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Wenn dein Albtraum Wirklichkeit wird … Es ist Winter in Belham. Die sechsjährige Sarah wünscht sich nichts sehnlicher als eine Schlittenfahrt auf dem Hügel. Die halbe Stadt ist dort und Mike Sullivan verliert seine Tochter bald aus den Augen. Sie bleibt verschwunden. Fünf Jahre später liegt der ehemalige Priester Francis Jonah im Sterben. Er soll Sarah und noch mehrere andere Mädchen entführt haben. Nachzuweisen war ihm aber nie etwas. Mike glaubt nicht an den Tod seiner Tochter und bemüht sich verzweifelt, den Sterbenden zum Reden zu bringen. Dann verschwindet erneut ein Mädchen …

 

Missing 

Autor: Chris Mooney
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: Februar 2009
ISBN: 9783499247194
Seitenzahl: 382 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mike und Jess Sullivan verlieren von einem Tag auf den anderen ihre 6-jährige Tochter Sarah. Bei einer Schlittenfahrt verliert Mike sie kurz aus den Augen und keiner kann sie wiederfinden. Ihr Schicksal bleibt ungewiss. Wurde sie entführt, missbraucht, ermordet? Das Schlimmste, was sich Eltern nur vorstellen können, ist ihnen widerfahren. Fünf Jahre später. Mike, inzwischen von Jess getrennt, kämpft noch immer um die Wahrheit. Im Rückblick wird dem Leser langsam vorgeführt, wie er die lezten Jahre verbrachte, welche Fehler er aus Angst, Wut, Verzweiflung begangen hat. Es gibt einen Hauptverdächtigen, der ehemalige Priester Francis Jonah. Er wird verdächtigt, an der Entführung Sarahs als auch zweier weiterer Mädchen beteiligt gewesen zu sein. Doch die Polizei konnte ihm nie etwas konkret nachweisen. Von Krebs gezeichnet, hat dieser nur noch wenige Wochen zu leben. Wird er sein Geheimnis mit in den Tod nehmen? Mike bleibt nur noch wenig Zeit, um die Wahrheit herauszufinden, und hofft auch nach all den Jahren, dass Sarah noch lebt und zu ihm zurückkommt. Erst am Ende, nachdem er sich ständig nur im Kreis zu drehen scheint, findet er die Auflösung.


Stil und Sprache
Wer einen actionreichen, von Mordszenen strotzenden Thriller erwartet, wird von diesem Buch enttäuscht sein. Der Autor schildert aus der Perspektive des verzweifelten Vaters dessen Kampf um seine Tochter, den er auch nach Jahren und trotz aller Versuche von Freunden und Familie, ihn zu einem Neuanfang zu verhelfen, nicht aufgeben kann. Er glaubt unbeirrt an das Überleben seiner Tochter. Er unternimmt alles, um die Wahrheit herauszufinden. Der Autor führt den Leser immer mehr in das Leben, Denken und Fühlen des Protagonisten ein. Dabei greift Mooney oft auf innere Monologe Mikes zurück. Durch geschickte Zeitsprünge werden die psychologischen Hintergründe, die innerfamiliären Verflechtungen immer mehr aufgedeckt. Plötzlich geht es nicht mehr nur um das entführte Kind, sondern auch um Mikes Verhältnis zu seinem kriminellen, zu Gewaltausbrüchen neigenden Vater, seiner Mutter, die ihn im Alter von acht Jahren einfach zurückgelassen hat, seiner Exfrau Jess. Der Autor schreibt immer aus der Perspektive Mikes. Dabei gelingt es ihm unwahrscheinlich gut, dessen Persönlichkeit und seine Situation mit all ihren Facetten dem Leser näher zu bringen. Er benutzt eine sehr genau beobachtende, tiefgehende Ausdrucksweise. Er bleibt nicht an der Oberfläche, sondern beschreibt sehr glaubhaft und voll Emotionen die Situation, in der sich der Protagonist befindet und wie er sich auch im Laufe seiner Ermittlungen weiterentwickelt und verändert.


Figuren
Die Figuren werden unglaublich genau und präzise herausgearbeitet, natürlich an erster Stelle der Protagonist Mike, aber auch alle anderen. Sie wirken glaubhaft und es ist faszinierend, den Gedanken und Gefühlen Mikes zu folgen. Man wird als Leser emotional so tief mit hineingezogen, dass man gar nicht anders kann, als mit ihm zu hoffen und zu leiden. Wirklich spannend ist es, wie sich die Verhältnisse der Einzelnen untereinander aufgrund der neuen Erkenntnisse verändern. Die Figuren sind psychologisch sehr gut durchdacht und fesseln den Leser. Außerdem gelingt es Mooney durch seine sehr postive, humane Sichtweise, jeder Figur auch Sympathiepunkte mitzugeben.


Aufmachung des Buches

Es handelt sich hierbei um eine Taschenbuchausgabe. Das Cover zeigt unterhalb des blutrot in großen Lettern geschriebenen Titels MISSING den angedeuteten Schneehügel und einige Bäume im Hintergrund, auf dem das Mädchen verschwand. Dabei blättert die rote Farbe von dem Schriftzug ab und bildet Spuren im Schnee. Auf den ersten Blick hat mich das Cover nicht sonderlich angesprochen, es wirkt eher künstlich.


Fazit
Ein eher ungewöhnlicher Thriller mit einer tiefgehenden, hintergründigen Geschichte, die ohne Brutalität und übermäßige Action dennoch unglaublich spannend und fesselnd ist - ich gebe dem Buch daher vier Sterne. Zu empfehlen ist es dem Leser, der sich gerne in die Gefühle eines anderen hineinversetzten lässt, Hintergründe tiefer erfahren will und auch mit weniger Action auskommen kann.


4 Sterne


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