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Auf nichts hat Lissy James so wenig Lust wie auf Oklahoma. Squaredance und Kühe statt Strand und kalifornische Sonne. Schlimmer kann es nicht kommen denkt sie nach dem Umzug ihrer Familie. Doch schlimmer geht immer. Noch vor ihrem ersten Schultag bekommt Lissy eingebläut, wer an der neuen Highschool das Sagen hat – die Goldenen – und dass sie ganz bestimmt nicht dazugehört. Und dann trifft sie auf Mr Kissler, ihren neuen Mathelehrer, den eine so unangenehme blass-schmutzige Farbe umgibt, dass sie es mit der Angst zu tun bekommt. Denn Lissy hat eine Gabe: Sie kann die Aura von Menschen sehen, und mit der Aura von Mr Kissler stimmt etwas nicht.

 

  Autor: Jennifer Lynn Barnes
Verlag: Berlin Verlage (Bloomsbury)
Erschienen: 07/2007
ISBN: 978-3-8270-5152-3
Seitenzahl: 271 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Lissy James muss völlig unerwartet mit ihren Eltern und ihrer Schwester Lexie aus dem sonnigen Kalifornien ins ländliche Oklahoma ziehen und ist alles andere als begeistert davon. Als sie dann auch noch von ihrer Oma zum persönlichen Unterricht zitiert wird ist für Lissy klar: Oklahoma ist schrecklich. Vor allem wenn man eine Gabe hat, die man nicht will: Auren sehen. Was in Kalifornien noch eine eher so nebenbei ignorierte Sache war, wird in Oklahoma rasend schnell zur enormen Belastung für Lissy. Die Farben explodieren förmlich um sie herum, und Lissy ist dem fast hilflos ausgeliefert. Doch als sie ihrem neuen Mathelehrer Mr Kissler begegnet, bricht für sie die Hölle los. Seine Aura ist so grässlich, das Lissy nicht nur speiübel davon wird, sie fällt auch jedes mal in Ohnmacht dabei. Irgendein schreckliches Geheimnis muss Mr Kissler haben, auch wenn ihn alle für den sexy Traummann schlechthin halten. Gottlob gibt es Dylan, dessen Perlmutt-Aura für Lissy der einzige Lichtblick in dieser Hölle zu sein scheint.


Stil und Sprache
Jennifer Lynn Barnes hat „Golden“ in der Ich-Perspektive ihrer Protagonistin Lissy James geschrieben. Sie verwendet die typische Sprache der Jugendlichen und diese steckt oftmals voller Sarkasmus, Selbstironie und der Verzweiflung eines Teenagers der Dinge tun muss, die er gar nicht will. Auch wenn für meinen Geschmack viel zu oft das Wort Aura vorkommt, und alle möglichen Farben die es gibt ganze Passagen füllen, ja oftmals fast die ganze Szenerie beherrschen, so gelingt es der Autorin doch, diese Stellen sehr abwechslungsreich und fantasievoll zu gestalten, so dass beim Lesen keine Langeweile oder das Gefühl des hab-ich-das-nicht-schon-mal-gelesen? aufkommt. Trotzdem zieht sich die Handlung in der ersten Hälfte des Buches etwas in die Länge und wirklich passieren tut erst in der zweiten Hälfte etwas. Aber die Geschichte selbst ist gut und auch gut erzählt.


Figuren
Zu Beginn, wo alle anderen Charaktere bereits eine Farbe haben, hat die Figur der Lissy noch keine bestimmte. Mal ist ihre Aura grün, mal besitzt sie die Farbe von Lavendel, mal hat sie einen Hauch von Rot, mal eine andere. Erst am Ende der Geschichte entscheidet sich ihre Aura für eine Farbe: helles Babyblau. Doch ganz klar ist Lissy nicht warum das so ist, und die Autorin klärt das auch nicht auf. Doch als aufmerksamer Leser kann man sich darauf gut selbst einen Reim machen. Lissy ist alles andere als eine Schönheit. Abgesehen von ihrem krausen Haar eigentlich ein unscheinbares Mädchen und Aufmerksamkeit hasst sie über alles. Sie will nur eines: ihre Gabe ignorieren, am liebsten ganz loswerden. Ihren inneren Konflikt hat die Autorin sehr gut durch Lissys Gedanken und ihr Handeln für den Leser sichtbar gemacht, ohne dafür groß Worte verwenden zu müssen.
Ganz anders ist dagegen Lexie, die kleine Schwester von Lissy. Nicht nur optisch das Gegenteil, auch vom Wesen her. Die Leute hören ihr zu wenn sie was sagt, stehen ihr aufgeschlossen gegenüber. Trotzdem hat auch sie ein Problem. Sie besitzt keine Gabe und kommt sich dadurch wie ein halber Mensch vor. Und dennoch ist sie ein Energiebündel, sprüht vor Frohsinn und Leichtigkeit und genießt das Leben wie man es als Jugendliche eben genießen kann.


Aufmachung des Buches
Was mich an dem Buch zuerst angesprochen hat, war das Cover des Schutzumschlags. Darauf stehen zwei junge blonde Mädchen fast Rücken an Rücken. Von ihren Gesichtern sieht man nur jeweils einen Mundwinkel, ein Stückchen Nase und eine Wange. Beide Mädchen tragen schwarze Tops. Da es im Buch um zwei Mädchen geht, finde ich das Cover passend gemacht. Der Buchtitel steht in erhöhten goldenen Großbuchstaben am unteren Coverrand. Ganz unten in türkisfarbigen Kleinbuchstaben der Name der Autorin Jennifer Lynn Barnes. Das gebundene Buch selbst ist cremefarbig. Auf der cremefarbenen Buchrückseite steht eine kurze Inhaltsangabe der Geschichte und eine Kritik der Publishers Weekly.


Fazit
Ein spannendes Jugendbuch, voller Farben, Fantasie, Sorgen, Nöte und Herausforderungen, mit denen sich Teenager tagtäglich konfrontiert sehen. Wer keine besonders anspruchsvolle Handlung erwartet, der ist mit „Golden“ durchaus gut bedient.


4 Sterne


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