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Vorhang auf für Flavia de Luce

Nie zuvor hatte die Hobbydetektivin Flavia einen so aufregenden Theaterabend: Bei der Show des Puppenspielers Rupert Porson gibt es beim furiosen Finale eine echte Leiche! Wer könnte den beliebten Puppenspieler auf dem Gewissen haben? Und was hat der Mord mit dem ungeklärten Tod des kleinen Robin zu tun? Die beiden Fälle scheinen so unlösbar verworren zu sein wie die verwickelten Schnüre einer achtlos weggeworfenen Marionette …

 

Flavia_de_Luce_02_HB  Originaltitel: The Weed that strings the Hangman's Bag
Autor: Alan Bradley
Übersetzer: Katharina Orgaß, Gerald Jung
Sprecher: Andrea Sawatzki
Verlag: Silberfisch
Erschienen: September 2010
ISBN: 978-3-86742-682-4
Spieldauer: ca. 450 Minuten, 6 CDs; gekürzte Lesung


Die Grundidee der Handlung
Aufgrund eines kaputten Autos sitzen der Puppenspieler Rupert Porson und seine Assistentin Mutter Gans alias Nialla in Bishop’s Lacey fest. Zum Glück ist Flavia nicht weit und bietet direkt ihre Hilfe an, und so findet sich schon bald eine vorläufige Unterkunft auf der Farm der Inglebys. Doch je mehr Flavia hinter Rupert her spioniert – getrieben von ihrer grenzenlosen Neugier -, desto tiefer gerät sie in eine seltsame Geschichte hinein, die völlig verworren ist und deren lose Enden scheinbar nicht zusammen passen. Bei einer Aufführung, die Rupert und Nialla in Bishop’s Lacey geben, gibt es plötzlich eine echte Leiche und Flavias ganzes Können ist gefragt, um diesen Fall aufzuklären. Doch der unerwartete Besuch Tante Felicitys auf Buckshaw macht es ihr nicht selten schwer, das Haus nach Gutdünken zu verlassen; viel zu oft muss sie mit ihren Schwestern zusammen bleiben oder ihrer herrischen Tante helfen. Doch Flavia wäre nicht Flavia, wenn sie sich durch solche Kleinigkeiten von ihren Ermittlungen abhalten ließe …

Alan Bradley hat mit „Flavia de Luce – Mord ist kein Kinderspiel“ eine wunderbare und würdige Fortsetzung zu dem ersten Teil („Flavia de Luce – Mord im Gurkenbeet“) geschrieben, der es an nichts mangelt: ein spannender, gut konstruierter Fall, eine schrullige Hauptfigur und ein nicht vorhersehbarer Fortgang der Geschichte. Bitte mehr davon!


Darstellung des Hörbuchs
Andrea Sawatzki hat auch den zweiten Teil von „Flavia de Luce“ gelesen und so darf sich der Zuhörer wieder auf eine souveräne Interpretation von Alan Bradleys Kriminalroman freuen. Routiniert geht die bekannte Schauspielerin und Hörbuchsprecherin ans Werk, und sobald der für Flavia charakteristische Tonfall erklingt und die junge Ermittlerin den Hörer erneut mit ihrer eigenwilligen, liebenswerten Art gefangen nimmt, fühlt man sich in der Geschichte zuhause. Durch einen passenden Zungenschlag verleiht Sawatzki jeder einzelnen Figur ein unverwechselbares Timbre und erweckt sie dadurch zum Leben. Die snobistische Stimme Tante Felicitys gibt sie ebenso authentisch wieder wie die tiefe, extrem raue Stimme Doggers. Insbesondere bei Letzterem ist es immer wieder verblüffend, wie überzeugend die Sprecherin diese Figur dargestellt hat, ohne dass es gekünstelt oder übertrieben wirkt.

Die wunderschöne Sprache mit ihren herrlichen Vergleichen weiß Sawatzki gekonnt wiederzugeben, setzt die Betonungen genau richtig und bleibt dabei doch im Hintergrund, um der Geschichte den nötigen Raum zu lassen. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle den, wenn auch kurzen, Gesang von Mrs. Ingleby – ob traurig abwesend, grob auf Seemannsart oder geisteskrank-fröhlich; Andrea Sawatzki trifft den Ton haargenau. Auf Musikeinspielungen wurde hingegen gänzlich verzichtet, was diesem Hörbuch zu Gute kommt.


Aufmachung des Hörbuchs
Die sechs Datenträger stecken in einer ausfaltbaren Pappverpackung. Das wunderschöne Covermotiv ist mit dem der Buchausgabe identisch und zeigt die intelligente Flavia mit einem an Fäden hängende Skelett, umrahmt von einer Puppenspieler-Bühne – herrlich passend zur Geschichte! Die CDs selbst sind schlicht in Gelb gehalten, lediglich der wie auf dem Cover gestaltete Titel sticht hervor. Informationen zum Autor und zur Sprecherin sowie die bibliographischen Daten sind unter den einzelnen Datenträgern auf die Verpackung aufgebracht; ein separates Booklet gibt es nicht.


Fazit
Nicht nur für Krimifans ein absolutes Muss, sondern auch für Liebhaber perfekt interpretierter Hörbücher ein kleines Juwel. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Hörempfehlung!


5 Sterne


Hinweise
Dieses Hörbuch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Teil 1: Mord im Gurkenbeet

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