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Love & Confusion!

Alle Kami-sama müssen zur Wartung, da sich ihre Körperfunktionen doch sehr von denen der Menschen unterscheiden. Und während Blondschopf Raizo bereits heftig mit seinem Kon turtelt, ist Gefühlschaos bei Himi und Genma angesagt! Doch die Vergangenheit wirft dunkle Schatten auf das zarte Band der Liebe …

 

 

Originaltitel: ZE Vol. 4
Autor: Yuki Shimizu
Übersetzer: Stefan Hofmeister
Illustration: Yuki Shimizu
Verlag: Egmont Manga & Anime
Erschienen: November 2010
ISBN: 978-3-7704-7363-2
Seitenzahl: 208 Seiten
Altersgruppe: Adult - ab 18 Jahren


Die Grundidee der Handlung
Dass Himi im vorigen Band nicht endgültig zu "Hakushi" wurde, müsste jedem aufmerksamen Leser klar gewesen sein, schließlich sieht er 16 Jahre später quicklebendig aus. Trotzdem war der Cliffhanger recht fies, denn man will ja schon wissen, wie sich alles weiterentwickelt hat. Die tieferen Einblicke in die Welt der Kami-sama fand ich auch das Beste in diesem Band, alles andere enttäuschte mich. Himis und Genmas Geschichte ist viel zu schnell beendet und nimmt nur noch gut die Hälfte des Buches ein, der Rest füllt sich mit den Mito Zwillingen Seiji und Tsukito sowie ihrem Kami Hatsuhi, die ebenfalls zur „Wartung“ bei Waki eintreffen. Dass deren Geschichte schnell wieder vergessen ist, liegt nicht nur am geringen Umfang, sie ist erzählerisch viel zu oberflächlich und sexorientiert geraten. Ich hätte mich über mehr von Himi & Genma gefreut, außerdem hätte dem Plot um die Zwillinge ein eigenständiger Band sicher zu mehr Komplexität und Tiefe verholfen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Im ersten Teil des Manga erwarten einen verständlicherweise sehr dramatische Bilder, denn Genma stürmt mit dem zur Papierpuppe gewordenen Himi das Mito-Haus, um „Puppenmacher“ Waki dazu zu bringen, ihm „seinen Himi wieder zurückzugeben“. Die Verzweiflung ist ihm deutlich ins Gesicht geschrieben und seine gesamte zerfledderte, blutbespritzte Erscheinung unterstreicht, dass ihm etwas Schlimmes widerfahren ist. Um die Dramatik seiner Worte zu verstärken, ist alles was er herausschreit in unregelmäßig gezackte Blasen gesetzt. Im Kontrast dazu steht das ruhige, fast schon abweisende Gebaren von Waki und Asari, dennoch erklärt sich Waki widerstrebend bereit, Genma zu helfen.
Die nächste Szene entführt in Wakis tempelartiges Haus, das im Gartenteil des Mito-Grundstücks steht, und mit ihm in einen geheimnisvollen Raum, den zu betreten außer Waki nur wenigen Personen gestattet ist. Zunächst führt ein mit Holzpaneelen getäfelter langer Gang zu besagtem Raum hin. Dessen Inneres offenbart dann aber nichts außer obskur aussehenden gezogenen Schnüren mit herabhängenden Büscheln, die sich im Wind bewegen, schließlich sollen die Vorgänge um Himis Wiederbelebung die volle Aufmerksamkeit des Lesers haben.

Die zweite Hälfte des Bandes besteht aus vielen verschiedenen Elementen. Unter anderem erfahren wir, dass außer der gegenwärtig zur „Wartung“ erscheinenden, noch zahlreiche andere Familienangehörige existieren. In einem zu Neujahr aufgenommen Foto kann man dann Oka Mito im Kreis ihrer Geschwister (alle in Cosplay-Montur) bewundern.
Das neu in die Serie eingeführte Zwillingspärchen und ihr Kami Hatsuhi sind ein lockerer Haufen, der das Leben von der leichten Seite nimmt. Als Synchronsprecher stehen sie auf der Sonnenseite des Lebens, denn diese Branche genießt in Japan eine extrem hohe Popularität, die dem Showbiz gleichkommt. Somit albern sie viel herum, haben stets ein breites Grinsen im Gesicht und ihre Frisuren und Outfits sind topgestylt. Und da sich die Zwillinge einen einzigen Kami teilen, bieten sie dem geneigten Yaoi-Fan auch zwei „flotte Dreier“. Doch statt prickelnd, gestalten sich die ausgedehnten Szenen viel zu albern und gefühlsleer, was das Ganze leider auf niederstes Niveau herabsetzt.
Eine satte Überraschung dürfte der sonst so zurückhaltende und kindlich wirkende Kotoha Mito für den Leser bereithalten. Im letzten Band noch vage angedeutet, kann man nun live miterleben, wie der kleine Kotoha tatsächlich wie ein "wildes Tier" mithilfe seiner „Kotodama“-Fähigkeiten gewaltige Kräfte freisetzt, die bestimmt keiner der Leser in ihm vermutet hätte – und das alles nur, weil die Zwillinge ihm seine heißgeliebten Eisportionen vorenthalten. Textblasen und Soundwords von gewaltigen Ausmaßen prangern plötzlich in den z.T. doppelseitigen Bildern, die von Bewegungslinien durchzogen werden. „Huch!“ ist der erste Gedanke, der einem angesichts des ungeahnten Szenarios durch den Kopf schießt.
Das Extra-Kapitel beschert ein unverhofftes Wiedersehen mit Genma und Himi. Nachdem ihre Geschichte schon in der Hälfte des Buches beendet wurde, kommt zunächst Freude auf, doch inhaltlich hat die rein auf Sex reduzierte Szene so gut wie nichts zu bieten und enttäuscht schlussendlich.


Aufmachung des Manga
Das Cover des Taschenbuchs zieren erneut Genma und Himi, doch diesmal als Paar der Gegenwart. Während Himi als künstliches Wesen nicht altert und äußerlich unverändert ist, sind die 16 Jahre an Genma nicht spurlos vorbeigegangen. Aus einem ungehobelten Flegel ist ein sichtlich gereifter, markant-attraktiver Mann geworden, der mitten im Leben steht und seinen Weg gefunden hat. Farblich wirkt die Illustration sehr harmonisch und ansprechend, weder zu hell, noch zu dunkel und auch nicht grell.
Die Inhaltsangabe auf der Buchrückseite ist wieder die von Band 3. Man macht sich offensichtlich bei den zweibändigen Plots nicht die Mühe, für jeden Band eine gesonderte Inhaltsangabe zu verfassen. Die zwei kleinen Illustrationen auf der viergeteilten Rückseite zeigen die Hauptfiguren des zweiten Teils: das Mito Zwillingspaar mit ihrem Kami Hatsuhi.
Im Innenteil ist die Aufmachung wie gehabt mit einer Inhaltszusammenfassung und Personenvorstellung am Anfang sowie Extrakapitel und Nachwort der Autorin zum Schluss des Bandes.


Fazit
Der 4. Band von ZE setzt sich aus zwei gegensätzlichen Teilen zusammen: der erste um Genma & Himi in gewohnt ernster und dramatischer Art bietet neue interessante Einblicke in die Welt der Kami-sama, der andere führt u.a. drei neue Personen ein und kommt für meinen Geschmack zu flach, albern und sexbetont daher. Obwohl inhaltlich der schwächste Band bisher, hält er nicht davon ab, mich auf den nächsten zu freuen. Schon allein für Yuki Shimizus unverkennbaren Zeichenstil würde ich meilenweit laufen.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1
- Band 2
- Band 3 

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