heute Nacht zu tun. Aber als der Traum Realität geworden war, hatte sie einfach nur furchtbare Angst gehabt.

Eigentlich macht Oksa Karate und ist die Schnellste auf den Inlinern. Und in ihren Träumen ist sie eine Ninja-Kämpferin, die es mit dem fiesen Klassenlehrer McGraw aufnehmen kann. Doch als sie eines Tages feststellt, dass sie ungeahnte Fähigkeiten hat, ist Oksa außer sich. Warum erfährt sie erst jetzt von dem Familiengeheimnis, das sie vor die unglaublichste Herausforderung ihres Lebens stellt und sie außerdem noch in allergrößte Gefahr bringt?

 

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Originaltitel: Oksa Pollock – L’Inespérée
Autor: Anne Plichota, Cendrine Wolf)
Übersetzer: Bettina Bach, Lisa Maria Rust
Verlag: Oetinger
Erschienen: 03.03.2011
ISBN: 978-3-7891-4502-5
Seitenzahl: 592 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Oksas Eltern haben beschlossen, von Paris nach London zu ziehen, um dort ein Restaurant zu eröffnen. Oksa ist alles andere als begeistert davon, doch tröstet sie es, dass ihr bester Freund Gus samt Eltern ebenfalls mit nach London kommt. Als wäre eine gänzlich neue Umgebung nicht schon schwer genug, kommt dazu ihr fieser neuer Klassenlehrer McGraw, der es den Schülern mehr als schwer macht und kein nettes Wort übrig hat.
Eines Nachts entdeckt Oksa, dass sie besondere Fähigkeiten hat, die ihr jedoch statt Begeisterung zunächst Angst einjagen. Nach und nach finden sie immer mehr Dinge heraus, die sie kann: Feuerbälle auf der Handfläche entstehen lassen, frei im Raum schweben und einiges mehr. Sie muss endlich mit jemandem darüber sprechen – und wer würde sich dafür besser eignen als Gus? Doch auch mit ihrer Großmutter und ihrem Vater führt sie schon bald ein Gespräch, dass ihr komplettes Leben auf den Kopf stellt, denn sie ist nicht nur ein Mädchen mit magischen Fähigkeiten, sondern die Unverhoffte, die das Land Edefia wiederfinden und retten soll. Doch was hat McGraw mit der ganzen Sache zu tun?

[…] Vorstellen kann man sich alles. Aber es zu glauben, ist eine ganz andere Sache“ (Seite 99).


Stil und Sprache
Direkt im ersten Kapitel wird der Leser mit Magie konfrontiert, wobei die Hauptfigur Oksa davon zunächst nichts weiß, ihre Großmutter Dragomira dafür umso mehr - die Neugier des Lesers ist damit umgehend geweckt. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, wobei sich der Erzähler meist auf Oksas Perspektive beschränkt, bei Bedarf jedoch auch auf die Gedanken und Gefühle der anderen Figuren zurück greift und diese dem Leser präsentiert. Oksa entdeckt schon bald ihre magischen Fähigkeiten und der Leser lernt mit ihr gemeinsam diese neue Welt kennen – mit all ihren Möglichkeiten und Gefahren. Oksas Leben ändert sich schlagartig dermaßen, dass es einfach spannend ist, dies alles mitzuerleben – zumal der Leser direkt erfasst, dass etwas von großer Bedeutung und Tragweite im Hintergrund lauert. Temporeiche Szenen wechseln sich mit eher gemächlichen ab, sodass sowohl Spannung als auch Atmosphäre nicht zu kurz kommen.

Die Autorinnen bedienen sich einer locker-flockigen Sprache und greifen dabei auf bildhafte, unverbrauchte Vergleiche zurück. Ein flüssig zu lesender Stil, der dabei nicht zu einfach gehalten ist und einfach Spaß macht. Auch die Figuren bekommen durchaus ihre eigene Sprache: Während die Plemplems sich sehr gewählt ausdrücken, greift der Grässlon auf eine arg unfeine Wortwahl zurück und macht seinem Namen damit alle Ehre. Dragomira, Oksas Großmutter, ist eine waschechte Russin – und ganz der russischen Tradition entsprechend, spricht sie ihre Enkelin gerne mit Kosenamen an („meine Duschka“). Der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz und Wesen wie „Kapiernix“ und in Ohnmacht fallende Pflanzen verwundern nicht nur Oksa …

Einziger Kritikpunkt ist das nicht nachvollziehbare Verhalten von Oksas Eltern und den anderen „Da-Drinnen“ in Anbetracht der für sie drohenden Gefahr durch den Antagonisten. An dieser Stelle kann ich jedoch nicht näher darauf eingehen, um der Geschichte nichts vorweg zu nehmen.


Figuren
Oksa Pollock, die Hauptfigur, ist ein 13-jähriges Mädchen, das flammende Reden liebt, sich jedoch nie hätte träumen lassen, schon bald Flammen auf ihrer Handfläche entstehen lassen zu können. Ihr Verhalten ist logisch – wenn es ihr teilweise durchaus gut tun würde, erst nachzudenken und dann zu handeln – und ihre Emotionen – ob Überraschung, Begeisterung bis hin zu Angst und Zorn – für den Leser nachvollziehbar. Nicht selten hat man das Gefühl, selbst in Oksas Haut zu stecken, so nahe ist man ihr, so sehr identifiziert man sich mit dieser Figur. Ihr zur Seite steht bei all den sich überschlagenden Ereignissen ihr bester Freund Gus, der es als Freund eines so außergewöhnlichen Menschen wie Oksa nicht immer leicht hat und sich bisweilen nutzlos fühlt. Er ist eine überaus sympathische Figur, die der Leser schnell ins Herz schließt. Ebenso wie Dragomira, Oksas Großmutter, die voller Überraschungen steckt und der Geschichte eine gewisse Würze verleiht.

Neben diesen Figuren gibt es noch zahlreiche weitere – den Antagonisten nicht zu vergessen! – und sie alle sind ihren Rollen entsprechend ausführlich, dabei mit viel Liebe zum Detail, ausgearbeitet.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zeigt vor einem blauen, verschnörkelten Hintergrund Oksa Pollock mit einem Feuerball auf der Hand, die den Betrachter frech anzuschauen scheint. Der Titel wirkt wie aus Flammen bestehend, die Titel der einzelnen Kapitel sind ebenso gestaltet. Eine ansprechende, allerdings nicht herausragende Gestaltung, die jedoch ganz klar die anvisierte Zielgruppe anspricht.


Fazit
Oksa Pollock – Die Unverhoffte“ ist ein vielversprechender Serienauftakt. Eine spannende, humorvolle und schön zu lesende Geschichte, die jungen und jung gebliebenen Lesern Spaß machen wird. Aufgrund des zuvor angeführten Kritikpunkts reicht es jedoch nicht für die Höchstwertung, dennoch bleibt die Geschichte ein empfehlenswertes Lesevergnügen.


4_Sterne


Hinweise
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