Als Lea in Chelandra, einer aufregenden Welt voller Magie und seltsamer Wesen strandet, beginnt das größte Abenteuer ihres Lebens: Mitten in den Wirren eines drohenden Krieges zwischen den Menschen und furchterregenden Echsen stellt die junge Frau mit Erstaunen fest, dass sie eine seltene Gabe besitzt. Lea wird dadurch zu einem Symbol der Hoffnung, den überlegenen Feind besiegen zu können. Doch die Mächte des Bösen werden schnell auf Leas Ankunft aufmerksam und nehmen die Verfolgung auf...
Nach einem verheerenden Drachenangriff treiben Lea und die Krieger aus Norland auf einem kaum noch seetauglichen Schiff ziellos über den Ozean. Während der Proviant langsam knapp wird und die Hoffnung, rettendes Festland zu erreichen, schwindet, entdecken die Matrosen plötzlich eine Meerjungfrau im Wasser und nehmen sie an Bord. Ein schwerer Fehler, wie sich bald herausstellt: Denn die wunderschöne Nixe verdreht nicht nur allen Männern auf dem Schiff den Kopf, sondern bringt auch eine tödliche Gefahr mit sich ...
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Autor: Peter Lerf |
Die Grundidee der Handlung
Die Folge "Seeschrecken" beginnt mit einem Ereignis, das mit der restlichen Folge nichts mehr zu tun hat. Ein neuer Charakter wird eingeführt. Es handelt sich um die Jägerin Sandrina und wir begleiten sie bei der Erfüllung eines Auftrags. Sandrina ist eine der besten Meuchelmörder, die man für Geld kaufen kann und offensichtlich wird sie in zukünftigen Folgen einen oder mehrere erneute Auftritte haben.
Alsdann wendet sich das Geschehen wieder Lea und ihren Begleitern zu. Diese treiben mit ihrem schwer beschädigten Schiff über das Meer und hoffen, dass sie das rettende Festland noch rechtzeitig erreichen. Da entdecken sie im Meer eine weibliche Gestalt, die sich alsbald als Nixe entpuppt. Sie gewähren ihr Zuflucht vor den bestialischen Monstern, die ihr folgen, doch damit machen auch sie sich zum Ziel der Seeschrecken...
Nach dem eher mäßigen Auftakt überzeugt die zweite Folge von Dragonbound mit einem spannenden Plot und einem zweiten Erzählstrang, der ins Spiel gebracht wird. Die Story wird dadurch vielschichtiger und spannender. Der Konflikt mit den Seeschrecken wirkt frisch und losgelöst von gängigen Fantasystrickmustern und bietet hervorragende Unterhaltung, die ebenso ausgezeichnet inszeniert wurde wie bereits die erste Folge der Serie.
Darstellung des Hörspiels
Bei der Auswahl der Sprecher hat man bei Gigaphon sowohl auf professionelle Synchronsprecher zugegriffen als auch auf bisher eher unbekannte. Mit Jürgen Kluckert wurde ein sehr erfahrener Sprecher gewonnen, der den Part des Erzählers spricht. Unheilsschwanger und mit viel Dramatik in der Stimme wird er diesem Part mehr als gerecht. Insbesondere das ältere, etwas gesetztere Hörpublikum wird das wohl als ein wenig dick aufgetragen empfinden. Doch als kitschig würde ich seine Rolle jedenfalls nicht bezeichnen. Bei einer Fantasygeschichte muss das eigentlich so sein und Sprecher mit einer ordentlichen Portion Pathos in der Stimme gehören einfach dazu.
Bettina Zech gehört zu den großen Neuentdeckungen der Serie. Sie ist eine noch eher unbekannte Schauspielerin und ihre Stimme passt wunderbar zur Rolle der Lea. Beim Klang ihrer Stimme denkt man sofort an eine junge Frau, die mit den etwas raueren Umgangsformen noch nie zu tun hatte. Sie wirkt zerbrechlich und ängstlich, genau das was Lea in Dragonbound verkörpert. Wirklich überrascht wird man dann aber, wenn man ein wenig recherchiert. Der rockige Titelsong am Ende des Hörspiels wird von einer Sängerin mit dem Künstlernamen Mystelle gesungen. Hinter "Mystelle" verbirgt sich doch tatsächlich keine andere als Bettina Zech und jeder, der diese Art von Musik mag, wird mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass eine komplette CD mit Mystelle sicher reichlich Käufer finden würde. Immer wieder übernimmt Bettina Zech ebenfalls die Rolle einer Erzählerin, was ich persönlich nicht so gelungen finde, denn das Aufbauen von Spannung oder gar Dramatik ist nicht so ihr Ding und ihre Erzählpassagen finde ich eher kontraproduktiv. Ihre Stimme ist dafür einfach zu feminin und zu sanft.
Die Sprecher vieler Nebenrollen werden im Booklet nicht namentlich erwähnt. Aber keiner von ihnen gibt sich eine Blöße, auch wenn sie nur als "und viele andere" benannt werden. Martin Sabel ist einer der bekannteren Sprecher, der aber ebenfalls in einer Nebenrolle besetzt ist. Er spricht die Rolle des Zauberlehrlings Dogo, der ebenfalls mit Lea, Telon und Rodge reist, doch kommt er relativ selten zu Wort. Da er gleichzeitig zusammen mit Peter Lerf als Produzent der Serie tätig ist, wollte er seine Sprecherrolle wohl eher klein halten.
Wenden wir uns der Musikuntermalung in dieser Folge zu. Diese ist wieder sehr stimmungsvoll. Sie wurde mit viel Liebe zum Detail produziert und die Klänge passen ausgesprochen gut zur jeweiligen Stimmung. Auch die Geräusche tragen hierzu entscheidend bei. Die Geräuschkulisse ist sehr stimmig. Sie vermittelt sehr schön das Umfeld und lässt die passenden Bilder im Kopf entstehen. Dragonbound hält hier ein sehr hohes Niveau, das momentan nur von sehr wenigen anderen Produktionen übertroffen wird.
Aufmachung des Hörspiels
Folge 2 liegt mir nun in der regulären Verkaufsversion vor und ich muss sagen, die Gestaltung der Verpackung ist rundum gelungen. Wie offenbar jede Folge der Serie zeigt das Covermotiv auf der einen Hälfte die Gesichtshälfte einer Frau. Die andere Seite zeigt mehrere kleine Motive, die mit der jeweiligen Folge zu tun haben. Diese sind monochrom in Türkis gehalten und offenbar wird jeder Folge ein eigener Farbton zugewiesen. Der komplett in schwarz gestaltete Einleger wartet mit vielfältigen Informationen zur Serie, zu den Charakteren und zu der aktuellen Folge auf. Darüber hinaus gibt es eine kurze Vorschau auf die nächste Episode. Auf Werbung für andere Produkte wird vollkommen verzichtet. Das einzige, was man hier noch besser machen könnte, wären ein paar schöne Artworks, welche der Serie auch ein visuelles Gesicht verleihen würden, doch wirklich vermisst habe ich das nicht.
Fazit
Tolle und absolut empfehlenswerte Fantasy-Unterhaltung. Eine gelungene Hörspielbearbeitung, die absolut professionell wirkt und sich mit sämtlichen Top-Produktionen der Konkurrenz messen kann. Ich bin gespannt, wie sich die Serie weiter entwickelt.
Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an Europa (Sony Music) für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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