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Als Alex Cross zum Tatort kommt, ahnt er es sofort: Das ist der schlimmste Fall seiner Karriere. Eine ganze Familie ist grausam getötet worden – und der Profiler kannte sie gut. Das schreckliche Morden geht weiter. Als die ersten Spuren zu den Killern führen, ist Cross zutiefst entsetzt. Diese Täter wird er nie vergessen. Ihr Anstifter allerdings ist entkommen. Cross wird ihn fassen, um jeden Preis – selbst wenn ihn die Jagd um den halben Erdball führt …

 

Fire 

Originaltitel: Cross Country
Autor: James Patterson
Übersetzer: Helmut Splinter
Verlag: blanvalet
Erschienen: 19.07.2010
ISBN: 978-3-442-37266-9
Seitenzahl: 368 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als Alex das Haus betritt, in dem eine ganze Familie auf brutalste Art und Weise ermordet worden ist, ahnt er noch nicht, dass er eines der Opfer gut kannte, war er doch vor vielen Jahren mit ihr zusammen. Umso mehr will er den, oder vielmehr die, Täter ausfindig machen und ihrer gerechten Strafe zuführen. Doch diese Suche führt ihn fort vom bekannten Washington in das 8.000 Kilometer entfernte Afrika. Gemeinsam mit Alex lernt der Leser das Leben und die ungeschriebenen Regeln Nigerias kennen, wo Raub und Entführung auf der Tagesordnung zu stehen scheinen. Besonders schockierend ist die kalte, gefühlslose Art der Kindersoldaten, die verletzen, foltern und töten – und das mit gerade einmal 10 Jahren. Ein spannender Fall, der unter die Haut geht – und Alex wieder einmal in tödliche Gefahr bringt …


Stil und Sprache
James Patterson verliert – wie man es von seinen Thrillern rund um Alex Cross gewohnt ist – keine Zeit und prescht im Prolog direkt temporeich und blutig voran. Selbst wenn der letzte Thriller mit dem liebenswerten Ermittler schon eine Weile zurück liegt, ist man direkt wieder mitten drin, der Einstieg fällt unheimlich leicht. Alex erzählt dem Leser die Geschichte in der Ich-Form, wobei er auf das Geschehen zurück blickt, was es ihm erlaubt, Andeutungen auf die Zukunft einzubringen: „Es zeigte sich später, dass ich auch nicht annähernd ahnte, wie dramatisch der Mord an dieser Familie tatsächlich war. Viel, viel dramatischer“ (Seite 17). Der Prolog sowie die Kapitel aus Sicht des Tigers und weiterer Figuren sind in der dritten Person verfasst und heben sich dadurch direkt vom Haupterzählstrang ab.

Mit einer direkten, schnörkellosen Sprache, die nicht zu detailliert oder ausschweifend, aber dennoch bildreich ist, zeichnet James Patterson ein schockierendes Bild Afrikas mit all seiner Brutalität, den Intrigen und dem Leiden der Menschen dort. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund. Der Autor versteht es, die Geschichte einerseits durch eine flott voranschreitende Handlung anzutreiben, dabei aber auch dem Ganzen einen Rahmen zu geben und den Menschen Alex Cross und sein (Privat-)Leben nicht außen vor zu lassen. Sehr kurze Kapitel - das Buch hat 368 Seiten und 159 durchnummerierte Kapitel - tragen ebenfalls zu dem flotten Erzähltempo bei und erlauben es dem Autor, in der Geschichte zu „springen“, also Minuten oder gar Stunden, in denen nichts für den Fortgang der Geschichte Relevantes passiert, auszulassen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. So entsteht über den Großteil der Geschichte ein straff gespannter Spannungsbogen. Zwischenzeitlich ebbt die Spannung jedoch im gleichen Maße ab, wie Alex seinen Fall aus den Augen verliert und sich stattdessen dem Elend in Afrika zuwendet. Dieses wird anschaulich in all seiner Grausamkeit und Brutalität dargestellt, doch teilweise kommt das Gefühl auf, dass der Autor sich – ebenso wie seine Hauptfigur Alex Cross – berufen fühlt, den Menschen, seinen Lesern, davon zu berichten.


Figuren
Alex Cross muss einiges ertragen – und das nicht nur psychisch, sondern vor allem im entfernten Afrika auch physisch; der Leser leidet mit ihm, vermeint schon beinahe selbst die unzähligen Faustschläge zu spüren … Alex hatte in der Vergangenheit zahlreiche Schicksalsschläge einzustecken, was sich wohl auch in Zukunft kaum ändern wird. Er hat einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und dehnt dafür die ihm gesetzten Grenzen durchaus enorm bzw. überschreitet sie kurzerhand. Er ist stur und nicht von seinem einmal eingeschlagenen Weg abzubringen, was teilweise nicht nur ihn selbst in Gefahr bringt. Dabei ist sein Verhalten nicht immer nachvollziehbar, und doch passt es zu seinem aufopferungsvollen Charakter – das hindert den Leser allerdings nicht daran, sich Alex teilweise schnappen und kräftig durchschütteln zu wollen.

Bree Stone ist seit einem Jahr Alex‘ Freundin, spielt in dieser Geschichte jedoch keine allzu wichtige Rolle. Sein langjähriger und bester Freund Samspon hat ebenfalls nur eine Nebenrolle inne, auch von Nana Mama - die ein ganz eigenes Kaliber einer 88jährigen Frau ist, die gern das letzte Wort hat – und Alex‘ Kindern bekommt der Leser diesmal nicht allzu viel mit. Schade! Dennoch sind alle Figuren ihren Rollen entsprechend gezeichnet und wirken wie echte, lebende Menschen.


Aufmachung des Buches
Passend zu den vorangegangenen Bänden ist auch dieses Taschenbuch in mattem Schwarz gehalten. Lediglich der Name „Alex Cross“, der zudem als Rahmen für einen Sonnenuntergang in Afrika in kräftigem Orange-Rot dient, wurde mit Spotlack hervorgehoben. Eine schlichte, ansprechende Gestaltung.


Fazit
Alex Cross‘ 14. Fall startet rasant und blutig. James Patterson versteht es, einen spannenden Thriller zu schreiben, auch wenn er dies kurzfristig zu Gunsten der schockierenden Lebensumstände in Afrika aus den Augen verliert und der Leser sich auf ein hohes Maß an Brutalität einstellen sollte. Kein typischer Cross-Thriller, der sich trotzdem zu lesen lohnt.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 9: Vor aller Augen
Band 10: Und erlöse uns von dem Bösen
Band 11: Ave Maria
Band 12: Blood
Band 13: Dead

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