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Eine Legende kehrt zurück! Das klassische Ritterepos um Prinz Eisenherz und die Ritter der Tafelrunde erlebt mit der neuen Gesamtausgabe des Bocola Verlages eine glänzende Wiederkehr. Endlich gibt es eine Reihe, die die Abenteuer des Prinzen von Anfang an erzählt und dabei die qualitativ überragende Originalkolorierung der zwischen 1937 und 1971 in den USA erschienenen Sonntagsseiten beibehält. Die Prinz Eisenherz Hal Foster Gesamtausgabe wird in achtzehn großformatigen (23 x 32 cm) Bänden erscheinen, die neben den Comics auch eine Fülle von Informationen rund um Prinz Eisenherz enthalten werden. Alle 1788 von Hal Foster gezeichneten Seiten der weltberühmten Saga wurden aufwendig digital überarbeitet. Erleben Sie die Abenteuer des Prinzen mit dem Singenden Schwert in ihrer bisher schönsten Form!

Über den Autor: Hal Foster war einer der talentiertesten Künstler der Comic-Geschichte. Mit "Prinz Eisenherz" ist ihm eine überaus spannende Kombination von Fabel und Fakt gelungen. Die von Foster in ihren Schauplätzen und historischen Bezügen sehr sorgfältig recherchierten Abenteuer sind von einer zeichnerischen Qualität, die bis heute nahezu unerreicht ist.

 

 

Originaltitel: Prince Valiant
Autor: Hal Foster
Übersetzer: Wolfgang J. Fuchs
Illustration: Hal Foster
Verlag: Bocola
Erschienen: Juli 2010
ISBN: 978-3-939625-13-1
Seitenzahl: Originalseiten 1143-1246
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung der Rezensentin)

Zur Leseprobe geht's hier


Die Grundidee der Handlung
Ritter Gawain sitzt in Gefangenschaft bei König Oswick, der Lösegeld für ihn fordert. Eisenherz, sein bester Freund und ebenfalls Ritter am Hofe König Arthurs, verkleidet sich als Minnesänger und schleicht sich so in die Burg. Nach einer unfreiwillig komischen, aber doch erfolgreichen Rettung reisen die beiden weiter und treffen bei einem Ritterturnier auf einen Doppelgänger Eisenherz', dem sie bei der Erringung seiner großen Liebe hilfreich zur Seite stehen. Aber auch Themen wie Sklaverei, Macht und die Suche nach dem heiligen Gral werden in diesem Band angesprochen, wie auch die beliebten Szenen der Ehe zwischen Königin Aleta und Eisenherz, in denen diesmal der Haussegen ziemlich schief hängt, bis gegen Ende des Bandes die Harmonie wieder hergestellt wird.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Neuauflage des Bocola-Verlags zeichnet sich durch eine durch und durch farbige Wiedergabe des Originalstoffes aus. Die Bilder sind stimmig und fangen den Geist der Ritterlichkeit und das Staunen über die Natur wunderbar ein. Prinz Eisenherz und seine Freunde sind immer gut erkennbar - Eisenherz vor allem durch seine schwarzen, inzwischen schon legendären Haare, Gawain mit seinen braunen Locken und seinem Bärtchen, Aleta mit ihren blonden langen Haaren. Fosters Stil ist äußerst real. Seine Zeichnungen atmen regelrecht durch die Schraffierungen und die Farbgebung.

Die Panels sind eindeutig getrennt. Da Foster die Eisenherz-Erzählung für die Sonntagsausgabe der Zeitung gezeichnet hat, war dies ein Erfordernis, dem er sich aber einfallsreich unterwarf. Obwohl die Panels nämlich starre und rigide wirken könnten, lebt das, was er darin zeichnet, durch verschiedene Blickwinkel, witzige kleine Handlungsabfolgen und seine amüsanten Texte auf. Der Comic besitzt keine Sprechblasen, was aber nicht davon abhält, ihn bis zur letzten Seite zu genießen. Foster setzte seine Texte unter die Zeichnungen in den einzelnen Panels. Sehr witzig gelingt es ihm beispielsweise in fast trockenem Tonfall zu schreiben "Ritter Gawain ist frei! Aber unbewaffnet und ohne Pferd. Verschrammt, hungrig, nass und frierend hockt er in seinem Versteck und sehnt sich nach seiner angenehm bequemen Zelle!" (S. 1151). Dabei sieht man ein Bild von Gawain, der bibbernd und mit Dreitagebart unter der Brücke zu Oswicks Schloss sitzt, verborgen vom Schilf. Oder auf dem Turnier, als Gawain mit einer Horde hübsche Damen abgebildet wird, während darunter zu lesen ist "Der erste Turniertag neigt sich dem Ende zu, aber sein Held macht noch immer Eroberungen." (S. 1156). Besonders verheiratete Leser werden ihren Spaß haben, wenn die Ehe zwischen Eisenherz und Aleta geschildert wird und beispielsweise Aleta einen defensiven Eisenherz in die Ecke drängt, während unten geschildert wird: "(Ihr Monolog ist zu lange, um hier abgedruckt zu werden. Aber jeder Ehemann kann einem ungefähr sagen, wie er abläuft und wie lange er dauert.)" (S. 1187).

Nicht nur die Menschen wurden von Foster klar ausgearbeitet. Sämtliche Hintergründe wurden mit Liebe zum Detail versehen, so dass nicht nur Alltägliches zu sehen ist, sondern die Bilder aufgelockert werden durch Gegenstände und Verzierungen, die zur damaligen Zeit normal gewesen sind. Die Pferde, die Foster zeichnet, wirken lebendig, wenn sie mit ihren Reitern hinaus in die Schlachten ziehen. Wälder, in denen Eisenherz auf seine Verbündeten trifft, sehen wild und geheimnisvoll aus. Wie viel Sorgfalt Foster auf seine Darstellung der Hintergründe verwandt hat, wird auf Seite 1205 klar, auf der der steinerne Löwe am Kanal von Bristol, der den Eingang zur Cheddar-Schlucht bewacht, gezeichnet wurde. In der oberen rechten Ecke des Bildes findet sich eine kleine Inschrift "Hintergrund nach im Jahr 1959 angefertigten Skizzen". Auch auf seinen eigenen Reisen nahm Foster stets seine Skizzenbücher mit und suchte nach möglichen interessanten Bildern, die schlussendlich seinen Fans zugute kamen.


Aufmachung des Comics
Der Band ist wie die bisher erschienenen in schickem Grau gehalten. Das Hardcover macht sich sehr gut im Schrank und hilft dabei, den Inhalt zu schützen. Auf dem Cover ist eine Schlachtszene in einem rechteckigen Kasten zu sehen, umgeben von stilisierten Mustern, die sich auch am Rand befinden. Die dicke Überschrift des Titels weist darauf hin, welcher Klassiker hier ein so wunderschönes Äußeres erhält. Zwar werden die Bände durchgezählt, aber gleichzeitig wird angegeben, welche Jahrgänge der Sonntagsseiten, die Foster gezeichnet hat, sich in dieser Ausgabe befinden. Der Rücken des Buches zeigt nur in schwarz auf grauem Grund das Singende Schwert und Eisenherz' Schild mit dem Pferd. Die erste und die letzte Seite zeigen ein großes Bild von Sir Gawain vor einer mittelalterlichen Burg als Kulisse, auf dem er mehrere junge Damen als Sänger unterhält, während im Hintergrund zwei Herren missmutig zusehen.

Die großformatig angelegten Seiten Fosters kommen durch das größere Format (etwas mehr als DIN A4) wunderbar zur Geltung. Besonders schön sind auch die einführenden Worte von Wolfgang Fuchs, dem Übersetzer, der auf Besonderheiten des Bandes aufmerksam macht und einzelne Passagen heraushebt.


Fazit
Wer Prinz Eisenherz bisher noch nicht kannte, sollte die Möglichkeit der wunderbaren Bocola-Auflage nutzen, um diese großartige Serie mit ihren perfekten Zeichnungen und ihrer mitreißenden Geschichte zu sammeln. Beide Daumen hoch und auf jeden Fall kaufen!


5 Sterne


Hinweise
Diesen Comic kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 7: Jahrgang 1949/1950
Band 8: Jahrgang 1951/1952
Band 9: Jahrgang 1953/1954
Band 10: Jahrgang 1955/1956
Band 11: Jahrgang 1957/1958

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