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Die Tagebücher eines Vampirs! Drehbuchautorin Morgan De Silva kann es kaum glauben, was für ein Schatz ihr da zufällig in die Finger gefallen ist. Fasziniert beschließt sie, Dantes geheimnisvolles Leben zu verfilmen. Ein gefährliches Vorhaben: Ehe Morgan sich versieht, wird sie immer tiefer hineingezogen in Dantes dunkle, verführerische Welt. Bald träumt sie jede Nacht von ihm. Sinnliche Fantasien, so real, dass sie seine Bissspuren am Hals sieht und fühlt, wie das Blut aus ihr herausströmt. Als hätte sie sich Dante tatsächlich hingegeben.

 

Geist_der_Venus  Originaltitel: Twilight Hunger
Autor: Maggie Shayne
Übersetzer: Justine Kapeller
Verlag: Mira Taschenbuch
Erschienen: 08/2010
ISBN: 978-3-89941-746-3
Seitenzahl:  396 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Morgan De Silva ist von den alten Tagebüchern, die sie auf dem Dachboden der alten Villa findet, fasziniert. Sie hält den Verfasser Dante für einen längst verstorbenen Fantasten, der mit seinen Vampirgeschichten eine herrlich faszinierende Welt geschaffen hat. Um sich ihren alten Platz in Hollywood wieder zurück zu erobern und das verlorene Vermögen wieder zu erlangen, beschließt Morgan die Tagebücher zu einem Film zu machen. Sie ahnt nicht, dass sie damit die Leben zahlreicher Vampire gefährdet und eine Katastrophe der besonderen Art herauf beschwört.
Von unglaublich erotischen Träumen heimgesucht, verfällt Morgan immer mehr der geheimnisvollen Welt Dantes und dem Haus, in dem er offensichtlich einst lebte. Ihr Ruhm und ihr Erfolg bedeuten ihr nichts, für sie zählen nur die Tagebücher und die unglaubliche Atmosphäre des Hauses, die sie wie gebannt gefangen hält. Doch Morgan ist dem Tode geweiht, wird von Tag zu Tag schwächer. Da erhält sie überraschend Besuch von Maxine, einer jungen Frau, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht, und Lou, einem alten Polizisten. Beide sind auf der Suche nach Erklärungen für einige Geschehnisse, die sich in der letzten Zeit ereigneten und keinen Sinn ergeben. Doch werden den beiden die Antworten von Morgan gefallen?


Stil und Sprache
Zu Beginn des Buches erzählt Maggie Shayne mittels drei Handlungssträngen die Vorgeschichte von Dante, Maxine und Morgan. Die von Dante wird aus der Ich-Perspektive von Dante erzählt, während die beiden anderen in der Er-Form des personalen Erzählstils durch Morgan und Maxine erzählt sind. Diese drei Handlungsstränge führt die Autorin dann nach etwa dem ersten Drittel der Handlung zu einem zusammen, und erzählt die Geschichte von da an dann nur noch im auktorialen Erzählstil durch Morgan, Maxine und Dante. Dabei macht die Autorin auch einen Sprung von 5 Jahren, ehe sie dem Leser vor Augen führt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Oftmals melancholisch und dunkel, aber immer direkt und sehr gefühlsbetont in ihrer Wortwahl, erlebt der Leser ein Wechselbad der Gefühle. Da geht es um große, alles umfassende, fast schon zerstörerische Leidenschaft und bedingungslose Liebe, aber auch tödlichen Hass und tiefste Verzweiflung. Obwohl ich es sehr schade fand, dass von den anderen Figuren der Bände davor hier keiner erscheint, so ist die Handlung selbst doch sehr packend und übt eine wunderbare Faszination auf den Leser aus. Zumindest mir ging es so.


Figuren
Maggie Shayne hat die Figuren diesmal noch dunkler und fast schon unheimlich ruhig gestaltet, als in den anderen drei Bänden davor. An Überzeugungskraft oder Realitätsnähe haben diese dadurch meiner Meinung nach nur gewonnen. Sie wirken glaubhaft, dreidimensional, tiefgründig und absolut lebendig.
Dante wird von einer neugierigen Ruhe getrieben, die sich in hasserfüllte Rachegelüste verwandelt, als er feststellen muss, woher all die Informationen über sein Leben an die Öffentlichkeit stammen und wer diese für das breite Publikum verfasst hat. Für ihn steht ohne Zweifel fest, dass Morgan sterben muss und durch wen – ihn. Glücklicherweise ist Dante ein Vampir, der ein Gewissen hat und zu den Guten seiner Art gehört. Er macht sich Gedanken, will sich nicht als Monster sehen und weigert sich hartnäckig Sarafina, seine Tante, zu seiner Geliebten zu machen.
Mit Maxine hat Maggie Shayne ein wunderbares Gegenstück zu Morgan geschaffen. Sie ist die Gesunde der beiden und zeigt, wie schön Morgan einst war. Maxine kennt kein „nein“, ist unkonventionell bei allem was sie tut und kämpft für zwei. Als Morgan immer schwächer wird, erkennt Maxine plötzlich, dass nicht alles in Weiß und Schwarz eingeordnet werden kann. Da ändert sie ihre Meinung, sieht die Zusammenhänge plötzlich klar vor sich und tut das Einzige, was sie noch tun kann: Sie erfüllt Morgans letzten Wunsch.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuchcover wirkt von Weitem besser als aus der direkten Nähe. Farblich edel gestaltet, in gedeckten Rot-, Burgund- und Brauntönen, wirken die beiden sehr blassen Hände, die das Tagebuch halten, etwas zu plump. Das wirkte auf dem kleinen Bild beim Verlag wesentlich eleganter. Die Rückseite dagegen ist schön harmonisch gestaltet. Eine kurze Inhaltsangabe steht da vor einem dunklen Hintergrund, der von schönen Bordüren und geschwungenen Ranken durchzogen ist. Ein kleines Foto von Maggie Shayne und ein paar Zeilen zu ihr runden die Rückseite des Buches ab. Trotz meiner kleinen Kritik am Cover passt dieses Taschenbuch hervorragend in die Reihe der anderen Twilight-Bücher.


Fazit
Ein unglaublich emotionaler und packender Roman. Ich sage es selten, aber hier empfehle ich eindeutig eine Packung Taschentücher bereit zuhalten, den Tränen sind hier garantiert.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Fantasien der Nacht
Band 2: Erinnerungen der Nacht
Band 3: Geborene der Nacht

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