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An jenem schicksalhaften Abend in Shibuya beginnt für Akira, Riki, Shigeru und Kazuya ein ganz neues Leben! Als sie vom Blitz getroffen werden, schließen sie einen Vertrag mit den Vier Heiligen Tieren, den mächtigen Wächtern des GATE.

Sollten die Jungen diese magischen Wesen nicht bändigen können, ist der Tod unausweichlich! Gelingt es ihnen, müssen sie die Erde gegen dämonische Bestien verteidigen, die nun durch das GATE strömen …

 

Gate 

Originaltitel: Gate
Autor: Hirotaka Kisaragi
Übersetzer: Ai Aoki
Illustration: Hirotaka Kisaragi
Verlag: Egmont Manga & Anime
Erschienen: Oktober 2010
ISBN: 978-3-7704-7307-6
Seitenzahl: 224 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Die vier Freunde Akira Saijyo, Riki Shirokita, Shigeru Minamiyama und Kazuya Saito werden eines Tages vom Blitz getroffen – und überstehen dies mit Ausnahme von jeweils einer merkwürdigen Brandwunde unversehrt. Als sie am Abend dann einem seltsamen Mädchen begegnen, das sie auffordert, ihr die vier Heiligen Tiere zurückzugeben, ist das der Beginn von Vorfällen, deren Bedeutung sie erst begreifen müssen – und was sie für eine Rolle dabei spielen.

Das erste von sechs Kapiteln des Bandes stellt dabei den Einstieg in die Geschichte dar und klärt auf, was es mit dem titelgebenden Gate auf sich hat, was Shuri, das mysteriöse Mädchen für eine Aufgabe hat und wie die vier Jungs mit Hilfe der seit dem Blitzschlag in ihnen lebenden Tiere umzugehen haben. Die darauffolgenden Kapitel behandeln dann jeweils einen der Vier und dessen jeweiliges Heiliges Tier, während das nur vierseitige Extrakapitel am Ende sich ausschließlich den Heiligen Tieren widmet.

Leider wirkt die Geschichte nicht sonderlich innovativ und durch das ständig gleiche Schema in den Kapiteln auch nicht sehr spannend. Ein Problem entwickelt sich, es erscheint unlösbar und wird dann am Ende doch überwunden. Die stereotypen Charaktere reagieren dabei so, wie man es von ihnen erwartet – der rücksichtsvolle Akira ist stets um seine Freunde bemüht, Riki ist ein Draufgänger und cooler Musiker, Shigeru ein hitzköpfiger Computercrack, der im Tempel dienende und dort aufgewachsene Kazuya ist zurückhaltend und Shuri ist nüchtern und scheint zumeist völlig ungerührt von den Geschehnissen. Da erscheint es geradezu selbstironisch, wenn Kazuya in einer Szene über Akira sagt, er erfülle laut Rollenverteilung nur seine Aufgabe, als dieser sich um Riki kümmert.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Gate ist komplett in schwarzweiß gedruckt und wird von hinten nach vorne gelesen. Das Artwork von Kisaragi ist bekanntermaßen sehr ansehnlich, da Gate jedoch eines seiner älteren Werke ist, reicht es hier noch nicht ganz zur Perfektion. Vor allem die Hintergründe bleiben des Öfteren leer oder werden zumeist schlicht gehalten, wenn sie Stadtansichten, Schule oder Interieur zeigen. Tempelanlagen wie ein Shinto-Schrein werden dagegen relativ detailliert wiedergegeben. Die Heiligen Tiere und dämonischen Wesen sind gleichfalls gut umgesetzt, wobei letztere durch Verschiedenartigkeit punkten, so sind sie mal schuppig, geflügelt und mit Hörnen bewehrt, mal nur eine diffuse, schwarze Masse mit hunderten Augen.

Die Personen selbst zeichnen sich durch unterschiedliche Gesichtsformen und –züge aus, sodass man Kisaragis Figuren auch auseinanderzuhalten vermag, wenn man sich andere Merkmale wie die Frisuren und Kleidungsstücke wegdenkt. Ihren Charaktereigenschaften gemäß variiert die Größe der Augen, so hat Akira als freundlicher und hilfsbereiter Typ sehr große Augen, der eher zurückhaltende Kazuya dagegen kleinere, länglich geformte. Bei den Frisuren und Accessoires ist es ähnlich, beispielsweise hat der coole Riki spitz gegelte Haare und der Videospieljunkie Shigeru trägt eine Brille. Somit werden die Stereotype auch optisch aufgegriffen. Shuris Andersartigkeit zeigt sich dabei durch mechanische Flügel und Kabel, die neben Haaren aus ihrem Kopf wachsen, was wiederum gut zu ihrer nüchternen Art passt, die sie fasst wie einen Roboter wirken lässt.

Um bestimmte Reaktionen besonders deutlich hervorzuheben, wird von SD-Einsatz Gebrauch gemacht und es gibt Überzeichnungen, wenn die Jungs z.B. nach unruhiger Nacht mehrere Striche unter den Augen haben, was Augenringe darstellen und ihre Müdigkeit verdeutlichen soll. Am Anfang des Mangas werden die vier Protagonisten namentlich durch einen nebenstehenden Kasten eingeführt und die Kämpfe, die sie auszutragen haben, werden dynamisch unter Verwendung von Speedlines umgesetzt. Die Panels sind zwar linear angelegt, jedoch wird diese Anordnung zumeist durchbrochen, was der Lebendigkeit der einzelnen Szenen zugute kommt.

Der durchgängig in Großbuchstaben gesetzte Text ist umgangssprachlich formuliert, gut lesbar und Betontes ist fett gedruckt. Die Soundwörter sind übersetzt und mit nebenstehendem originalsprachlichem Pendant wiedergegeben. Die Sprechblasen sind oft mit keinen Hinweislinien versehen, dennoch sind die jeweiligen Sprecher ohne Probleme zuzuordnen. Gedachtes wird in mit kurzen Strahlen umrandeten Blasen gesetzt, Geschrienes in gezackten Blasen und Dämonen und Heilige Tiere kommen in doppelt linierten Sprechblasen zu Wort.


Aufmachung des Manga
Der Manga ist im üblichen Kleinformat broschiert und verfügt mit 224 Seiten über einen recht großen Umfang. Das Cover zeigt Akira Saijyo und dessen Heiliges Tier Byakko im Hintergrund, wobei die Farben Weiß und Braun dominieren. Das Bildmotiv zieht sich auf der Hinterseite fort, auf der sich links oben vor schwarzer Schattierung die weiß gehaltene Inhaltsangabe befindet. Vor einer ebensolchen Schattierung befindet sich der in Großbuchstaben geschriebene, blassgelbe Titel auf dem Cover des Mangas.

Der Band enthält weder Farbseiten noch ein Inhaltsverzeichnis, dafür ein Nachwort, in dem der Autor sich bei Lesern und Unterstützern bedankt und dem wie für den Zeichner typisch, eine verniedlichte Darstellung eines Protagonisten beisteht, in dem Fall Akira, der Byakko im Arm hält. Die erste Kapitelillustration zeigt alle Charaktere gemeinsam. Die folgenden konzentrieren sich dann auf einen der vier Freunde und dessen Heiliges Tier. Während der Kapitelübergänge sind Abbildungen von Personen und Heiligen Tieren eingefügt, neben denen Informationen zu diesen gegeben werden.

Fragliches wird neben dem betreffenden Panel erklärt, jedoch entsteht durch die Wahl dessen, was erläutert wird, der Eindruck, dass dem Leser nicht viel Verstand zugestanden wird, so wird das Exorzieren definiert und an einer Stelle, in der auf Shigeru mittels dessen Nachnamen verwiesen wird, wird einem mitgeteilt, dass ebendieser gemeint ist, als wüsste der Leser dies nicht mehr.


Fazit
Kisaragis Zeichnungen in Gate 1 sind wie gewohnt wunderschön anzusehen, allerdings sind die Hintergründe eher schlicht gehalten. Die Handlung selbst richtet sich vom Aufbau her an gängige Schemata und die Akteure sind stereotyp. Bleibt zu hoffen, dass die Geschichte noch an Fahrt gewinnt, obgleich der Einstieg unspektakulär ist. Die Beantwortung der offenen Fragen bietet jedoch noch Potential und Gate 1 ist durchaus eine ganz passable Nebenbei-Lektüre für Fantasyfans.


3 5 Sterne


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