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Kategorie: Interviews mit Autoren

Rainer_Wekwerth_klein


Hallo Herr Wekwerth. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein Interview nehmen.
Sie haben bereits einige Bücher veröffentlicht, doch wie sind Sie überhaupt zum Schreiben gekommen?

Das kann ich gar nicht so genau sagen, da ich damals noch sehr jung war. Im Alter von 7 Jahren fing es an und hat nie wieder aufgehört.


Ihre früheren Werke sind fast ausschließlich unter einem Pseudonym veröffentlicht. Hat dies einen bestimmten Grund? Haben Sie sich beispielsweise am Anfang einfach nicht getraut unter ihrem echten Namen zu schreiben?

Meine ersten vier Bücher waren Kinderbücher, da war mein eigener Name zu kompliziert. Ich habe nun mal nicht das Glück „Michael Ende“ zu heißen, daher beschlossen der Verlag und ich uns einen bildhaften Namen auszudenken. Jonathan Abendrot war das Ergebnis.
Bei meinem Pseudonym David Kenlock war es so, dass man zur damaligen Zeit 1999 deutschen Autoren nicht zugetraut hat, internationale Thriller zu schreiben. Damals beherrschten die englischsprachigen Autoren den Markt. Durch die Erfolge von Andreas Eschbach und  Frank Schätzing hat sich das radikal geändert.


Planen Sie ihre Romane erst genau durch, bevor Sie anfangen zu schreiben, oder schreiben sie einfach los? Und wie wichtig ist Ihnen das Recherchieren?

Ich schreibe ein umfangreiches Konzept 20 – 50 Seiten, soll heißen, ich durchdenke die komplette Handlung bevor ich schreibe. Ich recherchiere immer sehr sorgfältig, denn das kann der Leser von einem Autor erwarten.


Wie schafft man es, einen Verlag von sich zu begeistern?

Indem man ungewöhnliche Buchideen ungewöhnlich gut umsetzt. Mein Roman „Damian – Die Stadt der gefallenen Engel“ entstand schon vor zwei Jahren. Damals waren die Vampire auf dem Gipfel ihrer Macht, mich haben sie aber nie interessiert und ich habe geschrieben, was ich schreiben wollte. Das hat es natürlich nicht ganz einfach gemacht einen Verlag zu finden, der sich auf das Abenteuer einlässt und etwas Neues wagt.


Haben sie einen bestimmten Platz/Ort, an dem Sie besonders gut schreiben können?

Ja, in meinem Büro. Abgeschottet von der Welt.


Wie lange haben Sie an „Damian“ gearbeitet?

Ein Jahr lang. 3 Monate Konzeptarbeit, 9 Monate für das Schreiben des Buches.


„Damian“ ist erst kurz auf dem Büchermarkt und geht schon in die zweite Auflage. Hätten Sie selbst mit so großem Erfolg gerechnet?

Nein, ganz und gar nicht. Durch das Feedback meiner Testleser wusste ich schon vor der Veröffentlichung, dass mir ein gutes Buch gelungen ist, aber dass es die Leser derartig begeistert annehmen, hätte ich nicht einmal zu hoffen gewagt.


„Damian“ spielt in Berlin, hat diese Stadt eine besondere Bedeutung für Sie und gibt es die Schauplätze aus dem Buch auch in Wirklichkeit?

Berlin ist für mich eine Weltstadt mit Flair, die sich vor den großen Metropolen dieser Welt nicht verstecken muss. Und es hat ein Flair wie Paris oder London. Fast alle Schauplätze im Buch gibt es wirklich. Ich war letzten November in Berlin und habe alle Schauplätze persönlich besucht.


Auf ihrer Homepage findet man bereits die Ankündigung, dass es eine Fortsetzung geben wird. Planen Sie eine ganze Serie mit Damian oder ist nach dem zweiten Teil dann Schluss?

Ich war schon immer der Meinung es braucht zwei Teile um Laras und Damians Geschichte zu erzählen. Ein dritter Band ist nicht geplant, aber wer weiß, was kommt.


„Engel sind die neuen Vampire“ heißt es in letzter Zeit immer wieder. Woher denken Sie kommt dieser Engel-Trend?

Engel sind die wahren mythischen Wesen unserer Welt. Seit Anbeginn aller Zeiten sind sie in unseren Legenden. Vampire hingegen sind geschichtlich gesehen ein modernes Phänomen, dem es an Tiefe fehlt, um die Zeiten zu überdauern.


War es für Sie als Mann besonders schwer, aus der Sicht eines Mädchens/eine Frau zu schreiben?

Nein, Lara war einfach da. In meinem Herzen mit all ihren kleinen Fehlern. Ich musste ihr bloß zuhören, auch wenn das jetzt vielleicht blöd klingt, anders kann ich es nicht beschreiben.


Wie viel von Ihnen steckt in der männlichen Hauptfigur Damian, oder steckt mehr von ihnen in Lara?

In beiden von mir steckt etwas von mir. Vielleicht ist es meine nachdenkliche, manchmal melancholische Art, die uns verbindet.


Als Autor lesen Sie bestimmt selber gerne, oder? Wenn ja welche Bücher, Autoren oder Genres mögen Sie am meisten?

Ich lese gern Fantasy, Science Fiction, aber manchmal auch einen guten historischen Roman oder Thriller. Mein Favorit ist Dan Simmons, der meist unterschätzte Autor unserer Zeit.


Planen Sie – außer der Fortsetzung von „Damian“ – schon weitere Romanprojekte? Wenn ja, in welche Richtung?

Nach Damian geht es weiter in Richtung Fantasy.


Vervollständigen Sie bitten den Satz: „Schreiben ist für mich …“

...Leben und Leidenschaft!