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Sie dribbeln über Mauern, durch enge Gassen, vollführen spektakuläre Stunts und zeigen den Passanten, was man mit einem Ball so alles anstellen kann. Der fußballverrückte Moritz ist von seinem neuen Team begeistert! Ab sofort mischen er, Catrina, Niko, Alex und die Brüder Mehmet und Enes als Teufelskicker nicht nur die Bolzplätze der Stadt auf, sondern sorgen auch beim Pokalturnier für jede Menge Aufregung. Aber wird es ihnen auch gelingen, sich bis ins ersehnte Endspiel durchzukämpfen?
Das Buch zum Film erzählt die spannende Geschichte der Teufelskicker und enthält die schönsten Fotos aus der Kinoverfilmung.

 

 

Autor: Frauke Nahrgang
Verlag: cbj
Erschienen: 15. Februar 2010
ISBN: 978-3-570-13894-6
Seitenzahl: 144 Seiten


Die Grundidee der Handlung
"11 Freunde müsst ihr sein" - mit diesem berühmten Ausspruch Sepp Herbergers lässt sich der Inhalt grob umreißen. Moritz zieht um, in eine Stadt, die ihm nicht gefällt, aber er hat keine Wahl. Sein Vater hat sich einen Seitensprung erlaubt und nun wohnt er eben mit seiner Mutter bei Opa Rudi. Er lebt nur für den Fußball und der ist dann auch die Eintrittskarte in die Clique um Catrina. Wie aus diesem wilden Haufen eine funktionierende Mannschaft wird, erzählt dieses Buch.


Stil und Sprache
Die Teufelskicker sind eine Kinderbuch-Reihe von Frauke Nahrgang, die nun verfilmt wurde. Der Inhalt des Films wird von ihr in diesem Buch nacherzählt. Mit kurzen einprägsamen Sätzen stürzt sie sich gleich mitten hinein ins Geschehen. Rasant, kaum dass man zum Luftholen kommt, eilt sie von Ereignis zu Ereignis. Die Spannung wird so permanent hoch gehalten. Auch dass sie die Geschichte aus Moritz' Sicht erzählt, trägt dazu bei, denn der Leser weiß nie mehr als er. Leider kommen dadurch die leisen Töne zu kurz, so z.B. als Alex Moritz sein Geheimnis erzählt, von dem dieser bereits Gerüchte gehört hat. Was wirklich zählt ist aber Fußball – für die Personen im Roman und (bestimmt auch) für die Leser, denn Nahrgang beschreibt mit großer Sachkenntnis mehrere Spiele, die die Teufelskicker nicht immer gewinnen. Fußball-Begeisterte werden sich über die vielen Fachausdrücken freuen.
Obwohl die Teufelskicker alle ziemlich cool daher kommen und zum Teil auch coole Namen tragen, verzichtet Nahrgang sowohl auf die inzwischen recht verbreitete Fäkalsprache, als auch auf den vermehrten Einsatz von "Jugendsprache", mit der sich Autoren häufig bei ihren jungen Lesern anbiedern. Was mir allerdings nicht gefällt, sind zwanghaft "lustige" Szenen - die mögen ja im Film ganz gut rüber kommen, hier aber wirken sie nur albern, vor allem als Moritz' Mutter die Trainerin mimen muss, da stimmt der Sprachwitz überhaupt nicht.


Figuren
Nahrgangs Hauptpersonen werden nicht wirklich beschrieben, das Wissen um ihr Aussehen wird wohl vorausgesetzt, schließlich handelt es sich um ein Buch zum Film. Trotzdem haucht sie ihnen Leben ein. Dies funktioniert ausgerechnet deshalb, weil es den Figuren an näherer Charakterisierung fehlt, "Typen" wie sie kennt man aus etlichen Kinderfilmen/-büchern. Erwachsene spielen kaum eine Rolle, außer Opa Rudi, der sich entschließt, Trainer der Teufelskicker zu werden. Moritz scheint auch die Trennung seiner Eltern kaum zu tangieren, eher reagiert er genervt. Nur einmal bricht es aus ihm heraus und er macht seiner Mutter deshalb Vorwürfe. Sie ist auch die Einzige, die in diesem Roman schlecht wegkommt, nur auf ihren Beruf fixiert, vernachlässigt sie Sohn und Mann, der sich folgerichtig eine Freundin sucht. Wenig vernünftig schmeißt sie daraufhin auch noch ihren Job hin und findet keinen Neuen. Der Schluss ist daher vorhersehbar. Hier werden alte Rollenklischees nicht überwunden, sondern zementiert, obwohl - oder gerade weil - Catrina das einzige Mädchen in der Mannschaft ist. So wirklich konnte die Geschichte mich nicht berühren. Schade, denn Potenzial hat sie allemal.


Aufmachung des Buches
Die gebundene Ausgabe ist aus sehr stabilem Karton gefertigt, das Papier dagegen ist rau und wirkt billig. Eine angenehm große Schrift kommt den jungen Lesern entgegen. Unter der jeweiligen Kapitelüberschrift ist der "Teufelsball", der Moritz einmal "erscheint", als wiederkehrendes Symbol abgebildet. Ein hübsche Idee. Das Cover selbst zeigt ein Gruppenfoto (aus dem Film) der Teufelskicker in sehr cooler Haltung, darunter Titel und der bereits erwähnte "Teufelsball" mit roten Hörnern. Im Inneren hilft das Inhaltsverzeichnis sich zu orientieren und die Leser freuen sich sicher über die vielen Fotos mit Szenen aus dem Film.


Fazit
Tiefgang darf man bei diesem Buch nicht erwarten, es dreht sich alles um Fußball und wer sich ausschließlich dafür begeistert, ist hier richtig. Auch die Fans des Films kommen durch die vielen Fotos auf ihre Kosten. Deshalb: ganz passable Unterhaltung, aber auch 8-jährigen Lesern kann man schon etwas mehr zumuten.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

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