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Sakura Mamiya kann seit einer rätselhaften Begegnung in ihrer Kindheit Gespenster sehen. Daran hat sie sich inzwischen gewöhnt, doch dann entpuppt sich ihr neuer Mitschüler Rinne Rokudo als Shinigami, der ruhelose Geister auf den Pfad ins Totenreich führt. Mit ihrem seltsamen Klassenkameraden eröffnet sich für Sakura eine Welt der Abenteuer zwischen Leben und Tod.

Die neue Action-Comedy-Serie von Rumiko Takahashi, der Schöpferin von Hit-Mangas wie Ranma 1/2 und Inu Yasha!

 

 

Originaltitel: Kyokai no RINNE Vol. 1
Autor: Rumiko Takahashi
Übersetzer: Oke Maas
Illustration: Rumiko Takahashi
Verlag: Egmont Manga und Anime
Erschienen: April 2010
ISBN: 978-3-7704-7291-8
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahre (Empfehlung der Rezensentin)


Die Grundidee der Handlung
Sakura Mamiya sieht, seit sie in der Kindheit einer seltsamen Frau begegnet ist, Geister. Jeden Tag zur Schule rennt sie durch einen Schüler-Geist, der von ihr hingerissen ist - für sie ist die einzige Möglichkeit, die Geister zu ignorieren, durch sie hindurchzulaufen. An dem Tag, als sie mal wieder in ihre Oberschule kommt, erscheint ihr Mitschüler Rinne Rokudo endlich mal; zumindest glaubt sie das. Denn ihre Mitschüler sehen ihn nicht, weshalb sie denkt, dass er ein Geist ist. Als sie ihm aber später begegnet, erklärt er ihr, dass er ein Shinigami ist. Er führt die Totengeister zum Rad der Wiedergeburt, was er sich von Sakura entlohnen lässt.

Da Rinne ständig knapp bei Kasse ist, wird es langsam zur Gewohnheit, dass er sich Dinge einfallen lassen muss, wie er Essen und Geld bekommt. Dadurch kommt es zu irrwitzigen Situationen, mit denen mit der Zeit auch Sakura konfrontiert wird. Gegen Ende des Bandes taucht noch ein niedlicher Katzengeist namens Rokumon auf, der zusätzlich für herrliche Szenen sorgt.

Im typischen Takahashi-Humor, der Lesern schon von Ranma 1/2 und Inu Yasha bekannt sein dürfte, wird Sakuras und Rinnes Geschichte erzählt. Takahashi vermengt dabei Slapstick mit Situationskomik. Wer ihre früheren Serien kennt, wird auf Seite 107 einen alten Bekannten treffen, aber es ist nicht notwendig, ihre anderen Serien gelesen zu haben.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Rumiko Takahashi zählt im Grunde zur "Old School" der Manga-Zeichner. Ihre Zeichnungen sind solide, klar und kommen ohne großartige Schnörkel aus. Die Muster sind filigran, lenken aber nicht von der Geschichte ab. Ihre Hintergründe sind ausgefeilt, sofern sie für die Geschichte notwendig sind - die Gebäude sind ausgearbeitet und leben von kleinen Details, wie z.B. aufgehängter Wäsche auf einem Balkon. Ansonsten wird die Handlung von ihren Charakteren getragen. Diese sind einfach auseinander zu halten, so dass auch Anfänger im Manga-Bereich ihren Spaß haben dürften und nicht verwirrt werden. Zudem ist die Panelaufteilung eher konservativ und klar, was das Lesen sehr erleichtert. Takahashi gehört auch zu den Zeichnern, die den Randbereich der Seiten eher aussparen, womit das Manga selbst sehr ordentlich wirkt. Ihre doppelseitigen oder ganzseitigen Zeichnungen lockern das klare Muster ein wenig auf und durchbrechen die Geschichte, was dem Auge des Lesers als Erholung dient und einen größeren Blick auf verschiedene Geschehnisse zulässt.

Sakura wirkt eher ruhig und gelassen und auch Rinne verzieht keine Miene, während die Geister und die Grimassen Rokumons der Erheiterung dienen. Interessanterweise ist es aber oft gerade die Ungerührtheit der Helden, die Situationen für den Leser besonders witzig macht, wenn z.B. Rinne von einem Chihuahua-Geist gefressen wird und Sakura das Ganze mit einem nur durch einen kleinen nervösen Schweißtropfen begleitetes "Er… Er wurde gefressen!" kommentiert. Da Takahashis Zeichnungen an sich bereits sehr ausgefeilt sind, selbst wenn die Charaktere nur aus weiter Ferne zu sehen sind, verzichtet sie auf eine Verniedlichung bei besonderen Gefühlsregungen. Diese sind aber auch nicht notwendig, denn gerade die Geradlinigkeit und Unverblümtheit der Figuren und ihrer Gesichter machen den Reiz der Geschichte aus. Nur bei Rinnes Katzendämon Rokumon setzt bisweilen eine Verniedlichung ein, die Fans der Zeichnerin an P-chan aus Ranma 1/2 gewohnt sein dürften.

Wenn die Geister auftauchen, wird es ein wenig düsterer durch den vermehrten Einsatz von Rasterfolie, doch sonst ist der gesamte Band eher hell und freundlich gehalten. Beim ersten Auftreten der Geister sind diese meist riesenhaft und sehen eher witzig aus als gefährlich. Nach Rinnes "Behandlung" wirken sie dann freundlicher und schrumpfen meist auf eine handlichere Größe zusammen. Die menschlichen Geister behalten ihre normale menschliche Gestalt bei, dank Takahashis feiner Federführung bleibt dem Leser jedoch nichts anderes übrig, als bei der zum Beispiel äußerst dümmlich in die Gegend grinsenden Visage eines Kriegergeistes unwillkürlich zu Schmunzeln. Es wird spannend, was sich Takahashi für die weiteren Bände Groteskes und Witziges in diesem Bereich ausgedacht hat.

Die Geräusche bleiben in japanisch in die Bilder eingebaut, die deutsche Übersetzung steht jedoch entweder klein daneben oder wird bei größeren Buchstaben sogar in die japanischen eingebaut, was großartig gelöst ist und nicht vom Gesamtbild ablenkt. Die Texte sind zahlreicher als in vergleichbaren Mangas, was aber typisch Takahashi ist. Der Geschichte allein über die Zeichnungen zu folgen, bleibt im Grunde genommen unmöglich, da viel der Hintergrundinformationen durch die Dialoge und Gedanken deutlich gemacht wird.


Aufmachung des Manga
Der Manga ist in der normalen Taschenbuchgröße erhältlich und schwarzweiß. Auf dem Cover ist der rothaarige Rinne abgebildet, der seinen weißen Mantel trägt und eine japanische Münze in der Hand hält, was bereits darauf hinweist, wie sehr er ständig auf Geld angewiesen ist. Hinter ihm ist Sakura in ihrer Schuluniform, und hinter ihr wiederum ist das Rad der Wiedergeburt erkennbar. Die Überschrift ist groß gehalten, genauso wie der Name der Autorin. Unter dem Titel ist dieser noch mal in japanisch ersichtlich.

Auf der ersten Seite folgt erneut Titel und Autor und unten sieht man Rinne in seinem Trainingsanzug und Sakura erneut in Schuluniform vor dem Schulgebäude. Nach den Verlagsinformationen gibt es noch einmal eine Seite mit Titel und Autor, auf der wieder Rinne zu sehen ist.
Das Inhaltsverzeichnis ist klar gegliedert in acht Kapitel, die ebenfalls leicht zu finden sind, da Takahashi selten die Randbereiche der Seiten ausnutzt, sondern ihre Panelstruktur klar ist, was Seitenzahlen zulässt. Die Kapitel werden je von ein- bis zweiseitigen Illustrationen begleitet. Die Farbgebung lässt erahnen, dass Kapitel 1 bis 3 in der Originalausgabe farbige Seiten hatte, was aber leider nicht übernommen wurde. Wenn Takahashi eine Seite übrig hatte, gibt es kleinere Bilder von Sakura oder Rinne, die am unteren rechten Rand platziert die weiße Seite auflockern. Am Ende findet sich der Hinweis auf die japanische Leserichtung.

Der Buchrücken zeigt Rokumon und die Wetterstation der Schule, in der Rinne seine Aufträge erhält und die daher eine besondere Bedeutung hat.


Fazit
Mit "Kyokai no RINNE" liefert Takahashi erneut einen Beweis ihres Könnens. Die Grundlagen sind gelegt und die nächsten Bände werden zeigen, in welche Richtung sich Sakura und Rinne weiter entwickeln werden. Erwarten können wir auf jeden Fall: Spaß, Gags, interessante Geister und ihre Geschichten und eine hinreißende - eben weil sie so ungerührt tut - Sakura.


4 5 Sterne


Hinweise
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