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Eine bis zur Unkenntlichkeit verweste Leiche und eine angesehene Bischöfin, die auf heimtückische Weise erstochen wird: Gotteszahl, eine Mordserie, der ein teuflisches Muster zugrunde liegt. Kommissar Yngvar Stubo wird schnell klar, dass beten nicht der Schlüssel zur Lösung sein wird.

 

 

Originaltitel: Pengemannen
Autor: Anne Holt
Übersetzer: Gabriele Haefs
Sprecher: Andreas Fröhlich
Verlag: Osterwold
Erschienen: 2010
ISBN: 978-386952-055-1
Spieldauer: 396 Minuten, 5 CDs; gekürzte Fassung


Die Grundidee der Handlung
In Norwegen geschehen innerhalb kurzer Zeit einige Morde, die auf den ersten Blick aber nichts miteinander zu tun haben. Neben einem jungen Einwanderer, der als Stricher arbeitete, findet eine attraktive Volksschullehrin den Tod, ebenso eine angesehene Bischöfin. Und auch ein hoffnungsvoller Künstler wird tot aufgefunden. Kommissar Yngvar Stubo ermittelt im Fall der Bischöfin Eva Karin Lysgaard, während seine Frau Inger Johanne Stubo an einer Studie über Gewalt aus Hass arbeitet. Dabei fallen ihr einige Details ins Auge und sie beginnt in Richtung einer religiösen Fanatikergruppe zu recherchieren. Ihre Vermutung wird von der Osloer Kripo-Beamtin Silje Sörensen unterstützt. Den Ermittlern offenbart sich nach und nach ein grausiges Bild...

Autorin Anne Holt hat ihren jüngsten Krimi in gewohnt subtiler Art aufgebaut. Sie verteilt die Geschichte auf einzelne Mosaiksteine, die sie nach und nach zu einem Bild zusammenfügt. Das tut sie so geschickt, dass die Spannung bis zum Schluss anhält.


Darstellung des Hörbuches
Andreas Fröhlich ist eine ideale Besetzung für dieses Hörbuch. Er liest mit einem Variantenreichtum, der sich weniger auf die Veränderung der Stimmen bezieht, als auf das Sprechtempo. So verleiht er einerseits den Personen eine feine Persönlichkeit, andererseits kann er dadurch hervorragend Spannungsmomente herausarbeiten und mitreißen. Sehr gut gelungen ist ihm die Darstellung von Kristiane, der Tochter Inger Johannes, die etwas anders ist als andere Kinder. Fröhlich legt gerade in diese Figur sehr viel Empathie und macht sie dadurch vor dem inneren Auge sichtbar.

Auf eine Untermalung der Spannung durch musikalische Einlagen wird vollständig verzichtet, was aber keinen eigentlichen Verlust darstellt. Eher einschränkend wirkt sich eine an manchen Stellen etwas ungeschickte Kürzung des Romans aus, gibt es doch immer wieder einen leichten Bruch im Ablauf, der dadurch, dass die Autorin ihre Krimis höchst kompakt aufbaut, noch deutlicher wird. In diesem Falle wäre eine ungekürzte Lesung ein echtes Plus.


Aufmachung des Hörbuches
Das Hörbuch wird als Ausgabe mit 5 Audio-CDs in einem Jewel-Case geliefert. Es wäre schön, wenn es daneben noch eine MP3-Ausgabe gäbe, was gerade dann, wenn man das Hörbuch unterwegs hört, einfacher zu handhaben wäre. Das Jewel-Case ist leider etwas unhandlich, um an die hinteren CDs zu kommen, ist einiges Geschick notwendig. Mitgeliefert wird ein sehr knapp gehaltenes Booklet, in dem zwar Kurzportraits von Anne Holt und Andreas Fröhlich zu finden sind, das aber über den Inhalt sehr wenig aussagt. Es wäre zu überlegen, entweder eine vertiefte Inhaltsangabe abzudrucken oder ein Personenregister, das für Stubo-Neulinge eine echte Erleichterung darstellen könnte.


Fazit
Gesamt gesehen ist "Gotteszahl" ein feiner Hörbuch-Krimi, der spannend aufgemacht ist. Einen kleinen Abzug bei der Gesamtwertung bekommt einzig die etwas unsensible Kürzung. Grundsätzlich aber kann dieses Hörbuch allen Fans von nordischen Krimis sehr empfohlen werden, ist es doch sowohl spannend vom Stoff her als auch hervorragend gelesen.


4 5 Sterne


Hinweise
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