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Der Feind meines Feindes

Dieser neue Teil der Wold-of-Warcraft-Mythologie führt neue wichtige Charaktere in Azeroth ein. Zudem verrät er spannende Details über einige Schlüsselcharaktere, die allen Spielern der berühmten Warcraft-Saga bestens bekannt sind!

Jaina Prachtmeer glaubt, dass nur eine Allianz aus Menschen und Orks Azeroth und all seine Bewohner noch retten kann. Doch schon seit vielen Jahren misstrauen sich die beiden Völker. Deshalb treffen sich König Varian und Kriegshäuptling Thrall in Theramore. Doch jemand schmiedet ein Komplott, um das Treffen scheitern zu lassen. Und dazu benutzt er Garona, den Ork, der Varians Vater getötet hat!

 

World_of_Warcraft  Autor: Walter & Louise Simonson
Illustrationen:  Mike Bowden; Jon Buran
Verlag: Panini Comics
Erschienen: April 2010
ISBN: 978-3-86607-994-6
Seitenzahl: 160 Seiten
Altersgruppe: 12 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Was bisher geschah...

Varian Wrynn, König von Sturmwind, wurde lange für tot gehalten. Doch er war das Opfer einer Intrige, die der Drache Onyxia gesponnen hatte. Bei dem Versuch, ihn zu töten, wurde Varian in zwei verschiedene Männer aufgeteilt, die zwar beide gleich aussahen, aber völlig unterschiedliche Charaktereigenschaften besaßen. Der eine, weichlich und träge, stand unter der Fuchtel von Onyxia, die - getarnt als Lady Katarna - in Wirklichkeit das Königreich regierte. Im Gegensatz dazu war der zweite Mann ein wahrer Kämpfer, der, nachdem er zahlreiche Abenteuer mit dem Nachtelfen Broll Bärenfell und der Blutelfe Valera Sanvinar bestanden hatte, schließlich nach Sturmwind kam und den Thron zurückforderte. Derart bedrängt zeigte der Drache Onyxia sein wahres Gesicht. Doch als er floh, entführte er auch Varians kleinen Sohn Andvin. Die "beiden Väter" machten sich sofort zu Onyxias Höhle auf, und nach einem epischen Kampf töteten sie den Drachen. Dabei wurden die beiden Hälften von Varian vereint, und der König von Sturmwind war wieder er selbst.

Die Heilung kommt gerade zur rechten Zeit, denn den Östlichen Königreichen und Azeroth droht eine schreckliche Gefahr. Aus dem Norden nähert sich der Lichtkönig mit seiner Geißel, einer Armee von Untoten - angeführt von dem verfluchten Ex-Prinzen Arthas. Doch das ist gar nicht die eigentliche Bedrohung für Azeroth und seine Bewohner: jemand anderes plant etwas zutiefst Böses auf diese Welt zu bringen, das bereits vor langer Zeit in eine andere Dimension verbannt worden war. Einer uralten Prophezeiung nach ist der Schlüssel dazu der "Erlöser von Azeroth". Dieser Erlöser ist der Junge Med´an, ein Orc von gemischtem Blut, der vom Untoten Zauberer Meryl im Dämmerwald aufgezogen wurde. Der Junge glaubt, dass seine Eltern tot sind, doch dann erfährt er, wer seine Mutter wirklich ist. Daraufhin verlässt er sein Heim und macht sich auf eine Reise, die Azeroth retten - oder in den Untergang reißen kann. 

Obwohl ich das Rollenspiel nie gespielt habe und ich das Universum von World of Warcraft nur aus dem Echtzeitstrategie-Titel Warcraft 3 - Reign of Chaos kenne, hatte ich keinerlei Probleme, mich in die Story hineinzufinden. Der Plot ist packend und sehr spannend inszeniert, auch wenn er vor Pathos geradezu trieft. Das Artwork ist farbenprächtig und sehr gelungen. Es ist zwar ein etwas anderer Stil wie in den Computerspielen, aber er ist trotzdem ähnlich genug, um Fans nicht zu enttäuschen.

Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der grafische Stil des Comics wurde meinen Erwartungen nicht ganz gerecht. Es handelt sich um mein erstes WoW Comic, daher bin ich mit dem Zeichenstil des Comics noch nicht vertraut. Da die Originalfiguren ja allesamt im Comicstil gezeichnet sind, hätte ich erwartet, dass die Originalartworks Verwendung finden, zumal es sich ja um ein Fancomic handelt. Der Style der Zeichnungen weicht aber leider etwas von den Original-Designs ab. Alles ist ein wenig gröber und kantiger. Doch schon nach wenigen Seiten hat man sich an den Zeichenstil von Buran und Bowden gewöhnt, den die Story zieht einen alten Warcraft Fan sofort in ihren Bann. Somit sind Feinheiten im Artwork ganz plötzlich völlig nebensächlich.

Bei der Farbwahl griff man zum gleichen, sehr farbenfrohen Stil, wie er auch in der Computervorlage Verwendung findet. Leuchtende Farben, die alles sehr plakativ in Szene setzen, bestimmen das Gesamtbild.
Alles ist klar und randscharf gezeichnet. Auffällig sind die Rüstungen und Waffen, die in der typischen Manier dargestellt wurden. Sie sind ungeheuer wuchtig und wirken extrem martialisch. Mehr als einmal fragt man sich, ob es überhaupt möglich wäre, sich in solch einer Wahnsinns-Rüstung zu bewegen, geschweige denn so geschmeidig und anmutig zu kämpfen, wie es die Helden aus Azeroth tun. Diesen extrem heroischen Stil muss man mögen, ansonsten wird man mit dem Ganzen nicht warm, denn auch in der Storyline spielt Heldenmut und Pathos eine sehr dominante Rolle.

Das Seitenlayout ist sehr dynamisch gestaltet. Hier wird viel Abwechslung geboten. Oft sind die Bilder durch schräge, aufsteigende und abfallende Linien voneinander getrennt. Dies bringt zusätzlich Bewegung ins Bild. Auch mit ganzseitigen Panels wird nicht gegeizt. Der grafische Gesamteindruck ist sehr opulent und farbenfroh und lässt kaum Wünsche offen. 


Aufmachung des Comics
Der Comic kommt in der bei Panini üblichen Klappenbroschur. Diese ist zwar nicht so haltbar wie eine gebundene Hardcover Ausgabe, jedoch ist sie erstaunlich stabil, so das man nach dem ersten Lesen dem Comic noch keinen Verschleiss ansieht. Die Seiten sind, in typisch amerikanischer Manier, vollformatig bedruckt. Dies gefällt mir persönlich sehr gut, denn auf diese Art wird das Format des Papiers voll ausgenützt.

Das Cover finde ich nicht so gelungen. Es zeigt ein gespaltenes Gesicht. Die eine Hälfte zeigt Varian, die andere Thrall. Irgendwie sind die Proportionen überhaupt nicht stimmig. Zudem ziehen beide Gesichtshälften eine reichlich dämliche Flunsch. Der Gesichtsausdruck soll grimmig und entschlossen sein, auf mich wirkt er eher dämlich. Im Comic gibt es insgesamt drei ganzseitige Artworks, die man alternativ hätte verwenden können - jedes davon ist besser und stimmungsvoller.


Fazit

Wer sich noch niemals in irgendeiner Form mit WoW oder Warcraft beschäftigt hat, der sollte besser die Finger von diesem Comic lassen, es gibt einfach zu viele Fragen, die dann offen bleiben. Für Warcraft Fans, die mehr aus der Warcraft Welt erfahren möchten, ist es ein absoluter Pflichtkauf.  


4,5 Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Panini Comic Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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