Teil 1 - Der dritte Sohn
Das Unterreich. Die geheimnisvolle Welt unter der Oberfläche der Vergessenen Reiche. Hier herrschen die Drow, die Dunkelefen, in ihrer prunkvollen Stadt Menzoberranzan über das Unbeherrschbare. In der Nacht, als das Haus Do´Urden gegen das sechste Adelshaus Menzoberranzans marschiert, soll Drizzt, der dritte Sohn des Hauses Do´Urden, der grausamen Spinnenkönigin Lolth geopfert werden. Der Tod seines Bruders rettet Drizzt in letzter Sekunde das Leben, doch ist es ein Glück, in der glücklosen Welt der Drow zu überleben?
Teil 2 - Im Reich der Spinne
Der junge Drizzt ist zu einem der begabtesten Schwertkämpfer herangewachsen, die die Drow jemals hervorgebracht haben. Auf gefahrvollen Patrouillen bewährt er sich als tapferer Krieger und mutiger Gefährte. Als ihn seine Aufgaben aber in die unbekannten Gebiete der Oberfläche führen, verändert sich sein Weltbild dramatisch. Gibt es einen Weg zurück in die unbarmherzige Welt der Drow?
Teil 3 - Der Wächter im Dunkel
Nachdem Drizzts Mentor und Freund Zaknafein von der Familie Do´Urden der Spinnenkönigin geopfert wurde, verlässt Drizzt seine Heimat für immer. Nach Jahren der Abgeschiedenheit in den gefährlichen Labyrinthen des Unterreichs schließt er Freundschaft mit Belwar, dem Höhlenvater und Tiefengnom aus Blindgenstein, der Stadt der Swirfnebli. Doch die Zeit des Friedens währt nicht lange, schon hat ein fürchterlicher Gegner Drizzts Fährte aufgenommen.
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Autor: Günther Merlau (nach einer Geschichte von R.A.Salvatore) |
Die Grundidee der Handlung
Drizzt - Die Saga vom Dunkelelf erzählt die Geschichte des Dunkelfen Drizzt. Er wird als dritter Sohn eines der mächtigsten Adelshäuser Menzobarranzans geboren. Menzobarranzan ist die prunkvollste Stadt der Dunkelfen. Diese sind gezwungen unter der Oberfläche der Vergessenen Reiche zu leben, denn sie können das Licht der Sonne nicht ertragen und hassen daher alles, was am Licht lebt. Kaum geboren, soll Drizzt auch schon wieder getötet werden. Seine Mutter möchte ihn Lolth, der Spinnenkönigin, als Opfer darbringen, um sich Ihrer Gunst zu versichern und in einer Intrige gegen das nächsthöhere Adelshaus Unterstützung zu bekommen. Doch der zweitgeborene Dinin tötet in der gleichen Nacht den erstgeborenen Nalfein und rettet mit diesem Brudermord seinem Bruder Drizzt das Leben, da Lolth dieses andere Opfer bereits akzeptiert hat. Die männlichen Kinder sind bei den Dunkelefen jedoch eh nicht viel mehr wert als Sklaven, denn die weiblichen Dunkelfen sind nicht nur größer von Statur, sie sind auch die einzigen, denen Macht und Status im Reiche der Dunkelefen vergönnt sind. In diese feindliche Welt wird Drizzt hineingeboren und wächst unter ständiger Demütigung und Züchtigung durch seine Schwester auf. Wird auch er zu einer willenlosen Tötungsmaschine ohne jede Moral heranwachsen, oder schafft er es, dem gnadenlosen System zu entkommen, das den Willen eines jeden bricht...
Die Inszenierung ist auf aussergewöhnlich hohem Niveau, sie ist sehr packend und spannend und zieht den Hörer schnell in ihren Bann. Auch das Drehbuch ist gelungen, soweit ich dies beurteilen kann denn ich habe keinerlei Kenntnis des Originalbuchs, daher kann ich keine Aussage darüber treffen, inwiefern das Hörspiel mit der Buchvorlage übereinstimmt. Vergleicht man die Titel von Hörspiel und Buch, liegt die Vermutung nahe, dass der Originaltext für das Hörspiel stark gekürzt wurde. Die Titel des Hörspiels betiteln angeblich nicht den gleichen Inhalt. So soll beispielsweise Teil 2 ( Im Reich der Spinne) nicht die Handlung des ebenso benannten zweiten Buches enthalten, stattdessen handelt es sich um den zweiten Teil des ersten Buches. Bedenkt man die extrem niedrige Seitenzahl (Band 1 hat gerade mal 224 Seiten) der Buchvorlage, so kann die Kürzung des Originaltextes nicht allzu stark ausgefallen sein. Inwiefern dies stimmt, kann ich wie gesagt leider nicht sagen. Jedoch ist der Handlungsverlauf für mich stets logisch, es fiel mir zu keiner Zeit schwer, der Handlung zu folgen. Es gibt keine unlogischen Lücken in der Handlung.
>>Eine Warnung vorweg. Durch die sehr zahlreichen Effektgeräusche, die zum Teil sehr dominant sind, ist erfordert das Hören dieses Hörspiels die ganze Aufmerksamkeit des Zuhörers. Passiv, während des Autofahrens zum Beispiel, kann man dieser Produktion nur sehr schwer folgen. Hört man aber mit Kopfhörer oder in ruhiger Umgebung, so ist Kopfkino der Extraklasse geboten.<<
Darstellung des Hörspiels
Die Drizzt Hörspiele heben sich von den bekanntesten Titeln in Deutschland mehr als deutlich ab. Die Soundkulisse ähnelt eher einem Kinofilm, denn dem, was man bisher als Hörspiel kannte. Passagen, in denen man lediglich einen Sprecher reden hört, sind bei Drizzt eher selten. Meist hört man entweder Musik oder Effektgeräusche im Hintergrund. Daher ist unaufmerksames Passivhören bei Drizzt praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. Als Gegenleistung fürs aufmerksame Zuhören bekommt man ein Hörerlebnis, das im Geiste eine wahre Bilderflut auferstehen lässt. Endlich ein Hörspiel, bei dem das Wort "Kopfkino" wirklich angebracht ist.
Günther Merlausch verwendet hierzu Soundeffekte, wie wir sie sonst nur aus modernen Kinofilmen kennen. Schlachtenlärm, die Geräusche brechender Knochen, Kreaturen, die in ihren letzten Atemzügen röchelnd Blut spucken, bombastische Ambient Sounds wie zum Beispiel ein sattes Dröhnen einer herannahenden riesigen Kreatur oder das Knistern der Luft beim Wirken eines Zauberspruchs, all das verleiht dem Hörspiel aus dem Hause Lausch eine ausgesprochen fulminante Soundkulisse. Dazu gibt es einen wundervollen Soundtrack, komponiert von Günther Merlausch und ebenso gelungene Begleitmusik, die ebenfalls der Feder von Günther Merlausch entstammt. Der daraus resultierende Gesamteindruck entspricht in etwa einem Hollywood Blockbuster, nur eben ohne Bild und mit einer Regie, die auf audiophiles Erleben ausgerichtet ist.
Die Sprecher fügen sich in dieses Gesamtbild ebenfalls sehr gut ein. Allen voraus die Stimme von Tobias Meister, der deutschen Synchronstimme von Brad Pitt. Er passt wahrhaft meisterlich zu dem Charakter des Drizzt. Mit seiner unverkennbaren Stimmlage verleiht er Drizzt einen hohen Wiedererkennungswert und setzt sich ganz klar von den restlichen Sprechern ab. Dies ist für einen Hauptcharakter sehr wichtig, damit er stets sofort erkannt wird. Auffallend ist, dass viele der Sprecher übertrieben viel Emotion in ihre Stimme legen. Auf manche mag dies beinahe ein wenig klischeehaft, ja fast schon kitschig wirken. Ich finde jedoch, dass gerade die emotionale Aussage dadurch nicht in der Flut von Geräuschen untergeht.
Aufmachung des Hörspiels
Der Sammelschuber aus Pappe, sowie die einzelnen CD´s wurden mit sehr viel Sorgfalt gestaltet. Jeder Audio-CD liegt ein kleines mehrseitiges Booklet bei. In jedem befinden sich sehr schöne Illustrationen, Karten und jeweils eine vollständige Sprecherliste. Auch im Hörspiel vorkommende Begriffe werden auf einer Seite des Booklets erklärt, selbstverständlich handelt es sich jedes Mal um andere Worterklärungen. Somit ist Drizzt nicht nur das am aufwendigsten produzierte Hörspiel, das ich kenne, es ist auch das am besten ausgestattete. Auch die Laufzeit der einzelnen CD´s ist sehr lang, hier wird wahrlich viel fürs Geld geboten.
Fazit
Günther Merlau zeigt mit seiner Hörspielproduktion eindrucksvoll, dass Hörspiele weit mehr können als passive Nebenbei-Berieselung zu sein. Drizzt ist anspruchsvolle Unterhaltung auf hohem Niveau, die man sich bewusst zu Gemüte führen sollte. Eine der besten Hörspielproduktionen, die ich kenne. Die Sammelbox ist ideal für alle, die Drizzt noch nicht kennen, denn hier bekommt man drei Folgen zum einem Preis, für den man regulär nicht einmal zwei Folgen kaufen kann.
>> Ein wichtiger Hinweis: Die in Drizzt dargestellte Gewalt ist zum Teil sehr heftig. Die Altersempfehlung des Verlags ist daher mit Vorsicht zu genießen. Ich würde dieses Hörspiel Kindern überhaupt nicht zum Anhören geben. Potentielle sollten meiner Meinung aber mindestens 16 Jahre alt sein.<<
Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Lausch Phantastische Hörspiele für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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