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Kategorie: Kinder- und Jugendhörbücher

Das ist die Geschichte von Finn, dem letzten unsichtbaren Jungen. Genau genommen ist er noch nicht völlig unsichtbar. Bis jetzt. Seine Haare werden nur von Tag zu Tag heller und auch seine Haut verliert jede Farbe. Kann es sein, dass er nach dem plötzlichen Tod seines Vaters nun auch verschwindet? Oder wird Finn zu einer Art Geist, um ihn so wiedersehen zu können? All diese und andere Überlegungen schreibt Finn in sein Tagebuch und nähert sich so dem Moment, der alles veränderte.

Ludwig Trepte liest Finns Geschichte: humorvoll, nachdenklich und manchmal auch traurig.

 

Der_letzte_unsichtbare_Junge_HB  Originaltitel: The Last Invisible Boy
Autor: Evan Kuhlman
Übersetzer: Uwe-Michael Gutzschhahn
Sprecher: Ludwig Trepte
Verlag: Der Audio-Verlag
Erschienen: 27.02.2010
ISBN: 978-3-89813-963-2
Spieldauer: ca. 211 Minuten, 3 CDs
Altersempfehlung: ab 10 Jahre


Die Grundidee der Handlung
Finns Vater ist vor mehreren Monaten gestorben und seither hat sich nicht nur Finns Leben schlagartig verändert, sondern auch sein Äußeres macht eine Wandlung durch. Seine ehemals schwarzen Haare bekommen immer mehr weiße Strähnen, seine Haut wird immer blasser. Finn ist sich sicher, dass er unsichtbar wird. Doch statt dass er übersehen wird, fällt er mit seinem freakigen Aussehen viel mehr auf. Zum Glück hält seine beste Freundin nach wie vor zu ihm. Dennoch wird Finn immer weißer. Was ist nur los mit ihm?

Evan Kuhlman hatte eine interessante Idee, das Thema „Tod“ in einer Geschichte umzusetzen, doch fehlt mir die gefühlvolle, atmosphärische Art, wie beispielsweise Sally Nicholls sie in ihren Romanen - die sich ebenfalls mit dem Tod auseinander setzen und dabei eine junge Zielgruppe anvisieren - scheinbar spielend leicht aufbaut. Ob dies nun jedoch am Stil des Autors oder an der Interpretation durch Ludwig Trepte liegt, vermag ich nicht endgültig zu sagen.


Darstellung des Hörbuchs
Ludwig Trepte hat Evan Kuhlmans Roman eingelesen. Was seine Leseleistung angeht, bin ich zwiegespalten. Einerseits passt seine jugendliche Stimme gut, da die Geschichte ausschließlich aus Finns Sicht in der Ich-Form wiedergegeben wird und damit stark von seinem Charakter, seiner Art gefärbt ist. Emotionen wie Trauer, Wut und Aufregung werden authentisch über die Stimmlage vermittelt, auch spielt Trepte ausgeprägt mit der Betonung und variiert das Sprechtempo je nach Eindringlichkeit der jeweiligen Situation. Leider ist es dann aber auch immer wieder zu viel des Guten und es entsteht das Gefühl, Trepte würde sich in den Vordergrund drängen. Die Modifikation der Lautstärke ist - wenn auch selten - übertrieben, sodass man stellenweise geneigt ist, den Lautstärkeregler zu betätigen, da mit einem Mal schon unangenehm laut gesprochen wird (vor allem, wenn man das Hörbuch mit dem mp3-Player hört). Im nächsten Moment fällt die Lautstärke jedoch schon wieder ab, sodass man über diese Sequenzen mit gutem Willen hinweghören kann. Doch auch die Betonung ist das eine oder andere Mal irreführend, denn dort, wo eigentlich ein Komma steht, liest Trepte einen Punkt und so wird ein vermeintlich abgeschlossener Satz plötzlich weitergeführt. Die Aussprache – beispielsweise des Wortes „komisch“ - ist ebenfalls gewöhnungsbedürftig, als würde der Autor das „s“ ein wenig verschlucken, sodass es blass, beinahe nur angedeutet, daherkommt.


Aufmachung des Hörbuches
Wie für den DAV typisch, wird auch dieses Hörbuch in einer aufklappbaren Pappverpackung geliefert, auf die ein Kunststoffeinsatz für die Datenträger geklebt ist. Sowohl das Cover als auch die CDs sind mit der Grafik der Buchausgabe bedruckt und damit farblich sehr dezent und passend zur Geschichte gehalten. Besonders schade an der spärlichen Verpackung ist, dass man Informationen zu Autor und Sprecher vergeblich sucht.


Fazit
Alles in allem macht Ludwig Trepte seine Sache nicht schlecht, sticht aus der Masse der Hörbuchsprecher aber auch nicht sonderlich heraus, sodass er höchstens eine solide Durchschnittsleistung abliefert. Der Geschichte selbst liegt eine gute Idee zugrunde, der es allerdings stellenweise an Atmosphäre mangelt. Man kann sich das Hörbuch anhören, muss es aber nicht unbedingt.


3 Sterne


Hinweise

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