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Wie ein Lamm zur Schlachtbank

Im Park Schönbusch in Aschaffenburg wird eine Leiche gefunden: ein alter Mann, nackt, gefesselt und mit aufgeschnittenen Pulsadern. Der Tote war Pfarrer. Kurz darauf schlägt der Täter ein weiteres Mal zu. Das Opfer: ein Mönch. Ein Rachefeldzug gegen Geistliche? Kommissar Basler ist sich sicher: Es wird weitere Tote geben. Doch er ahnt noch nicht, dass das letzte Opfer ein ganz besonderes sein wird.

 

 

 
Autor: Alexander Köhl
Verlag: rowohlt
Erschienen: 09/2010
ISBN: 978-3499253614
Seitenzahl: 272 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Kommissar Basler hat eine neue Kollegin, die den Platz seiner Freundin Nina in der Abteilung eingenommen hat. Wenige Wochen, nachdem sie den Dienst aufgenommen hat, müssen die beiden ungleichen Partner, die nicht gerade ein Herz und eine Seele sind, in einem bizarren Mordfall ermitteln: Ein toter Pfarrer wird gefunden, wenige Tage später taucht die Leiche eines Mönches auf. Die Ermittlungen gestalten sich zäh, es fehlt an Motiv und Verdächtigen. Erst als ein bei einer der Leichen gefundenes Foto veröffentlicht wird, kommt etwas Bewegung in die Sache. Nach und nach kommt Kommissar Basler einem zutiefst traumatisierten Täter näher …


Stil und Sprache
Der zweite Fall für Robert Basler beginnt mit einem alten, offenbar dementen Mann, der durch Aschaffenburg irrt und schließlich seinem Mörder begegnet. Schon bei dieser Schilderung im ersten Kapitel kommt allerdings keine rechte Spannung auf und daran kann auch Kommissar Basler nichts mehr ändern. Knochentrocken, ohne einen Hauch von Humor oder Ironie erzählt Andreas Köhl seine Geschichte, lässt seine Polizisten lange im Trüben fischen und langweilige Routinearbeit verrichten. Die offenbar als auflockerndes Element gedachte Dauerfehde zwischen Kommissar Basler und seiner neuen Kollegin Liebmann sowie die Probleme mit seinem Sohn Dani bleiben im Ansatz stecken und helfen nicht, in Basler eine Identifikationsfigur zu sehen.
Dabei ist die Story gar nicht schlecht, das Motiv des Täters und die Auflösung am Ende schlüssig, aber der Funke springt einfach nicht über. Kein mitreißender Schreibstil, keine unerwarteten Wendungen und noch nicht einmal ein ordentlicher Showdown, das reicht einfach nicht für mehr als Durchschnitt. Da reißen es auch die kurzen Einschübe, die aus Sicht des Täters erzählen, nicht mehr raus.


Figuren
Robert Basler ist kein Typ, der Nähe zulässt, zumindest nicht die des Lesers. Er lebt abgeschieden in einem Forsthaus mit Freundin Nina und Sohn Dani, zeigt selten Gefühle und ist mir bis zum Schluss fremd geblieben. Er eignet sich einfach nicht als Identifikationsfigur, übrigens ebenso wenig wie seine Kollegin Liebmann, die noch nicht einmal einen Vornamen zu haben scheint. Auch sonst laden die Figuren nicht gerade dazu ein, sich ihnen zu nähern, sie werden nur knapp beschrieben und bleiben eher blass. Baslers Freundin Nina, die im vorherigen Band vermutlich als direkte Kollegin Baslers eine größere Rolle gespielt hat, ist nur ganz am Rande präsent und kann keinen Charakter entwickeln. Schade drum, sie hätte bestimmt Chancen auf mehr Aktivität verdient gehabt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf Vorder- und Rückseite eine von unten aufgenommene Ansicht eines Klostergebäudes mit nur einem erleuchteten Fenster vor einem düsteren Himmel. Ganz in Grau gehalten, verströmt das Cover so eine unheimliche und bedrohliche Atmosphäre, was gut zum Inhalt passt. Innen gibt es 41 Kapitel und einen Epilog.


Fazit
Mehr als ein Durchschnittskrimi ist „Opfertier“ leider nicht geworden, der eigentlich interessanten Story fehlt es einfach an Pep und dem gewissen Etwas, das sie hervorstechen ließe. Nicht schlecht, aber eben auch kein Highlight.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Wundmale

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