Der erste Band der Reihe "Making of Wakfu Season 1" öffnet die Türen zum Herzen der künstlerischen Werkstatt, in der eine der erfolgreichsten europäischen Zeichentrickserien aller Zeiten entwickelt wurde.

Entwürfe, Skizzen, Illustrationen, verworfene Designs, aber auch Skripts, Tipps und Anekdoten der Macher geben einen einmaligen Einblick in die Produktion der in Deutschland von RTL II ausgestrahlten Anime-Serie.

Dein Backstage-Pass in die Welt der Animation!

Originaltitel: Wakfu - Making of Saison 1 Autor: Tot Übersetzer: Stefan Günther, Stephan Grondel, Hyuana Kang Illustration: Xavier Houssin und andere Verlag: Tokyopop Erschienen: Oktober 2010 ISBN: 978-3-8420-0087-2 Seitenzahl: 112 Seiten Altersgruppe: ab 13 Jahre (Empfehlung des Verlags)

Die Grundidee der Handlung
Das wunderschöne Büchlein zeigt einzelne Arbeitsschritte der Zeichner und Interviews mit den Beteiligten, ihre Ansichten und ihre Erklärungen.

Danach folgt die erste Folge "Das Nebelkind", bei der die Hintergründe gezeigt werden. Sie zeichnen sich durch eine sogenannte isometrische 3D-Darstellung aus, die wie 3D wirkt, so dass sich die Figuren darin sehr gut bewegen können. Zum Vergleich werden oft die Vorzeichnungen oder Entwürfe neben die farbige Endversion gestellt. Auch verworfene Entwürfe, die es bis zur Endversion geschafft haben, werden gezeigt, gemeinsam mit Erklärungen der Entwickler, aus welchem Grund sie verworfen wurden.

Die Charakterentwürfe werden mit Szenen aus dem fertigen Film verglichen, bei dem durch die Schattengebung mitunter einige Details nicht auffallen, die in den Zeichnungen sichtbar sind. Überlegungen der Charakterdesigner zeigen, wie viel Mühe und Überlegungen in die Figuren eingeflossen sind.

Besonders spannend sind die Action-Sequenzen, die Zug für Zug zeigen, wie die Szene entwickelt wurde. Bösewicht Nox und seine äußerliche Veränderung in der ersten Folge gemeinsam mit seiner innerlichen Getriebenheit bilden den Übergang zu den ersten Entwürfen der Umgebung, in der der Held Yago zusammen mit seinem Ziehvater aufwachsen wird. Für die Serie wurde sogar eine eigene Drachensprache entwickelt, die mit dem ABC abgebildet wird, was Lesern ermöglicht, die Botschaft in der ersten Folge zu entziffern. Die Zutaten in Yagos Küche zeichnen sich durch wunderschöne Details aus. Später erscheinen Storyboards, die den Verlauf einer Szene zeigen und klar machen, wie viel Arbeit in einzelne Sequenzen eines Trickfilms fließt.

In der zweiten Folge "Yago, der Eliatrop" sieht man das erste Mal mehr von der Welt durch einen Blick auf den Kontinent. Gebäude und Häuser stehen neben ausgefeilten Innenräumen, Dorfbewohnern, Gegnern, Schluchten, Angriffsmaschinen mit Zahnrädern und ausgeklügelten Apparaturen. Es wird erklärt, was eine Plansequenz ist.

Im Anschluss gibt es einen Abschnitt mit "Artwork". Darin zeigen Vorzeichnungen und Bleistiftentwürfe, wie die einzelnen Charaktere entworfen wurden. Sehr witzig ist dabei ein Charakter mit heruntergelassenen Hosen - und ja, es wird die Frage geklärt, wie die Menschen in dieser Fantasie-Welt auf die Toilette gehen.

Aufmachung des Manga
Das Artbook-ähnliche Buch ist ein Querformat mit einem strahlenden Yago auf dem Titel. Im Hintergrund ist eine Vorzeichnung seines Dorfes in hellem Blau zu sehen, das sich von dem weißen Cover sehr gut absetzt. Die Rückseite zeigt den Schnapper aus der ersten Folge, dessen rot/orange/dunkelgrüne Farbgebung sich perfekt vom Hintergrund (diesmal das zerstörte Gasthaus von Yagos Vater) absetzt. Klappt man die hintere Umschlagseite auf, wird das Bild sogar weitergeführt.

Fazit
Der wundervolle Band zeigt für Interessierte an Animationsfilmen sehr viel über die Hintergründe und Vorgehensweisen in einem Animationsstudio. Vorzeichnungen, Skripte und Planungen runden gemeinsam mit Interviews mit den Machern das faszinierende Werk ab.

Hinweise
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