Gracie Landon ist 28 Jahre alt und zum ersten Mal so richtig verliebt. Allerdings ausgerechnet in Riley Whitefield - derselbe Riley, dem sie als 14-Jährige in blinder Teenagerverknalltheit nachgestellt hat. Und zwar so sehr, dass die ganze Stadt sich darüber amüsierte. Keinesfalls möchte Gracie wieder zum Gesprächsstoff von Los Lobos werden und bemüht sich, Riley so gut es geht aus dem Weg zu gehen.
Als allerdings jemand versucht, Gracies mühsam aufgebauten Ruf als Hochzeitstorten-Konditorin zu zerstören, ist es ausgerechnet Riley, der ihr zu Hilfe eilt. Und Gracie stellt fest: Es ist einfach, sich den Mann seiner Träume aus dem Kopf zu schlagen aber nur solange, bis man ihm wieder gegenübersteht ...

Autor: Susan Mallery Verlag: Mira Tachenbuch Verlag Erschienen: Juni 2010 ISBN: 978-3899417210 Seitenzahl: 348 Seiten

Die Grundidee der Handlung
Gracie Landon ist in ihrer Heimatstadt Los Lobos eine Legende. Sie gilt als die Frau, die bedingungslos und von ganzem Herzen liebt. Obwohl Gracie ihre - für sie - schlimme Vergangenheit lieber begraben wüsste, muss sie, als sie nach 14 Jahren wieder nach Los Lobos kommt, feststellen, dass niemand sie vergessen hat. Und ihre schrecklichen Erinnerungen an ihre Teenagerzeit werden wieder wach, wo sie ihren Schwarm Riley auf Schritt und Tritt verfolgt hat. Eigentlich wollte sie sich diesen Erinnerungen entziehen, doch ihre Schwester Vivian heiratet und hat sie eingeladen und gleichzeitig gebeten, als ausgezeichnete Konditorin die Hochzeitstorte für sie anzufertigen.
Gleichzeitig hat ihre zweite Schwester Alexis das Gefühl, von ihrem Mann betrogen zu werden. Zusammen machen sie sich auf den Weg herauszufinden, was ihr Mann im Schilde führt. Doch dann steht Gracie mit einer Kamera bewaffnet in Rileys Vorgarten und wird entdeckt …
Ist sie immer noch die stadtbekannte Stalkerin oder hat sie sich in der vergangenen Zeit verändert? Als auch noch jemand versucht, ihren guten Ruf als Konditorin kaputt zu machen, ist es gerade der Mann, dem sie eigentlich aus dem Weg gehen möchte, der ihr hilft - Riley!

Stil und Sprache
Susan Mallerys Schreibstil ist immer noch genau so schön, wie ich ihn als Leser bei der Bakery Sister-Serie kennengelernt habe. Sie hat eine leicht lesbare Sprache, sehr flüssig und detailreich. Man kann die Handlung und die Reaktionen der Figuren sehr gut vor dem eigenen Auge mit verfolgen, sodass man das Gefühl hat, hautnah dabei zu sein.
Gracie, Riley, Alexis, Vivan und auch Gracies Mutter haben es nicht sehr einfach. Jeder hat sein Laster voller Probleme zu schleppen. Gekonnt ausgewogen zeigt die Autorin die Knackpunkte der einzelnen Figuren auf und verbindet somit ernste Themen mit Witz und Humor, die den Leser in die Geschichte von Gracie und Riley versinken lassen. Dabei wird der Roman abwechselnd aus Gracies und Rileys Sicht geschrieben - so bekommt man als Leser am besten die Gefühle, Denkweisen und die Gründe für ihre Handlungen mit. Das Lesen aus der Ich-Perspektive kann in diesem Fall allerdings einige Probleme bereiten, da man manchmal nicht unterscheiden kann, wer gerade welche Gedanken äußert, denn Susan Mallery lässt in einigen Szenen Gracie und Will abwechselnd denken, was zu Verwirrungen führen kann.
Ein stetiges Auf und Ab der Gefühle von Riley und Gracie lässt die Spannung des Buches steigern und bringt den Leser dazu, das Buch nicht aus der Hand zu legen.

Figuren
Die Hauptprotagonisten des Buches sind Gracie und Riley. Beide lernten sich in der Schulzeit kennen, ungefähr im Alter von 14 Jahren. Gracie hat sich sofort unsterblich in ihn verliebt; die Konsequenzen waren: Aufdringlichkeit Riley gegenüber, verzweifelte Versuche, um Aufmerksamkeit und Liebe zu erwecken, und ein Zeitungsartikel über Gracie, die bedingungslos und von ganzem Herzen liebt. Riley und auch ihre Mutter fanden ihre Aktionen sehr übertrieben und peinlich, sodass Gracie von ihrer Mutter schon im Alter von 14 Jahren zu ihrer Tante verbannt wird. Gracie ist eine sehr sympathische, verrückte Hauptprotagonistin, in die ich mich sehr gut hinein fühlen konnte. Sie hat einen herrlich naiven Touch - obwohl sie schon erwachsener geworden ist -, der mir immer wieder ein Schmunzeln auf mein Gesicht gezaubert hat. Riley ist ebenfalls ein sympathischer und dazu noch ein attraktiver Mann, jedoch ist seine Sichtweise nicht immer leicht nachvollziehbar. Es scheint, als ob ihm alle Menschen egal sind, wenn es heißt, sich an seinem Onkel zu rächen. Das „Rächen“ ist doch sehr klischeehaft, für eine Kleinstadt, wo jeder alles weiß und keiner die Taten der anderen vergisst.
Die Nebenfiguren wie Gracies Schwestern Alexis und Vivian und ihre Mutter, Rileys Ex-Frau Pam und die Nachbarn, machen es den beiden nicht leicht, zueinander zu finden, mit der Vergangenheit komplett abzuschließen und eine einfache Zukunft zu beginnen. Alle werden in ihrer Art als teilweise sehr egoistisch und schwierig dargestellt, als Menschen, die nicht über ihren Schatten springen können und Vergangenes nicht ruhen lassen können. Erst nach und nach lösen sich die Konflikte der einzelnen Familienmitglieder, die geschickt aufgedeckt werden.

Aufmachung des Buches
„Gracie in Love“ ist im Taschenbuch-Format erschienen. Das Cover lässt schon einen Teil der Geschichte erahnen und eventuell sogar in eine andere Richtung locken, als es dann in Wirklichkeit geschieht. Für mich ein sehr schönes Bild, dass sehr typisch für einen Frauenroman gestaltet wurde. Durch die Blumen, das frische Lächeln von „Gracie“, ist es schöner Hingucker für diejenigen, die auf der Suche nach einem Roman für die warmen Sommertage sind.

Fazit
Dieser Roman ist mehr als ein kurzer, frischer Zeitvertreib. Susan Mallery gelingt es, ein Buch zu schreiben, das den Leser zum Lachen und durch seine Tiefe zum Nachdenken bringt. Sehr zu empfehlen!

Hinweise
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Backlist:
Band 1: Schönes Leben noch!