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Das Göttliche Schwert Mikoto, das im Schrein für die Austreibung von Rachegeistern zuständig ist, lernt den sanften Charakter des Schwertes Shio kennen und verliebt sich in ihn. Doch schon bald entstehen Gerüchte, dass Shio ein politischer Gegner des Schreins sein soll und die Beziehung zu Mikoto nur ausgenutzt habe. Basiert die Liebe der beiden Göttlichen Schwerter nur auf einer Lüge …?

 

Splitter_der_Liebe_02 

Originaltitel: Zettai Meirei
Autor: DUO BRAND.
Übersetzer: Renata Lucic
Illustration: DUO BRAND.
Verlag: Tokyopop
Erschienen: November 2010
ISBN: 978-3-86719-9674
Seitenzahl: 180 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahren


Die Grundidee der Handlung
Mit Splitter der Liebe 2 erschien hierzulande ein weiterer Band der Kurzgeschichtensammlung des Zeichnerduos DUO BRAND., der sich wie der erste um die Göttlichen Schwerter dreht, diesmal jedoch nur mit zwei Geschichten aufwartet, wobei der Schwerpunkt auf der zweiten Erzählung liegt, die auch bezüglich der Seitenzahl den meisten Raum einnimmt und vor allem deren Ende sich hinsichtlich des Titels der Reihe als sehr aufschlussreich erweist.

Die erste Geschichte handelt von dem Oberpriester Kikyo und dem Göttlichen Schwert Kazuto und spielt in der Heian-Epoche (794-1185). Auch die Hauptgeschichte über Mikoto und Shio, zwei in der Kamakura-Zeit (1185-1333) geschmiedete Göttliche Schwerter, führt den Leser in die japanische Vergangenheit, ohne jedoch starke Geschichtsbezüge aufzuweisen.

Auch im zweiten Band sind es die Schwerter, die die Geschichten verbinden und gleichfalls geht es um deren Nutzer, wie Kikyo oder Takaakira. Im Gegensatz zum ersten Band werden hier zumindest bei der zweiten Erzählung die Handlungen der Protagonisten nachvollziehbarer, die Geschichte wirkt emotionaler und weiß den Leser zu bewegen, was sicherlich mit der Länge, aber auch mit den Akteuren der Story zu tun hat, deren Beziehung aufgrund der im Klappentext erwähnten politischen Intrigen zusätzlich an Spannung gewinnt.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Band ist in japanischer Leserichtung angelegt, wird also von hinten nach vorne und von rechts nach links gelesen und ist mangatypisch in schwarz-weiß gedruckt. Die Akteure zeichnen sich durch große, dünne Körper und nicht zu spitz zulaufende Kinnpartien aus. Das Figurenarsenal lässt sich problemlos auseinanderhalten und den Personen wird eindrucksvoll Leben eingehaucht, das deren Charakterzügen entspricht, so kann der äußerlich kühl wirkende Mikoto durchaus sehnsuchtsvoll aussehen und Shio zwischen liebevollen Blicken und solchen kalter Berechnung schwanken.

Bemerkenswert fallen in Splitter der Liebe 2 die Frisuren aus, die ungewöhnlich sind, so trägt beispielsweise Shio zwei lange, gewellte Zöpfe, während der Farbverlauf seiner Haare von einem hellen Ansatz aus ins Dunkle geht. Ebenso auffallend sind einige Hintergrundillustrationen wie ein in voller Blüte stehender, nächtlicher Kirschbaum, dessen Abbildung eine mystische Stimmung erzeugt. Die Hintergründe generell sind schon allein aufgrund des überwiegend historischen Erzählzeitraums nicht dermaßen abwechslungsreich wie in Band 1, zeigen aber zumeist recht detailliert Tempelanlagen, Mondnächte, moderne Hochhäuser, Parks und Kirschbäume – je nach Fortschritt der Handlung mit Knospen, Blüten oder beim Verblühen. Oft allerdings herrschen Grauverläufe, Muster und Stimmungsbilder vor.

Ab und an erfolgt SD- und Chibi-Einsatz (überzogene Veränderungen und Verniedlichungen der Figuren), wenn die Protangonisten beispielsweise vor Schreck geweitete Augen bekommen oder wenn Freude mit breitem Lächeln verdeutlicht wird. Dynamische Kampfszene werden mit Speedlines gut umgesetzt, ebenso wie die erotischen Szenen schön anzusehen und relativ ausführlich und explizit gehalten sind. Die Panelaufteilung ist zwar linear angelegt, wirkt aber nie starr und wird häufig durch Personen und Sprechblasen durchbrochen.

Der Text ist in Groß- und Kleinbuchstaben gedruckt und gut lesbar. Soundwörter sind zumeist nicht übersetzt, manchmal jedoch steht die Übertragung neben dem originalsprachlichen Pendant oder die Übersetzung steht alleine. Die Sprechblasen verfügen nicht immer über Hinweisstriche zum jeweiligen Sprecher, sind aber dennoch ohne größere Schwierigkeiten den Akteuren zuzuordnen.


Aufmachung des Manga
Der Manga ist im üblichen Kleinformat broschiert. Das Cover zeigt die Schwertgeister Mikoto und Shio und wirkt Dank der schwertscharfen Pose trotz der rosalastigen Farbgebung nicht kitschig. Mittels der Kirschblüten im Vorder- und Hintergrund wird zudem auf Shios Name eingegangen (Shio bedeutet vierblättrige Kirschblüte). Die ursprünglich zweitseitig konzipierte Einbandgestaltung lässt das Bild auf der Hinterseite fortlaufen und rückt dort Kazuto in den Vordergrund. Die umlaufende Abbildung wird durch den Tokyopop-Aufdruck auf dem Buchrücken, der Titel und Verfasser nennt, jedoch unterbrochen.

Auf einer Farbseite werden nochmals Mikoto und Shio, wieder umringt von Kirschblüten, gezeigt, wobei auch bei dieser Illustration Rosatöne vorherrschen und dennoch eine zu kitschige Wirkung vermieden wird. Sowohl bei der Farbseite als auch beim Cover und den Kapitelillustrationen zur zweiten Geschichte ist nur schwer der dominante Part auszumachen, was dem Paar weitere Bedeutsamkeit zumisst, da es im Boys-Love Genre nur selten der Fall ist, dass Seme (aktiver Part) und Uke (passiver Part) körperlich gleichwertig darstellt werden, denn für gewöhnlich wird der Uke zierlicher und kleiner gezeichnet. Die Kapitelillustration zur ersten Geschichte ist diesbezüglich eindeutiger und zeigt Kikyo und Kazuto.

Innerhalb des Mangas werden erklärungsbedürftige Stellen jeweils im entsprechenden Panel geklärt, am Anfang gibt es ein Inhaltsverzeichnis und am Ende ein zweiseitiges, gezeichnetes Nachwort, in dem DUO BRAND. unter anderem über ein in Japan erschienenes Hörspiel zur Serie sprechen. Zu Beginn des Mangas werden Charaktere der Reihe vorgestellt, was sich bei der relativ hohen Anzahl an Akteuren als nützlich erweist.


Fazit
Splitter der Liebe 2 kann unabhängig vom ersten Band der Serie gelesen werden und weist wie dieser ansehnliche Zeichnungen auf. Im Gegensatz zu Band 1 wird jedoch besonders bei der Hauptgeschichte um Mikoto und Shio mehr Handlungstiefe erzeugt, sodass Splitter der Liebe 2 mit mehr Gefühl und Dramatik zu berühren weiß.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1

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