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Die Formel für ewiges Leben. Doch vielleicht birgt sie den Tod.

Entführte Kinder zu befreien ist das Spezialgebiet des ehemaligen SAS-Majors Ben Hope. Daher zögert er, als man ihn beauftragt, ein altes Manuskript ausfindig zu machen. Es soll aus der Feder des brillanten Alchemisten Fulcanelli stammen. Inhalt: die Formel für ein Unsterblichkeitselixier. Doch daran sind offenbar auch andere interessiert. Eine gefährliche Jagd beginnt. Die Spur führt von Paris zu den Katharer-Festungen im Languedoc …

 

 

Originaltitel: The Alchemist's Secret 
Autor: Scott Mariani
Übersetzer: Axel Merz
Verlag: rowohlt
Erschienen: 08/2010 
ISBN: 978-3499252488
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Klappentext sagt eigentlich schon alles zur Handlung, was man wissen muss, so dass nur hinzuzufügen ist, dass Ben Hope natürlich nicht allein auf die Jagd geht, sondern in Dr. Roberta Ryder eine verlässliche, wenn auch manchmal etwas impulsive Partnerin findet.
Die Idee vom ewigen Leben ist nicht neu, wäre aber durchaus originell und spannend umzusetzen gewesen, was Scott Mariani hier leider nicht gelungen ist. Scheinbar wahllos aneinandergereiht werden hier die Schießereien, Verfolgungsjagden, Folterszenen und so weiter, so dass man im Grunde schon nach dem ersten Viertel des Buches weiß, wie es ausgehen wird.


Stil und Sprache
Scott Mariani hat diesmal das Elixier des ewigen Lebens bemüht, um seinen Helden Ben Hope durch halb Europa zu hetzen. Allein schon, dass dieser sich überhaupt auf diese Suche einlässt und warum er es tut, hat mich nicht überzeugt, so durchsichtig sind die Motive seines Auftraggebers. Aber nun gut, Ben zieht los, stößt auch bald auf eine Chemikerin, die sich mit Alchemie beschäftigt, und nimmt Kontakt auf. Die bösen Buben sind ihm natürlich schon kurz darauf auf der Spur und so entwickelt sich eine Verfolgungsjagd durch mehrere Länder, ach ja, und der Vatikan ist natürlich auch beteiligt. Das hatten wir doch alles schon mal? Ja, genau, und deshalb ist „Das Fulcanelli-Komplott“ auch alles andere als neu, sondern bis zum Schluss vorhersehbar, nur mäßig spannend und bisweilen sogar langweilig.

Im Gegensatz zu der eher schlichten Handlung schreibt Scott Mariani allerdings oft ausschweifend und voller Schnörkel, teilweise so gestelzt, dass man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen kann. („Eine warme, einladende Welt schien ihm zuzuwinken. Er wollte sie umarmen, die Wärme in sein Herz aufnehmen nach so vielen Jahren der Einsamkeit und Kälte.“ S. 301). Das alles führt dazu, dass man zumindest als geübter Thriller-Leser irgendwann geneigt ist, nur noch quer zu lesen, weiß man ja sowieso schon, wie es kommen wird. Das Ende ist schon fast ausgelutscht stereotyp, so dass man diesen Thriller danach enttäuscht zur Seite legt.


Figuren
Ben Hope ist ein Getriebener, hat er doch als Jugendlicher seine kleine Schwester verloren. Voller Schuldgefühle und Selbsthass ist er dem Alkohol erlegen, nicht fähig zu einer Beziehung, eiskalt und berechnend. Erst die junge Roberta Ryder, mit der er widerwillig zusammenarbeiten muss, schafft es, Gefühle in ihm zu wecken. Naja, auch das hatten wir alles schon einmal, eine originelle Figur ist dieser Ben Hope nicht. Nichtsdestotrotz wird er gut und anschaulich beschrieben, hat immerhin manchmal Zweifel und ist nicht unverletzlich.

Neben dem Überhelden Ben Hope verblassen alle anderen Darsteller in diesem Thriller natürlich, die Motive der „Bösen“ sind undurchsichtig und alles wirkt nicht konsequent zu Ende gedacht. Nein, auch mit seinen Figuren kann Scott Mariani nicht die Schwächen des Plots ausgleichen. Wer zum Beispiel die morbide Eleganz eines Hannibal Lecter kennt, wird an den ruppigen, ausnahmslos äußerst brutalen Gangstern im „Fulcanelli-Komplott“ keine Freude haben.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover einen Rundkolben aus Glas, in dem sich eine klare Flüssigkeit mit einer roten vermischt. Der Titel dominiert vor dunklem Hintergrund die untere Hälfte des Buches und ist in weißer Schrift ausgeführt, die ebenfalls von einer roten Flüssigkeit überlagert wird. Insgesamt eine recht ansprechende Ausführung, die aber eher auf einen etwas wissenschaftlich angehauchten Titel hindeutet.


Fazit

Hier wurde ganz eindeutig versucht, an den Erfolg von Büchern wie „Sakrileg“ oder „Illuminati“ anzuknüpfen. Man nehme eine geheimnisvolle Formel aus der Vergangenheit, einen umstrittenen historischen Gelehrten und viele Bösewichte, die hinter dem unermesslichen Schatz und natürlich dem Helden her sind, fertig ist ein Action-Roman, der nur bedingt Spaß macht, ist er doch über weite Strecken recht vorhersehbar und austauschbar geblieben.


2 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Mozart-Verschwörung

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