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Lester hält es nicht lange in Indien, sein unruhiger Geist und ein verlockendes Geschäft treiben ihn weiter. Gemeinsam mit seiner Gefährtin Taranna und seinem Partner McBride führt ihn der Weg in die neue Welt, in den Westen der USA.

Die drei führen wertvolle indische Stiere mit sich, die ihnen Reichtum und Ansehen bringen sollen. Schon bald ist ihnen klar, dass die Indianer nur eines der Hindernisse darstellen, denen der Viehtrieb begegnet. Zudem wird Lester fern der Küsten Irlands von seiner Vergangenheit eingeholt...

Wird ihr Plan gelingen oder sind sie nur ein Spielball inmitten mächtiger amerikanischer Viehzüchter?

 

Lester_Cockney_08  Autor: Franz
Illustrationen: Franz 
Verlag: Finix Comics
Erschienen: Juli 2010
ISBN: 978-3-941236-25-7
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Der Inhaltsangabe auf dem Klappentext habe ich nichts hinzuzufügen, denn sie gibt sehr gut wieder was in diesem Band des Abenteurers Lester Cockney passiert.

Die Dialoge sind dieser Folge stellenweise etwas holprig. Der eine oder andere Satz lässt sich nicht flüssig lesen, da der Satzbau etwas gewöhnungsbedürftig ist. Auch die Handlung ist am Anfang des Comics ein wenig unübersichtlich geraden, da sie etwas planlos zwischen Gegenwart und Rückblick hin und her springt. Das Schlimme dabei ist, dass die Vergangenheitsebene nicht nur eine einzige, sondern das diese auch noch in verschiedene Erinnerungsfetzen untergliedert ist, die sich munter und völlig durcheinander abwechseln. Das Chaos wird perfekt durch die Tatsache, dass man auf manchen Zeichnungen zudem nicht genau erkennen kann mit wem Lester da gerade spricht, wodurch eine Zuordnung zum richtigen Erzählstrang ein schwieriges Unterfangen wird.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Franz, dessen vollständiger Name übrigens Franz Drappier lautet, zeichnete diesen Comic wie auch alle anderene Folgen von Lester Cockney zuvor, im typischen franko-belgischen Stil. Seine Illustrationen zeichnen sich durch intensive Tuscharbeit aus. Er erarbeitet seine Panels mit unzählig vielen feinen schwarzen Strichen. Dabei neigt er dazu zu viele Details anzudeuten. Dinge, die man auch beim Kolorieren herausarbeiten könnte, arbeitet er mit feinen schwarzen Strichen hervor. So wirken vor allem die Gesichter von Figuren sehr ausdrucksstark. Gleichzeitig ist aber der Mund-, Augen- und Nasenbereich mit sehr viel schwarz bedeckt. Dadurch wirken bärtige Männergesichter grundsätzlich finster und grimmig. Das finde ich ein wenig störend.

Am Unschönsten wirken allerdings sämtliche Panels, in deren Szenen sehr viele Charaktere gleichzeitig dargestellt sind. Franz vergrößert leider nicht einfach das Panel, wodurch er genügend Platz hätte, alle Figuren ausreichend gut darzustellen, nein, er quetscht alles in den kleinen Standard-Bildquerschnitt. Die dargestellten Personen werden dadurch sehr klein und vor allem sehr ungenau. Sie verkommen zu kleinen schmuddeligen Schemen, die dargestellte Figur ist nicht mehr klar erkennbar. Nur an der Farbe der Kleidung, im Abgleich mit vorhergehenden Bildern, ist eine einwandfreie Identifikation möglich.  

Die Kolorierung, die von Gabrielle Horvarth ausgeführt wurde, ist auch nicht gerade jedermanns Geschmack. Wie auch schon im Vorgängerband, kommen reichlich Pastellfarben zum Einsatz. In den Weiten der westamerikanischen Prärie wirkt diese Farbwahl aber irgendwie recht stimmig, nicht so seltsam wie im letzten Band.


Aufmachung des Comics
Das Comic wird von Finix Comics als Softcover verlegt. 

Das verwendete Papier macht einem sehr hochwertigen Eindruck. Es ist vollkommen glatt, besitzt einen seidenmatten Glanz und ist hochweiss. Vom Griff her fühlt es sich beinahe wie Kunststoff an, so extrem glatt ist es. Es ist sehr gut geeignet feine Details und scharfe Konturen wieder zu geben. Entsprechend gut ist auch die Qualität des Drucks. Die Farbe steht ausgesprochen sauber auf dem Papier, die Abbildungsqualität ist absolut klar und sauber konturiert. Handwerklich ist die gesamte Ausgabe, wie auch die anderen Ausgaben des Finix Verlags, auf allerhöchstem Niveau. Bei Finix legt man viel Wert auf eine hohe Druckqualität und eine saubere Verarbeitung der Bindung. Das Comic wird übrigens als Softcover aufgelegt. Die hohe Druckqualität und das hochwertige Material schlägt sich auch deutlich im Preis nieder. 

Das Cover zeigt ein sehr schönes Motiv, auf dem klar ersichtlich ist, das Franz lieber des öfteren größere Panels hätte zeichnen sollen. Es weist sehr viele, fein ausgearbeitete Details auf, die allesamt sauber und klar ausgeführt wurden, weil es in dieser Größe einfach noch darstellbar ist.


Fazit
Mit dieser Folge bin ich irgendwie nicht so recht warm geworden. Zuerst der Anfang, mit dem ich so meine Probleme hatte, dann eine Story die sehr durchsichtig war und mich überhaupt nicht fesseln konnte. Daher leider ausgesprochen durchschnittlich.


2,5 Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Finix Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Lesen Sie auch die Rezension von Band 7 - Die Schatzsuche


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