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Von der Harmonie zwischen den Elementen ist nichts mehr übrig und die Feuernation hat einen schrecklichen Krieg gegen die anderen drei Völker begonnen. Aang, der letzte Krieger der Luftnomaden, kann alle vier Elemente bändigen – Erde, Wasser, Feuer und Luft. Er ist der legendäre und lange verloren geglaubte Avatar! Zusammen mit seinen Freunden begibt sich Aang auf eine abenteuerliche Reise, denn er ist der Einzige, der das Gleichgewicht wiederherstellen und der Welt Frieden bringen kann …

Der Manga zum Kino-Blockbuster Die Legende von Aang!

 

Die_Legende_von_Aang  Originaltitel: The Last Airbender
Autor: Dave Roman & Alison Wilgus
Übersetzer: Christopher Bünte
Illustration: Joon Choi
Verlag: Egmont Manga & Anime
Erschienen: 07/2010
ISBN: 978-3-7704-7289-5
Seitenzahl: 120 Seiten
Altersgruppe: 10-11 Jahre


Die Grundidee der Handlung
Sokka und Katara, Angehörige des Südlichen Wasserstammes, stoßen bei einer Jagd auf einen Jungen im ewigen Eis. Wie sich herausstellt, haben Sie Aang, den Avatar und Krieger der Luftnomaden, gefunden. Während die Welt im Krieg gegen die mächtige Feuernation steht, hat Aang die Macht, die Invasoren in ihre Schranken zu weisen und das Gleichgewicht der Elemente wiederherzustellen. Doch einst lief er vor seiner Ausbildung davon, und so kann er noch nicht alle Elemente bändigen. Sokka und Katara begleiten ihn auf eine gefahrvolle Reise, um Aang bei der Vollendung seiner Ausbildung und der Erfüllung seines Schicksals zu helfen …

Dave Roman und Alison Wilgus haben mit Die Legende von Aang eine Fantasy-Story auf die Beine gestellt, die durch Spannung, Dynamik und Action besticht. Zwar ist weder die Idee einer Nation, welche die Weltherrschaft anstrebt, als auch die Macht der vier Elemente ganz neu, dennoch ist die Umsetzung des Plots eigenständig und unterhaltsam. Das Ende ist kein endgültiger Abschluss, als wollten sich die Macher die Möglichkeit für eine Fortsetzung offen halten.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Umsetzung des Plots erfolgte durch den in Amerika lebenden Zeichner Joon Choi. Leider erweist sich das Artwort als nicht konstant und gliedert sich in zwei etwa gleich große Teile. Die erste Hälfte ist nicht spektakulär, aber sehr hochwertig erstellt worden. Sehr feine Linien setzen die Konturen und verleihen dem Stil einen luftig-leichten Eindruck. Die Figuren sind kunstfertig und – bei den menschlichen Figuren – realitätsnah gezeichnet. Selbst in den Panels, in denen sie sehr klein ausfallen, sind sie detailliert und exakt umgesetzt, jede Einzelne klar von anderen zu entscheiden, mit eigenen Gesichtszügen und Merkmalen. Katara hat große, glänzende und lebendige Augen, während die Augenpartien der meisten anderen Charaktere etwas asiatisch anmuten. Sind die Betreffenden geschockt oder fühlen sich erwischt, haben sie alle schon mal (schreck-)geweitete Augen. Dies ist aber auch schon das Maximum der Verfremdungen, auf die bei japanischen Manga häufig anzutreffenden Verniedlichungen wird verzichtet, was dem Ganzen einen reiferen, ernsteren Charakter verleiht. Die Tätowierungen von Aang sind feingliedrig und mit enormer Vielfalt dargestellt. Mit Hilfe von Speedlines verdeutlicht der Zeichner die Kräfte, die Aang zu entfesseln in der Lage ist. Die Story wird dynamisch und actionlastig präsentiert, während der Leser fernöstliche Kampfkunst – speziell Kung Fu – vom Feinsten zu sehen bekommt. Portraits wurden liebevoll und in vielen Einzelheiten umgesetzt, so ist z.B. die alte Frau des Südlichen Wasserstammes, die Katara und Sokka befragen, auf glaubhafte aber nicht überzogene Weise vom Alter gezeichnet.
Fast die Hälfte der Bilder greift auf die Umgebung zurück und fügt sie als Bildhintergründe ein. Zeigen diese Gebäude, Innenräume oder Dörfer, sind sie meist angemessen klar erstellt, bei Landschaften dafür verhaltener, bei Wäldern z.B. sind nur die vorderen Bäume mit Zeichnung versehen, während weiter hinten stehende Bäume und Büsche im Vordergrund nur als Konturen bestehen, mit Grau, Schwarz oder Verläufen gefüllt.

Von jetzt auf gleich, von einer auf die nächste Seite, als Aang im Nördlichen Lufttempel ist, kommt dann der Stilbruch: die Zeichnungen werden oberflächlicher und gröber, die Konturen dicker und weniger fein, Flächen weisen weniger Inhalt auf. Auch das Aussehen der Figuren hat der unerklärliche Wechsel des Grafikstils verändert, sie wurden zumeist plumper, kantiger und weniger genau dargestellt, es fehlt ihnen dieser luftig-exakte Stil, den der Leser bisher kannte und schätzte. Selbst die Umsetzung schneller Bewegungen hat sich verändert. Zwar werden immer noch reichlich Speedlines eingesetzt, Extremitäten nun aber hin und wieder auch doppelt oder dreifach gezeigt.
Bei den Personen beginnt ab der zweiten Hälfte die zeichnerische Qualität zu schwanken und verliert ihre vorherige Konstanz. Mal sind die Figuren recht gut umgesetzt, auch wenn sie nicht in das ursprüngliche Maß zurückfinden, mal aber auch – teils von einem Bild zum nächsten – einfach und plump. Statisten im Hintergrund fehlt es nun an Anmut und den vielen Einzelheiten, die sie vorher noch ausgemacht haben. Sie schrumpfen naturgemäß nicht nur in Größe, sondern auch Details und sind nicht selten, wenn sie klein genug werden, gesichtslos oder gar nur noch reine Längs- und Kugelformen. Gebäude, vorher noch feingliedrig, bestehen nun nur noch aus Formen und Linien, oft nicht einmal glatt gezogen, Schatten sind regelmäßig durch grobe Schattierungen verdeutlicht.

Der Manga ist vollständig monochrom gehalten, wobei sich die Töne von Weiß über zahlreiche Graustufen bis dichtes Schwarz erstrecken. Die Panels sind klassisch durch weiße Stege getrennt, in ihrer Größe jedoch variabel, so dass sie – je nach Bedarf – von bis zu 7 Kästchen pro Seite bis hin zu Grafiken, die sich über eine Doppelseite ziehen, reichen. Die häufig verwendeten Soundwords sind in deutscher bzw. englischer Sprache eingepflegt.


Aufmachung des Mangas
Wie die japanischen Vertreter, so kommt auch dieser Manga im typischen Format des Genres und als Softcover in den Handel. Nimmt man ihn in die Hand, hat man direkt den Eindruck, dass es überraschend dünn ist. Die Verarbeitung ist einwandfrei, das gräuliche Papier im Innern entspricht dem Klassenstandard. Das Cover zeigt Aang, Katara und Sokka sowie Prinz Zuko, den Sohn des Feuerlords. Die Anlehnung an das Filmplakat ist spätestens beim Titel eindeutig, denn der ist – kleiner, aber mit der gleichen Schriftgestaltung – überschrieben mit „Ein M Night Shyamalan Film“.

Untypisch für einen Manga ist die europäische Lesart von vorn nach hinten und von links nach rechts – hieran erkennt man, dass es sich nicht um eine asiatische, sondern eine amerikanische Produktion handelt.


Fazit
Die Legende von Aang bietet dem Leser eine spannende, unterhaltsame und sehr dynamische Reise in eine Fantasy-Welt, in der das natürliche Gleichgewicht aus den Fugen geraten ist – und nur vom Krieger Aang wieder hergestellt werden kann. Ein Plot, der überzeugt – leider gilt das für die Arbeiten des Illustrators Joon Choi nicht. Während er den ersten Teil des Mangas astrein umgesetzt hat, bricht er in der zweiten Hälfte mit seinem Stil und bietet ab sofort nur noch deutlich einfachere, teils plumpe Zeichnungen. Wirklich schade!


3 Sterne


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