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Eine Kleinigkeit wie der Tod wird ihn nicht aufhalten

Obwohl es noch sehr früh am Morgen war, hatte das Tattoo-Studio bereits geöffnet. Der einzige Kunde war ein dicker Mann, der leblos auf dem Tisch lag.
„Wer ist er?“, fragte Skulduggery.
„Ach, um den brauchst du dir keine Sorgen zu machen“, sagte Finbar. „Er wollte, dass ich ihm einen knurrenden Panther auf die Schulter tätowiere. Kaum hatte ich angefangen, ist er in Ohnmacht gefallen.“
„Einen knurrenden Panther?“
„Yep.“
„Und warum hast du ihm dann ein schlafendes Kätzchen auf die Schulter tätowiert?“
„Ich entschärfe Gewalt, wo ich nur kann.“

 

Skulduggery_Pleasant_4 

Originaltitel: Skulduggery Pleasant – Dark Days
Autor: Derek Landy
Übersetzer: Ursula Höfker
Verlag: Loewe
Erschienen: 15.09.2010
ISBN: 978-3-7855-7077-7
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Im vorangegangenen Band „Skulduggery Pleasant – Die Diablerie bittet zum Sterben“ wurde der knöcherne Detektiv in eine fremde Welt, die düstere Welt der Gesichtslosen, gezogen. Elf Monate liegt dies nun zurück und Walküre Unruh hat seither die Hoffnung nicht aufgegeben, Skulduggerys eigenen Schädel (der ihm abhanden gekommen ist, weshalb er seither mit dem Schädel eines Fremden herumläuft) wieder zu beschaffen und diesen als Isthmus-Anker zu gebrauchen, um das Portal in diese unwirtliche Welt erneut zu öffnen und ihren Partner zu retten. Das Sanktuarium wirft ihr dabei eine Menge Steine in den Weg und hat es ausdrücklich verboten, das Portal erneut zu öffnen – vorgeblich wegen der Gefahr, dass die Gesichtslosen erneut hindurch schlüpfen, in erster Linie wohl aber deshalb, weil der Großmagier froh ist, Skulduggery los zu sein. Doch als wären das nicht schon genug Probleme, wurde Sakrabäus nach 200 Jahren aus dem Gefängnis entlassen und sammelt sogleich eine Gruppe Krimineller um sich, wovon die meisten sich nicht nur am Sanktuarium, sondern vor allem an Walküre Unruh rächen wollen – was in der Fantasie derjenigen mit ihrem Tod einhergeht. Und so gibt es wieder einiges zu tun und viele Abenteuer und Gefahren zu bestehen …


Stil und Sprache
Auch wenn das Lesen der vorangegangenen Bände schon länger zurück liegt, fällt es erstaunlich leicht, in die Geschichte hinein zu finden – was sicherlich mitunter daran liegt, dass Derek Landy wichtige Details kurz wiederholt, ohne dabei die Handlung unnötig zu unterbrechen. Bis zur ersten spannenden Szene muss man auch nicht lange warten und so schreitet das Geschehen in flottem Tempo voran, der Spannungsbogen bleibt durchgehend straff gespannt. Selbstverständlich gehen die wohldurchdachten Pläne Walküres nicht immer so auf, wie sie es sich gedacht hat, sodass weder ihr noch dem Leser viel Zeit zum Durchatmen bleibt.

Mit einer flotten, einfachen und humorvollen Sprache, die sich wunderbar flüssig und zügig lesen lässt, dabei aber alles andere als trivial ist, bekommt der Leser die Geschichte in der dritten Person aus Sicht eines personalen Erzählers abwechselnd aus Sicht verschiedener Figuren präsentiert, wobei die Kapitel aus Sicht der Antagonisten kursiv gedruckt sind, um diese hervorzuheben. Die überaus treffenden Beschreibungen lassen mit wenigen Worten Bilder vor dem inneren Auge des Lesers entstehen und erwecken die Geschichte zum Leben.
Der herrlich trockene Humor durchdringt die ganze Geschichte und macht diese einzigartig, hebt sie aus der Masse der Fantasy-Literatur wohltuend heraus. Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass es durchaus auch brutal zugeht und durch die farbenfrohe Sprache die Fantasie des Lesers dermaßen angeregt wird, dass diese Szenen für Gänsehaut sorgen.

Auch wenn der vierte Band rund um Skulduggery Pleasant und Walküre Unruh einen neuen Fall behandelt, ist doch deutlich zu spüren, dass noch viel mehr dahinter steckt, dass in den Folgebänden etwas Großes lauert. Und so ist das Ende des Buches … genial - genial gemein. Hoffentlich muss man auf die Fortsetzung nicht allzu lange warten.


Figuren
Zahlreiche altbekannte Figuren erwarten den Leser. Allen voran selbstverständlich die Hauptfigur Walküre Unruh (im alltäglichen Leben: Stephanie). China Sorrows sagt auf Seite 174 über Walküre: „[…] Du hast ein großes Herz. Was übrigens kein Kompliment ist, sondern ein Charakterfehler.“
Sie ist mutig und auch wenn ihr trockener Humor nicht dermaßen ausgeprägt ist, ähnelt er immer mehr Skulduggery Pleasants. Dieser ist verschroben und überheblich wie eh und je und auf seine eigenwillige Art einmalig. Auf ein Wiedersehen mit Grässlich Schneider, Kenspeckle Grouse, China Sorrows (auf Seiten der Guten) sowie Billy-Ray Sanguin, Springer Jack und Vaurien Scapegrace (auf Seiten der Bösen) und vielen weiteren Figuren darf man sich freuen. Sie alle haben ihre Eigenheiten, aber auch Fehler und (düstere) Geheimnisse. Um es mit einem Zitat auf den Seiten 291/292 zu sagen: „Ihr gefallt mir, Jungs“, verkündete Sanguin, „wirklich. Und wisst ihr auch, weshalb? Weil ihr witzig seid. Ihr seht komisch aus und redet lauter dummes Zeug daher […].“


Aufmachung des Buches
Auf dem Schutzumschlag des Hardcover-Buches ist diesmal vor allem Walküre Unruh zu sehen, die sich auf den Covern der vorangegangenen Bände eher im Hintergrund gehalten hat. Diesmal jedoch hat sie einen überaus wichtigen Part inne und so wurde ihr entsprechend Raum verliehen. Von Skulduggery Pleasant ist hingegen lediglich der Schädel zu sehen, im Hintergrund – wie auch auf der Rückseite des Schutzumschlags – ragt drohend ein Zombie auf. Passend zur Farbgebung des Covers sind die Vorsatzpapiere in Pink gehalten, ebenso das Lesebändchen. Eine absolut gelungene und passende Gestaltung!


Fazit
Dieses Buch hat einfach alles: Eine gut durchdachte Handlung, geniale Figuren, Spannung und Humor. Derek Landys Stil und sein Einfallsreichtum sind einmalig – und das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen!


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Der Gentleman mit der Feuerhand
Band 2: Das Groteskerium kehrt zurück
Band 3: Die Diablerie bittet zum Sterben

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