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Kategorie: Biografien

Temperamentvoll, witzig, zärtlich – so schrieb Mark Twain über dreißig Jahre an seine große Liebe Livy. Alexander Pechmann hat die funkelnden Liebesbriefe nun erstmals ins Deutsche übertragen und zu einem hinreißenden Porträt des großen Erzählers zusammengestellt.

 

  Autor: Mark Twain / Alexander Pechmann
Verlag: Aufbau Verlag
Erschienen: 2010
ISBN: 978-3-351-03303-3
Seitenzahl: 304 Seiten


Inhalt, Stil und Sprache
Mark Twain - oder besser Samuel Langhorne Clemens - wurde 1835 geboren und hat während seiner 75 Lebensjahre circa 23073 Briefe geschrieben. Alexander Pechmann hat nun eine Auswahl der 1848 Briefe, die Twain an seine Frau Olivia (Livy) Langdon geschrieben hat, in diesem Buch in einer Art Liebesporträt zusammengefasst. Neben den Briefen, die von Twain, Livy oder seinen Töchtern geschrieben wurden, gibt der Autor Wissenswertes von Twains Leben, über die jeweilige Zeit, in der die Briefe entstanden sind, an den Leser weiter. Es beginnt alles mit ‚Verehrte Schwester’, denn Livy ist die Schwester von Charles Langdon, einem Mitreisenden von Twain während seiner Pilgerfahrt durchs Mittelmeer. Samuel verliebt sich in das Bild Olivias und versucht seitdem das Herz dieser Schönheit zu erobern. In seinen Briefen ist dies durch überschwängliche Komplimente und Liebesbezeugungen zu erkennen. Und er muss sein ganzes Können aufbringen, denn Olivia ist anfänglich überhaupt nicht angetan von diesem ungestümen Mann.
Die Briefe haben selten einen Absender oder eine namentliche Anrede, doch erkennt man bald, von wem diese sind. Allein Twains Schreibstil verrät den Autor. Er verwendet das ‚&’ genauso überschwänglich wie die zahlreichen Komplimente und Liebesschwüre. Pechmann hat die Briefe chronologisch in den Kapiteln zusammengefasst, so dass am Ende eine Chronik von S. L. Clemens Leben entstanden ist. Was sich zu Beginn noch leicht, lustig und voll Liebe und Lebensfreude liest, wird mit den Jahren und den vielen zu erleidenden Schicksalsschlägen immer trauriger und ernster. Am Ende stehen die schmerzvollen Briefe, in denen er sein Leid und seine Verzweiflung über den Tod von seinen beiden Töchtern Susy und Jean und seiner geliebten Frau Livy zum Ausdruck bringt. Auch an den Kapiteln, die zu Anfang ‚Tage aus Sonnenlicht’ oder ‚Bummel durch Europa’ und später ‚Das Licht stirbt’ oder ‚Die letzte Reise’ genannt wurden, ist dies zu merken.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch im Softcover-Format kommt im edlen Leineneinband daher. Die Banderole ums Buch zeigt ein Gemälde von Carl Holsoe, welches eine Frau beim Lesen vor dem offenen Fenster zeigt. Leider fehlt ein Lesebändchen, was den edlen Gesamteindruck des Buches noch hervorgehoben hätte.
Am Ende des Buches befinden sich ein Nachwort des Autors, die Chronik Mark Twains sowie ein Literaturverweis zu den Briefen.


Fazit
Eine wundervolle, aber herzzerreißende Sammlung von Liebesbriefen, die die Lebensabschnitte der Familie Clemens (Twain) auf unnachahmliche Weise darstellt. Vorsicht, am Ende sind Tränen garantiert.


5 Sterne


Hinweise
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