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Der stolze Katzenkrieger Graustreif lebt mit seinem Clan im Wald. Doch eines Tages roden die Zweibeiner den Wald und fangen die Wildkatzen ein. Graustreif gerät in Gefangenschaft und wird von einer Menschenfamilie aufgenommen. Doch er ist fest entschlossen, wieder zu seinem DonnerClan zurückzukehren. Gemeinsam mit seiner neuen Gefährtin, der Hauskatze Millie, macht er sich auf den Weg. Eine lange Reise voller Gefahren und Abenteuer beginnt …

Der Ruf der Wildnis!

 

Warrior_Cats_3in1_01  Originaltitel: Warrior Cats
Autor: Dan Jolley nach einer Idee von Erin Hunter
Übersetzer: Monja Reichert
Illustration: James L. Barry
Verlag: Tokyopop
Erschienen: 11/2010
ISBN: 978-3-8420-0001-8
Seitenzahl: 276 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahre (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Die Inhaltszusammenfassung der Buchrückseite gibt bereits einen guten Einblick in die Geschichte, ihr ist nichts hinzuzufügen, möchte man nicht zu viel verraten. Graustreif und Millie ist der Auftakt mehrerer 3in1-Bände zu den wildlebenden Katzen und spielt (dies ist einigen Rückblenden zu entnehmen) nach Abschluss von Erin Hunters erster Romanstaffel Warrior Cats und dem Zwischentitel Warrior Cats Special Edition – Feuersterns Mission. In den Fokus wird hier jedoch – entgegen der Jugendbücher – nicht Sammy gerückt, der nach vielen Abenteuern zu Feuerstern wird, sondern dessen bester Freund Graustreif. Mit ihm sorgt dieser Manga für beste Unterhaltung, ein Muss für alle Fans der Warrior Cats.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Warrior Cats – Graustreif und Millie ist ein amerikanischer Manga, der sich – entgegen der japanischen Varianten – in westlicher Leserichtung von vorne nach hinten liest. Eröffnet wird der Manga von zwei ganzseitigen, farbig gedruckten Szenen, in die Portraits von Graustreif und Millie eingebunden sind. Danach geht es monochrom weiter.

Die Landschaften sind zu Beginn eckig und grob skizziert, woran klar wird, dass sie in den ersten Szenen Beiwerk sind, während der Fokus vorrangig auf den Katzen liegt. Wirklich bullig und wuchtig sind Fahrzeuge wie der Van, in dem Graustreif „entführt“ wird, oder der Rasenmäher in einem Nachbargarten – doch mag die Darstellung der Sichtweise einer Katze durchaus entsprechen. Gut erkennbar, und den Zwecken entsprechend, ist das Interieur des Hauses dargestellt, in dem Graustreif nun lebt. Doch dann steigert sich der Zeichner auf ein höheres Maß, der Garten der Zweibeiner ist schon deutlich detaillierter, feingliedrig sind einzelne Blumen und Sträucher herausgearbeitet. Im Laufe von Graustreifs Wanderung kommt er nun durch viele verschiedene Gegenden, von denen die Häuser, Schäunen oder Gärten in den Vorder- und Mittelgründen oft sehr gut, die Hintergründe eher verhalten und mit einfacheren Linien aufgebaut wurden. Auch die in den Scheunen gelagerten Gerätschaften und andere Dinge werden exakter gezeigt.
Ebenfalls recht einfach – zumindest im Vergleich zu japanischen Manga – sind die Zweibeiner gezeichnet, die vorübergehend Graustreifs Familie bilden, aber besonders die Kinder haben dabei einen eigenen Charme.

Überzeugend wird die gezeichnete Version Graustreifs zu Papier gebracht. Wild, unnachgiebig, wie man es von einer Katze erwartet, die nach dem Gesetz des Kriegers lebt – und doch hat er an seinem Schicksal schwer zu kauen. Seine Panik, Zerrissenheit und Hoffnungslosigkeit während der Gefangenschaft, der neuen Umgebung und der langen Suche nach seinem Zuhause wird in den Bildern sehr gut transportiert. Dennoch muss man einfach schmunzeln, wenn er – wie typische Hauskätzchen – Unsinn anstellt, wie z.B. an Gardinen hochzuspringen oder Möbelstücke als Kratzbäume zu missbrauchen.
Millie ist eine sehr schöne Kätzin mit glattem Fell und hübschen Zeichnungen, ihre sanften, aber doch spritzbübischen Züge passen zu ihrem Charakter. Obwohl sie verständnisvoll und sehr lieb ist, kann sie auch ganz anders, wenn sie von Feinden in die Ecke gedrängt wird.
Allen Katzen, denen Graustreif auf seiner Reise begegnet, hat der Zeichner ein individuelles Aussehen gegeben, sie lassen sich gut unterscheiden. Ob nun Duke, dessen Kampfeslust und Stärke mit einem Stachelhalsband hervorgehoben wird, Schote mit seinem auffälligen Haarkamm, die rabenschwarze Moos oder der schwarzweiß gefleckte Mikusch - das Aussehen passt zu ihnen. Gut hat mir auch Rabenpfote gefallen, obwohl er nicht die gleichen, maskulin eckigen Gesichtspartien wie die anderer Kater hat.

Mit Speedlines wird bei Sprüngen und in schnellen Szenen für die nötige Dynamik gesorgt. Die wenigen Geräuschwörter wurden im englischen Original belassen und nicht übersetzt, doch das tut der Verständlichkeit keinen Abbruch. Die normalen Sprechblasen der Katzen und der Zweibeiner sind rund, während sich die einer anderen Tiergattung – mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden – sechseckig davon absetzen. Aufgefallen ist mir, dass das Vokabular geringfügig anders ist als in den (Hör-)Büchern von Erin Hunter. So wird der Hochstein zum Hohen Felsen, die Heilerinnen zu Medizin-Katzen oder das Schülerquartier zur Höhle der Schüler. Dies ist jedoch nur ein Detail, das den Lesegenuss keinesfalls trübt.


Aufmachung des Mangas
In dieser Ausgabe, die in der verlagstypischen Größe in Form eines Taschenbuchs herausgebracht wird, sind die drei Bände „Der verlorene Krieger“, „Die Zuflucht des Kriegers“ und „Die Rückkehr des Kriegers“ zusammengefasst. Jeder einzelne Band wird mit einem Vorwort von Erin Hunter eröffnet, davon abgesehen gibt es kein weiteres Bonusmaterial, auch Informationen zu Dan Jolley und James L. Barry sucht man vergebens.
Der Buchumschlag ist in violetten Tönen gehalten, in denen sich die gelb-orange gefärbten Schriftzüge gut absetzen. Das Frontcover bildet ein mittiges Portrait des grimmig dreinschauenden Graustreifs und darunter eine Szene aus dem ersten Band. Auf der Rückseite finden sich neben der Inhaltszusammenfassung Logos mit der Genre- und der Alterseinstufung.


Fazit
Die abenteuerliche Suche von Graustreif und Millie nach dem DonnerClan ergänzt die erste Staffel Warrior Cats von Erin Hunter und sorgt für gute Unterhaltung. Hierzu passen die Zeichnungen von James L. Barry, die sich besonders auf die Darstellung der Katzen konzentrieren.


4 Sterne


Hinweise
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