♥ Ein Junge, der seine Sehnsucht nach Süßem mit einem Kuss stillt.
♥ Zwei Stiefbrüder, die ihre Gefühle füreinander unterdrücken.
♥ Keine Chance für Zärtlichkeit mit einem vertrauten Feind.
Drei zuckersüße Liebesgeschichten über Liebe, Eifersucht und das Verlangen nach jemandem, den man nicht haben kann.
Originaltitel: Kimi ha amai amai |
Die Grundidee der Handlung
In Sugar sweet Sugar sind drei Kurzgeschichten enthalten, wobei die namensgebende Erzählung vier Kapitel umfasst und ungefähr die Hälfte des Bandes einnimmt. In ihr geht es um die Schüler Yu, Katase und Süßes – nur dass für Katase kaum etwas süßer als Yu ist und die Annäherung der Beiden wird thematisiert. Die zweite Geschichte, ‚Hurt by Thorns‘, handelt von den Stiefbrüdern Seiji und Jun und die dritte Erzählung über den devoten Keito und den dominanten Aki wird in zwei Kapiteln widergegeben.
Alle Geschichten sind weniger tiefgründig und haben einen recht hohen Erotikfaktor. Die Charaktere handeln nachvollziehbar und die Erzählungen an sich sind stimmig, wenn auch nicht sehr einprägsam. Dennoch können die Geschichten berühren, so ist die erste wirklich als einfach süß zu bezeichnen, während die zweite sehnsuchtsvoll daherkommt und die dritte etwas beklemmt.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Mangatypisch in schwarz-weiß gedruckt, wird Sugar sweet Sugar von hinten nach vorne und von rechts nach links gelesen. Hanamuras Artwork erweist sich im Manga als sehr schön und filigran, wobei das Hauptaugenmerk auf der Darstellung der Personen liegt. So sind Hintergrundillustrationen eher selten, zeigen die Lebenswelt der Protagonisten und bilden beispielsweise Schulgebäude und -gelände, Zimmerinterieure und japanische Gartenanlagen ab. Oft jedoch befinden sich im Hintergrund nur Muster oder Stimmungsbilder, die die Aufmerksamkeit auf die Akteure lenken, die umso detaillierter dargestellt sind.
Auffällig bei der Personengestaltung sind die dünnen Körper und die sehr aufwendigen Haare mit vielen einzeln gezeichneten Strähnen. Die Outlines sind mit sehr dünner Feder und die Augenform und Iris zumeist mit mehreren Linien gezeichnet. Die Augen sind dabei recht groß, die Nasen werden in der Frontansicht nur als kleine Striche angedeutet und die Kinnpartien sind relativ spitz zulaufend. All das lässt die Figuren sehr zart und filigran aussehen. Auch die vorkommenden Tiere sind ansehnlich und naturnah dargestellt. Die häufigen Erotikszenen sind nicht zu explizit und ästhetisch umgesetzt, bei der dritten Geschichte allerdings durch die Dominanz-Thematik teilweise etwas härter ausfallend.
Die Panelaufteilung ist linear und wird nur hin und wieder durch Sprechblasen durchbrochen. Interessant ist auf grafischer und textlicher Ebene noch der Vergleich Yus mit Süßem, zum Beispiel mit Sorbet. Der Text selbst ist umgangssprachlich und damit passend zum Alltag der Jugendlichen gewählt. Die Schrift ist dabei durchgängig in Großbuchstaben gehalten und Betontes wird fett gesetzt. Soundwörter werden übertragen und mit nebenstehendem, originalsprachlichem Pendant abgedruckt. Obwohl es nicht immer Hinweisstriche zu den Sprechblasen gibt, sind diese doch problemlos dem jeweiligen Sprecher zuzuordnen.
Aufmachung des Manga
Sugar sweet Sugar ist im üblichen Kleinformat broschiert und das Cover zeigt den nackten, nur in Geschenkband gehüllten Yu und Katase, der das offensichtlich ändern will. Die rosalastige Farbgebung passt dabei gut zur Geschichte und die schon angedeutete Erotik wird im Band widergespiegelt. Auf dem Buchrücken, der in vier gleichgroße Rechtecke geteilt ist, befinden sich rechts oben und links unten Bilder von Yu und Katase, die einander umarmen. Die Perspektive ist hierbei so gewählt, dass man einmal Yus Gesicht und das andere Mal Katases Gesicht sehen kann. Links oben ist der in weißer Schrift und in Groß- und Kleinbuchstaben gehaltene Klappentext vor rosa Grund gedruckt, wobei eine Art Aufzählung der Geschichten durch Herzen als Anstriche stattfindet. Im Rechteck unten rechts sind noch drei weiße Herzchen auf dem rosa Untergrund abgebildet.
Farbseiten gibt es leider keine, dafür enthält der Band wunderschöne Kapitelillustrationen, die zumeist die Protagonisten der jeweiligen Erzählung zeigen. Besonders beeindruckend ist die Abbildung von Seiji, dessen nackte Schulterpartie und dessen Gesicht umgeben von Schmetterlingen und Blüten gezeigt werden. Den Blick dem Betrachter zugewandt, das Gesicht von den filigranen Haarsträhnen umrahmt und einen Blutstropfen die Wange hinunterlaufend, den er von einem blutenden Finger der Hand abbekommen hat, die sanft auf seinem Kopf ruht, ruft das Bild eine eindringliche und faszinierende Wirkung hervor.
Am Ende der drei Geschichten gibt es nochmals Illustrationen, wobei nach den Kapiteln um Yu und Katase nicht nur ebendiese, sich umarmend, dargestellt werden, sondern auch das Nachwort dort im Vordergrund gedruckt wird, das den Dank an die Leser und Informationen zum Werk beinhaltet. Am Ende von ‚Hurt by Thorns‘ sieht man Seiji mit der Katze Mone und zum Schluss der Erzählung über Aki und Keito findet sich noch eine Abbildung von Keito. Das Inhaltsverzeichnis ist in Großbuchstaben und relativ kleiner Schriftart gedruckt, um es der Kreuzform anzupassen, in die es gesetzt wurde. Auffällig ist, dass das Nachwort am Ende genannt wird, obwohl es sich ungefähr in der Mitte des Buches befindet. Unklares wird schließlich im jeweiligen Panel oder in dessen Nähe erklärt.
Fazit
Wer leichte Lektüre für Nebenbei mit Charakteren sucht, deren Geschichten einen berühren können, liegt mit Sugar sweet Sugar goldrichtig und bekommt mit dem wundervollen Artwork Hanamuras etwas fürs Auge geboten. Wer über schöne Protagonisten hinaus Tiefgründigeres lesen möchte, sollte vor einem Kauf jedoch lieber erst einmal einen Blick in den Manga werfen.
Hinweise
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