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Kategorie: Boys Love

Der Dämon Shenjin hat die Seele von Toranosukes geliebtem Bruder gefressen. Mithilfe des Göttlichen Schwertes, der einzigen Waffe, mit der man Shenjin töten kann, will Toranosuke Rache nehmen. Doch anstatt seinen Plan auszuführen, wird er von Shenjin wie magisch angezogen und verliebt sich in ihn! Wird die Liebe über die Rache siegen?!

 

Splitter_der_Liebe 

Originaltitel: Honokana koi no danpen wo
Autor: DUO BRAND.
Übersetzer: Renata Lucic
Illustration: DUO BRAND.
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Juli 2010
ISBN: 978-3-86580-100-5
Seitenzahl: 184 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahren 

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Die Grundidee der Handlung
Splitter der Liebe ist eine Kurzgeschichtensammlung des Zeichnerduos DUO BRAND. und stellt hierzulande die erste Veröffentlichung von ihren Werken dar. Der erste von insgesamt drei Bänden um die Göttlichen Schwerter wartet mit vier Geschichten in sieben Kapiteln auf, wobei das dritte Kapitel die Grundlage der Handlung erklärt.
Die insgesamt fünf Göttlichen Schwerter Rokushi, Itsumi, Nanaki, Ninomiya und Mikoto sind nämlich allesamt durch menschliche Schwertgeister repräsentiert, deren vornehmliche Aufgabe es ist, Rachegeister auszutreiben. Die Schwerter sind somit der Punkt, der die Geschichten, die wie Splitter sind, verbindet und eine Art Mosaik erzeugt, wie die Manga-kas im Nachwort anmerken.
Dabei drehen sich die Kapitelhandlungen nicht nur um die Schwertgeister, sondern auch um diejenigen, die sie nutzen. Da sind im ersten Kapitel beispielsweise die Shinto-Exorzisten Asagi und Tachibana oder im vierten Kapitel der im Klappentext erwähnte Toranosuke, der sich an dem Dämon Shenjin rächen möchte. Dass es dabei zwischen den ausschließlich männlichen Akteuren zu Anziehungen jenseits von Rache oder Zusammenarbeit kommt, ist für einen Yaoi-Manga selbstverständlich.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Splitter der Liebe ist in japanischer Leserichtung angelegt und mangatypisch in schwarz-weiß gedruckt. Obgleich der Manga eine recht große Anzahl an Figuren aufweist, sind diese jedoch gut auseinanderzuhalten und das zum Einen aufgrund der Zeichnungen (unterschiedliche Gesichtsformen, Frisuren, etc.) und zum Anderen durch den ihnen zugeschriebenen Charakter. So finden sich langhaarige Akteure mit Pferdeschwanz ebenso in den Geschichten wieder wie kahlköpfige buddhistische Priester oder ein jugendlicher Protagonist und ein mit Fangzähnen bewehrter Dämon.
Die schlanken Charaktere werden in vereinzelten actionreichen Szenen wie auch in den erotischen Passagen, die stellenweise relativ explizit ausfallen, schön gestaltet und mit dem filigranen Zeichenstil der Manga-kas gut umgesetzt. Dabei stehen den Personen ihre Empfindungen ins Gesicht geschrieben; Gereiztheit, Schüchternheit, Freude oder Liebe werden mit angenehm wirkenden, schmachten Blicken oder wütenden Gesichtszügen Ausdruck verliehen. Die Hintergründe sind allesamt schön anzusehen und verschiedenartig, reichen von einer christlichen Kirche über buddhistische Tempel und Parks zu Gleisanlagen und Forschungseinrichtungen.
Der Textteil an sich wirkt stimmig formuliert, jedoch sticht dem Leser schon im Inhaltsverzeichnis ein Fehler ins Auge. Glücklicherweise bleibt dies der einzige Rechtschreibefehler, dafür allerdings herrscht bei den Namen Verwirrung. So wird ein Göttliches Schwert einmal als Rokushi, ein anderes Mal als Rikushi bezeichnet, während der Schwertgeist Itsumi innerhalb einer Textstelle gar als Shibuya (ein Stadtteil von Tokyo) bezeichnet wird.


Aufmachung des Manga
Der Manga ist im üblichen Kleinformat broschiert. Das farbige Cover zeigt die Schwertgeister Ninomiya und Nanaki, wobei die Einbandgestaltung ursprünglich zweiseitig konzipiert ist, so läuft das Bild auf der Hinterseite fort und rückt dabei den Dämon Shenjin und Toranosuke in den Vordergrund. Die umlaufende Abbildung wird durch den Tokyopop-Aufdruck auf dem Buchrücken jedoch auseinandergehackt, was zu verschmerzen ist, werden dort doch wie üblich auch der Titel und die Autoren des Werkes genannt.
Auf der ersten Seite befindet sich eine farbige Illustration des Priesters Ei und des Forschers Haruaki, die einem in der zweiten Geschichte begegnen, zudem gibt es schön anzusehende Kapitelillustrationen. Einzig das relativ lang ausfallende Nachwort auf der letzten Seite bildet nochmals einen Kritikpunkt, da es in ziemlich kleiner Schriftgröße gedruckt ist und der fallende Moe-Begriff, der für besonders niedliche Figuren steht, nicht erläutert wird. Innerhalb des Textteiles selbst werden allerdings erklärungsbedürftige Stellen jeweils im entsprechenden Panel geklärt.


Fazit
DUO BRAND. schaffen es, mit Splitter der Liebe einen Kurzgeschichtenband vorzulegen, der Gefühl, Humor und Dramatik mit ansehnlichen Zeichnungen zu vereinigen weiß. Die Verknüpfung der Handlungsstränge funktioniert und schafft einen Zusammenhang, der die getrennt ebenfalls gut lesbaren Geschichten miteinander verbindet. Jedoch bleibt das Grundschemata oft zu ähnlich und wirkliche Handlungstiefe findet man in dem Manga kaum. Außerdem sind die Fehler ärgerlich, auch wenn sie sich von der Anzahl her in Grenzen halten.
Wer einen kurzweiligen Yaoi mit ansprechenden Illustrationen sucht und dabei nicht allzu viel Wert auf eine besonders tiefgründige Story legt, kann sich mit Splitter der Liebe letztendlich gut unterhalten.


3 5 Sterne


Hinweise
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