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In "Glas" erzählt Roland erstmals aus seiner eigenen Biografie: eine tragische Geschichte von jugendlicher Liebe, Betrug, Intrigen und Mord, in der eine mysteriöse Glaskugel eine verhängnisvolle Rolle spielt...Eine weitere Dimension im Kosmos der King'schen Fantasie.

 

Originaltitel: Wizard and Glass - The Dark Tower IV
Autor: Stephen King
Übersetzer: Joachim Körber
Sprecher: Vittorio Alfieri
Verlag: audible.de
Erschienen: 2007
ISBN: keine Angabe, da nur über audible.de erhältlich
Spieldauer: 1.970 Minuten


Die Grundidee der Handlung
Roland ist mit seinem Ka-Tet mit der Einschienenbahn Blain, dem Mono, die Flucht aus Lud gelungen (vgl. Ende von „Tot – Der Dunkle Turm Band 3“). Doch die Maschine des Alten Volkes, deren künstliche Intelligenz aus dem Ruder gelaufen ist, droht sie alle zu töten. Gemeinsam gelingt es ihnen, Blain zu besiegen und dem Ungetüm vor seiner Zerstörung zu entkommen. Sie finden sich in Kansas wieder – oder besser, einer Version von Kansas auf einer anderen Dimension – und müssen sich erneut auf die Suche nach dem Pfad des Balkens machen. Durch die jüngsten Ereignisse werden in Roland Erinnerungen wachgerufen, und er erzählt seinen vier treuen Freunden von der Geschichte seines Lebens – und von seiner großen Liebe, auf die er einst in Mejis traf …

Wie bei den vorangegangenen drei Hörbüchern zu Stephen Kings Dunklem Turm handelt es sich auch beim vierten Teil um die Vertonung der neuen Übersetzung, die durch Kleinigkeiten wie „Die Welt hat sich weiter bewegt“ statt „Die Welt hat sich weiter gedreht“ in der ursprünglichen Übersetzung aber einen geringfügig anderen Charakter erhält.


Darstellung des Hörbuches
Wen einfach nur die Geschichte des vierten Teils als solches interessiert, der muss zu Beginn des Hörbuches viel Geduld mitbringen. Zunächst wird ein sehr langes Vorwort von Stephen King gelesen, in dem er davon erzählt, welche Vorstellungen man als 19jähriger hat, wie einen später das Leben einholt und wie die Geschichte um Roland Deschain von Gilead erst in ihm reifen musste. Danach folgt – kürzer – eine grobe Zusammenfassung der ersten drei Romane von „Der Dunkle Turm“. Und so startet die eigentliche Story von Band 4 – „Glas“ – erst in der 34igsten Minute. Nach dem Abschluss wird noch das Nachwort von Stephen King ergänzt, welches aber ebenfalls kürzer ausfällt.

Der Sprecher Vittorio Alfieri, den man schon aus den Hörbuch-Adaptionen der vorangegangenen Teile des Epos‘ kennt, macht seine Sache nicht schlecht, kann aber auch nicht in der Liga von Sprechern wie Simon Jäger, Johannes Steck oder Stefan Wilkening mitspielen. Er liest mit einer gewissen Begeisterung, wirkt auf den Hörer aber trotzdem oft zu unbeteiligt und distanziert, zu monoton erscheint seine Sprechweise. Auch gelingt es Alfieri nicht so gut wie vielen seiner Kollegen, die Spannung in vollem Umfang an den Hörer weiterzugeben. Er spricht mit einem gleichbleibenden Tempo, steigert dies auch in dramatischen Szenen nicht, holt dies aber auch nicht über die Art, wie er den Roman vertont, genügend heraus. Ganz eigen setzt er den Akzent von Mejis um, so spricht er das „Ay“ nicht aus, wie man es im Roman liest (so wie viele es z.B. aus dem Film „Fluch der Karibik“ kennen), sondern mehr als „Ai-hi“. Solche Kleinigkeiten werden nur eingefleischte Fans des Fantasy-Epos bemerken, diese stört es dann aber.

Die Differenzierung der Stimmen ist zurückhaltend, aber ausreichend, so dass meistens klar ist, wer gerade spricht. Nicht so beim Gespräch zwischen Latigo und Eldred Jonas, hier ist die Sprachdifferenz sogar so gering, dass es selbst mit Erraten, wer gerade das Wort hat, schwierig ist, dem Dialog exakt folgen zu können. Nicht ganz so gut gefallen hat mir zudem die Interpretation der Stimme von Blain, dem Mono, die weder sonderlich menschlich, noch konsequent genug als Roboterstimme dargestellt wird. In einigen wenigen Szenen verpasst der Sprecher Roland Deschain eine raue, rauchige Stimme, die an Clint Eastwoods Italowestern erinnern und zum Szenario passt. Leider hält er diese treffende Charakterisierung nie allzu lange durch. Sehr eigen und treffend stellt er die Hexe Rhea dar und charakterisiert damit gekonnt die Gemeinheit dieser verschlagenen Figur.

Zudem trifft seine Stimmlage nicht immer die Begebenheiten – so stößt man auf Szenen, in denen er die Dialoge mit tiefer, bedrohlicher Stimme vertont, nur um im nächsten Atemzug vorzulesen, dass die Stimme des gerade Sprechenden quiekend, nuschelnd oder ängstlich hätte klingen sollen.


Aufmachung des Hörbuches
Da das Hörbuch nur noch – dafür aber ungekürzt – als Download-Version bei audible.de erhältlich ist, kann ich zur Aufmachung wenig sagen. Für den besseren Download ist das Hörbuch in 4 gleichgroße Stücke geteilt worden.


Fazit
Glas“ ist vor allem eine Reise in die Vergangenheit von Roland, dem Revolvermann, als er seinem Ka-Tet (seinen Begleitern) die Geschichte seiner Jugend und seiner einzigen wahren Liebe erzählt. Die Vertonung der Saga hat Vittorio Alfieri weitergeführt, der als Sprecher nicht schlecht, aber auch nicht richtig überzeugend ist.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Hörbuch kaufen bei: audible.de

Backlist:
Teil 1: Schwarz
Teil 2: Drei
Teil 3: Tot

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