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Kategorie: Science-Fiction

Das fulminante Finale! Die Menschheit sieht einer letzten Krise entgegen. Kenji setzt alles daran, die Welt und die Menschen, die er liebt, zu retten. Auch gilt es, das Geheimnis des "Freundes" zu lüften. Wer oder was ist der "Freund" wirklich?! Und warum wurde er so böse?! Die Antworten hängen mit Kenjis Erinnerungen zusammen, als er noch ein 20th Century Boy war.

 

21st_Century_Boys_02 

Originaltitel: 21st Century Boys, Vol. 2
Autor: Naoki Urasawa
Übersetzer: Josef Shanel, Matthias Wissnet
Illustration: Naoki Urasawa
Verlag: Panini - Planet Manga
Erschienen: August 2010
ISBN: 978-3-86607-937-3
Seitenzahl: 200 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahre (von der Rezensentin empfohlen)


Die Grundidee der Handlung
Nachdem alle zusammen geholfen haben, ist klar, wo sich die Fernbedienung für die Antiprotonenbombe befindet, mit der der "Freund" einen letzten Versuch startet, die Welt zu vernichten. Kenji ist allerdings weiterhin in der Simulation gefangen und hat grauenhafte neue Informationen, die seine Freunde leider nicht haben. Es wird ein Rennen gegen die Zeit, denn der "Freund" hat so gut wie alle von Kenjis Entscheidungen vorausgesehen.

Auch Kanna und Kenjis Freunde kämpfen in der realen Welt darum, die Antiprotonenbombe zu neutralisieren. Allerdings müssen sie sich mit den UN-Streitkräften auseinander setzen, die ihnen nicht glauben, dass sie helfen wollen. Panzer, Soldaten und Absperrungen stehen ihnen im Weg, um die Welt diesmal zu retten.

Der letzte Band der Reihe beschließt sowohl "20th Century Boys", als auch "21st Century Boys". Alle Fäden laufen zusammen - und auch wenn verschiedene Handlungsebenen aufeinander treffen, so findet diesmal doch alles zu einem befriedigenden Ende.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Erneut erschafft Naoki Urasawa mit seinen Zeichnungen die Welt von Kenji. Seine realistischen Hintergründe treffen auf die ausdrucksstarken Charaktere und verwandeln damit das weiße Blatt Papier in eine spannende, mitreißende und faszinierende Handlung. Fast wie im Kino verwebt Urasawa die Erzählstränge, so dass nie Langeweile aufkommt. Dabei trennt er die Panels eindeutig voneinander, so dass trotz der Fülle an Geschichte und Handlung keine Reizüberflutung auftritt oder der Leser den Überblick verliert.

Die Charaktere bleiben sich auch im letzten Band treu und sind jederzeit eindeutig identifizierbar. Kenji sieht manchmal wie ein Affe aus mit seinen breiten Nasenlöchern und seinen erstaunten oder entsetzten Gesichtsausdrücken, aber dennoch macht er eine gute Figur. Solange er sich in der Simulation bewegt, sind die Grenzen der Realität außer Kraft gesetzt und er begegnet dem "Freund" in einer seltsamen Form oder springt schon mal ein Jahr weiter in die Zukunft, so dass die Grasfläche, auf der er und seine Freunde damals ihre Geheimbasis gebaut haben, von dem Bowlingcenter überrannt wurde, das darauf erbaut wurde. Die ausgearbeiteten Hintergründe faszinieren erneut und lassen den Leser direkt in das Geschehen eintauchen.

Besonders schön ist in diesem Band ein Wiedersehen mit alten Bekannten, die aus der vorherigen Reihe den Fans bekannt sein dürften. Das Wiedererkennen und das Mitfiebern machen die Geschichte zu etwas Besonderem. Auch hier gelingt es Urasawa wieder, mit seinem einzigartigen Stil die Figuren so darzustellen, dass sie deutlich erkennbar sind und ihre Rolle weiterhin spielen: Der Papst und die Geistlichen im Vatikan, die kleine Familie aus Deutschland, die Motorradgang aus Amerika und die beiden Kinder und ihr Großvater aus Tokyo.

Es kommt sogar zu einem Kampf, bei dem Urasawa sich mit seinen so selten benutzen Speedlines richtig austoben kann. Sogar die Kleidung der Kämpfenden scheint mitzuschwingen, so schwungvoll sind die Striche und Bewegungen ausgeführt.

Diesmal gibt es zwar erneut Geräusche, die in Sprechblasen versetzt wurden, in diesem Band befinden sich aber auch welche in den Bildern und ragen über die Panels hinaus. Meist sind das richtig laute Töne oder nahezu "Lautuntermalungen", indem z.B. das Röhren des Motorrads, das Kenji fährt, über ihm und der Abgaswolke erscheint, in dicken Lettern und sehr eindrucksvoll. Der Leser "hört" quasi das Heranpreschen des Helden.


Aufmachung des Manga
Als interessantes Extra für die letzten beiden Bände von "21st Century Boys" können Leser versuchen, sie aneinander zu halten, denn die Cover ergeben ein Ganzes. Auf diesem etwas breiteren Band, wodurch die komplette Reihe im Regal ein wunderschönes Ganzes bildet, befindet sich rechts das verhüllte Gesicht des erwachsenen "Freundes". Links ist diesmal Kenji als Kind abgebildet, der trotz des leichten Lila-Stichs fröhlich grinst. Der Hintergrund ist diesmal ein dunkles Blau, der Titel in knalligem Gelb, genauso wie die Nummer des Bandes, die wieder von Ellipsen umgeben ist.

Auf dem Rücken des Bandes befindet sich Kenji als Kind, die Inhaltsangabe und der Titel in rot auf gelb abgesetzt. Vorne im Umschlag wird über Urasawa berichtet, hinten wird darauf aufmerksam gemacht, dass Teil eins noch erhältlich ist. Nimmt man den Umschlag ab, sind die Bilder in schwarzweiß zu sehen. In der japanischen Originalausgabe müssen die ersten Seiten farbig gewesen sein, denn die Zeichnungen sehen aus, als ob sie mit Copic Markern gezeichnet worden wären. Leider wurde das von Panini nicht übernommen.


Fazit
Mit dem zweiten Band findet nun die bisher längste Serie von Urasawa ihren würdigen Abschluss. Diese Reihe sollte in keinem Manga-Regal fehlen, denn sie verbindet Psychologie mit Mystery, Sciencefiction mit Betrachtungen über die Freundschaft und verarbeitet sogar noch moralische Fragen. Wer aber immer noch nicht genug bekommen kann, darf sich auf die Realverfilmungen freuen, die in Form einer Trilogie erscheinen und mit einem riesigen Budget versehen wurden, so dass die Umgebungen und die Kulissen fast komplett wie im Manga sind.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1