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Die Katastrophe war gestern –
heute regiert das Grauen!

Remembrance Day! Ein Tag mit einer besonderen Bedeutung für Chris. Und nichts wünscht er sich sehnlicher, als mit Julia über den Feiertag aus dem Tal zu verschwinden, wie die anderen Studenten auch. Doch als sie endlich aufbrechen wollen, zieht ein Jahrhundertsturm auf. Chris, Julia, Debbie, Rose und Benjamin werden von der Außenwelt abgeschnitten. Aber im verlassenen College geht es nicht mit rechten Dingen zu. Wohin ist der Sicherheitsbeamte Ted verschwunden? Warum verhält sich Debbie so seltsam? Und wer spielt ihnen die DVD mit den Bildern in die Hände, die direkt in die Vergangenheit des Tals führen? Während der Sturm seinen Höhepunkt erreicht, wird Chris klar, dass ein Unbekannter ein perfides Spiel mit ihnen treibt. Die Frage ist nur, wer ist es und auf wen hat er es abgesehen?

 

Das_Tal_03 

Autor: Krystyna Kuhn
Verlag: Arena
Erschienen: November 2010
ISBN: 978-3-401-06531-1
Seitenzahl: 265 Seiten


Die Grundidee der Handlung
11. November 2010, Remembrance Day. Wie sämtliche Studenten des Grace, möchte auch Chris das College unbedingt für ein paar Tage verlassen. Er hat daher sein Geld zusammengekratzt und für Julia und sich ein Hotelzimmer gebucht, in dem er endlich einmal mit ihr allein sein möchte, sodass er ihr die Wahrheit sagen kann. Auf dem Weg ins Dorf nehmen sie Benjamin, Rose und Debbie mit, da sie sich so die Kosten für den Wagen teilen können. Doch kaum verlassen sie den Parkplatz des Grace – der tobende Wind hat sich mittlerweile zu einem Sturm ausgewachsen, Schnee fällt in dicken Flocken von Himmel – meint Chris etwas oder jemanden auf der Straße zu sehen, tritt in die Bremsen, aber nichts geschieht. Bei dem unvermeidlichen Unfall geht die Motorhaube des Wagens in Flammen auf, doch außer dass Debbie eine Platzwunde am Kopf hat, passiert den jungen Studenten nichts. Sie laufen zurück zum College und müssen erkennen, dass sie das Wochenende wohl allein in dem unheimlich stillen Gebäude verbringen müssen, während draußen der Sturm Bäume abknickt und lärmend um das alte Gemäuer streicht. Doch irgendetwas stimmt im College nicht und Chris begreift, dass jemand im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht …


Stil und Sprache
Auf Seite 7 heißt es sehr treffend über das Tal: „Trügerisch schön. Gottverlassen. Und unvorstellbar grausam.“ Der vorliegende dritte Teil der ersten Season spielt - passend zum Erscheinungsrhythmus der einzelnen Bände (alle drei Monate erscheint ein neuer Band) - 6 Monate nach den schrecklichen Ereignissen in „Season 1.1 – Das Spiel“ bzw. 3 Monate nach der Besteigung des Ghost in „Season 1.2 – Die Katastrophe“. Das Geschehen wird in der dritten Person wiedergegeben, diesmal jedoch aus Sicht von Debbie und Chris, wobei auf Letzterem das Hauptaugenmerk liegt. So erfährt der Leser endlich mehr über diese beiden eigenwilligen Charaktere, die in den vorangegangenen beiden Büchern bereits das Interesse geweckt haben.
Die Sprache ist – entsprechend dem Alter der Figuren, aus deren Sicht erzählt wird – locker und direkt, aber nicht zu umgangssprachlich oder gar flapsig. Durch den bildlichen, intensiven Schreibstil vermeint der Leser den Lärm des Sturms zu hören, spürt, wie dieser mit aller Gewalt gegen die Fensterscheiben des Grace drückt, als versuche er in das Gebäude einzudringen. Taucht man kurz aus der Geschichte auf, ist man regelrecht erstaunt, dass sich bei einem Blick aus dem heimischen Fenster nicht die Bäume biegen, das Laub umher wirbelt und Schnee in dicken Flocken vom Himmel fällt, so lebendig sind die Beschreibungen, so tief taucht man beim Lesen in die Geschichte ein.
Nach einem turbulenten Einstieg lässt die Spannung nicht lange auf sich warten, auch die düstere, mysteriöse Atmosphäre greift schnell um sich. Ein seltsames Ereignis reiht sich an das andere, treiben die Handlung voran, unaufhaltsam dem Finale entgegen, und halten den Spannungsbogen straff gespannt. Es ist nahezu unmöglich, das Buch vor dem Ende aus der Hand zu legen – ein Ende, das mit einem überaus spannenden Cliffhanger schließt und den Leser nun ungeduldig auf die Fortsetzung warten lässt.


Figuren
Dieser Teil der Serie kommt mit wenigen Figuren aus. Im Vordergrund stehen dabei diesmal Debbie und Chris, aus deren Sicht das Geschehen wiedergegeben wird. Chris ist ein undurchschaubarer Charakter, der den Leser hin und her schwanken lässt. Er ist unberechenbar, bekommt seine Wutanfälle nur schwer in den Griff – und doch liebt er Julia, würde alles für sie tun. Debbie hingegen ist eindeutig unsympathisch und völlig durchgeknallt. Sie liebt Listen, nummerierte Aufzählungen ihres Lebens – und sie hat jede einzelne davon im Kopf! Ebenso sehr liebt sie Paprikachips und Essen im Allgemeinen, was man ihrer Figur durchaus ansieht. Sie ist ein egoistischer Mensch, ihr Verhalten nicht selten abstoßend, und doch kann man hin und wieder einen Hauch Mitleid mit ihr empfinden.

Neben diesen beiden spielt natürlich auch Julia eine nicht unwesentliche Rolle, aber auch Benjamin – wie gewohnt mit seiner Filmkamera -, und Rose – die nach wie vor im Hintergrund bleibt -, treten neben sehr wenig anderen Figuren in dieser Geschichte auf. Sie alle sind überaus lebendig und realistisch ausgearbeitet, sie haben ihre Geheimnisse und Macken, und sind durchweg interessant.


Aufmachung des Buches
Passend zu den vorangegangenen Bänden der ersten Season ist auch auf dem Cover von „Das Tal – Der Sturm“ vor einem mattgrauen Hintergrund das Grace College abgedruckt; diesmal wird das Motiv in einem knalligen Farbton zwischen Gelb und Orange hervorgehoben. Die Klappbroschur ist ein wenig größer als handelsübliche Taschenbücher, Papierqualität und Schriftgröße geben nach wie vor keinen Grund zur Beanstandung.


Fazit
Das Tal“ in Höchstform! Eine spannende Handlung in einer herrlich mysteriösen, düsteren Umsetzung, die einen regelrechten Sog entwickelt und den Leser erst nach dem Ende wieder die Realität entlässt. Der bisher beste Band der Serie, den man sich keineswegs entgehen lassen sollte.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Season 1.1: Das Spiel
Season 1.2: Die Katastrophe

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