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Der verbrannte Prinz Zuko, Sohn des Feuerlords, hofft durch die Gefangennahme des legendären Avatars Aang seine Ehre wiederherstellen zu können. Sein Vater war es, der Zuko einst das Gesicht in einem Duell verbrannte und die Narbe erinnert ihn heute noch an seine schmachvolle Niederlage. Doch Zuko begreift, dass nicht alles unter der Herrschaft der Feuernation gut ist, legt sich selbst eine Maske an und wird zum Blauen Geist ...

Zuko’s Story erzählt die Vorgeschichte des Kinofilms Die Legende von Aang aus der Perspektive des verbannten Feuerbändigers!

 

Die_Legende_von_Aang_Prequel  Originaltitel: The Last Airbender – Zuko’s Story
Autor: Dave Roman, Alison Wilgus
Übersetzer: Christopher Bünte
Illustration: Nina Matsumoto
Verlag: Egmont Manga & Anime
Erschienen: 07/2010
ISBN: 978-3-7704-7290-1
Seitenzahl: 112 Seiten
Altersgruppe: ab 11 Jahren


Grundidee der Handlung
Zuko ist der Sohn des Feuerlords, Herrscher der Feuernation, die sich im Krieg anschickt, alle anderen Länder zu unterwerfen. In einem Duell unterliegt der junge Feuerbändiger seinem Vater und wird verletzt verbannt, bis er seine Ehre zurückgewonnen hat. Zuko ist klar, dass er sich nur durch die Gefangenschaft des Avatars, welcher der Welt das Gleichgewicht zurückbringen kann, wieder in die Hallen seines Vaters zurückwagen kann. Doch der Avatar ist seit einem Jahrhundert verschwunden, seine Geschichte zum Mythos geworden. Und Zuko erhält als Verstoßener kaum Unterstützung. Da nimmt sich sein Onkel, der ebenfalls beim Feuerlord in Ungnade gefallen ist, seiner an, und für beide beginnt eine mühevolle Suche …

Dave Roman und Alison Wilgus haben dem Plot zu Die Legende von Aang noch eine Vorgeschichte vorangestellt. Sie besticht weniger durch Action und fesselnde Spannung, sondern erzählt eine Geschichte vom Erwachsenwerden, von der Suche nach sich selbst und seinen eigenen Zielen, von Idealen und Spiritualität. Dabei ist sie durchaus unterhaltsam, allerdings zu knapp gehalten, um alle Fragen zu beantworten, die sie aufwirft, z.B. bleibt unklar, warum sich Zuko überhaupt mit seinem Vater duelliert hat – wurde er dazu getrieben, um von seinem Vater gezielt erniedrigt zu werden, oder war es seine eigene Überheblichkeit, die ihn in den Kampf getrieben hat?


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der erste Eindruck, der sich nach dem Aufschlagen des Mangas aufdrängt, ist der des völligen Verzichts auf Grautöne und der Reduzierung auf reines Schwarz und Weiß. Dieser erste Eindruck täuscht zwar, jedoch sind Graustufen trotzdem selten, eher gibt es durch recht grobe Schraffierungen angedeutete Zwischenbereiche.
Als eher grob kann auch der Stil von Nina Matsumoto bezeichnet werden, der einen mehr oder minder stark ausgeprägten, skizzenhaften Charakter hat. Geht sie nahe an die Charaktere heran, sind sie ordentlich, mit treffenden Linien und vielen Einzelheiten dargestellt, seien es nun die markanten Gesichtszüge mit asiatischen Augenpartien, die reich verzierte Bekleidung der Hochrangigen oder die Waffen und Rüstungen. Das Portrait des alten Mönches Pathik zum Ende des Buches zeigt mit am eindrucksvollsten, wie gut Matsumoto Figuren wiedergeben kann, wenn sie will. Von diesen Hervorhebungen abgesehen sind die Figuren jedoch – in besonderem Maße gilt dies für Statisten – gröber skizziert bis hin zu reinen Andeutungen, bei denen die Personen nicht unbedingt Gesichter haben müssen.

Die asiatischen Palastbauten sind in ihrem Erscheinungsbild imposant, oft fantasiereich, und repräsentieren die Macht, die von der Feuernation ausgeht. Dennoch ist auch bei ihnen nur so viel ausgearbeitet wie nötig, im Übrigen entsprechen sie ganz dem von der Mangaka gezeigten Gesamteindruck ihres Zeichenstils. Die Schattenbereiche sind auf einfache und nicht sonderlich präzise Weise schraffiert. Auf weniger wichtige Bestandteilte in den Bildhintergründen, wie die Gebäude in der Hafengegend zu Beginn der Story, geht Matsumoto regelrecht minimalistisch ein – weißflächige Silhouetten vor schwarzem Nachthimmel, der in der Ferne rauchende Vulkan zusammengesetzt aus einfachen, gezackten Linien. Besonders schade fand ich die puristische Ausgestaltung des westlichen und östlichen Lufttempels. Beides sind gewaltige Anlagen, die man mit der eigenen Fantasie durchstreifen kann – jedoch sind die gezeigten Bilder so schlicht umrissen, dass sie der gewaltigen Architektur nicht gerecht werden. Die Schönheit des östlichen Lufttempels kann durch die Skizzen und Schraffierungen nur erahnt werden.

Die Panelanordnung ist teilweise klassisch mit weißen Stegen als Trennung gehalten, teils aber auch flexibel eingesetzt und den Erfordernissen angepasst, so dass sie auch schon mal bis an den Seitenrand reichen, sich teilweise überlagern oder – selten – ineinander fließen. Auf ganz- oder gar doppelseitige Darstellungen wurde jedoch verzichtet. Die Texte sind klassentypisch in Dauergroßschrift gehalten, Soundwords findet man bei Auseinandersetzungen reichlich, im Übrigen wurde darauf verzichtet.

Wer sich für den Manga interessiert, der sollte unbedingt vor dem Kauf einen Blick hinein werfen, um für sich festzustellen, ob einem der Stil der Zeichnerin zusagt. Ich selbst fand es sehr schade, dass sie ihr Potential, welches sie in wenigen Portraits zeigt, nicht in alle ihre Arbeiten hat fließen lassen – insgesamt konnte mich ihr Stil wenig überzeugen.


Aufmachung des Manga
Auch dieser Manga wird in dem klassenüblichen Format und als Softbroschur vertrieben. Auffällig ist, wie dünn er mit 112 Seiten ausfällt – nochmal dünner als Die Legende von Aang. Der Buchumschlag ist aus einem mittelstarken Karton, der hochglänzend bedruckt wurde, während die kleine Überschrift des dominanter dargestellten Titels – „ein M Night Shyamalan Film“ – einen klaren Bezug zu dem am 19. August 2010 gestarteten Kinofilm Die Legende von Aang herstellt. Das Papier im Innenteil ist, entsprechend dem üblichen Standard bei Mangas dieser Preisklasse, grau gehalten.


Fazit
Das Autorenteam erzählt mit Prequel: Zuko‘ Story die Vorgeschichte zu Die Legende von Aang, ein Plot, der sich mehr mit dem Erwachsenwerden und der Suche nach den eigenen Zielen befasst, denn mit geballter Action aufwartet. Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb ist er unterhaltsam zu lesen. Schade ist, dass Nina Matsumotos Zeichenstil eher minimalistisch und stark skizzenhaft ist, um die Story in Bilder zu kleiden – sie wird nicht jedermanns Geschmack treffen.


2 Sterne


Hinweise
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