Im Herzen Nondurs erwacht eine uralte Macht, die eine Gefahr für ganz Endar darstellt und alles Leben zu vernichten droht. Tarean erhält von der Drachin Kesrondaia den Auftrag, die letzten Überlebenden des Kristalldrachenordens zu sammeln. Denn nur mit vereinten Kräften können die Kristalldrachen und ihre Ritter das wiedererwachte Böse in seine Schranken weisen …
Das packende Finale der Fantasy-Saga um Tarean und seine Gefährten!
Autor: Bernd Perplies |
Die Grundidee der Handlung
Tarean und seine Gefährten kommen nach der kürzlich geschlagenen Schlacht kaum dazu, Luft zu holen, denn schon bahnt sich das nächste Übel an. Im Herzen Nondurs, in der mysteriösen Stätte Gongathar, ist eine uralte Macht erwacht und droht, ganz Endar mit samt seinen Bewohnern zu vernichten. Die Kristalldrachen machen sich auf den Weg dorthin, um das Dunkel möglichst lange aufzuhalten, während Tarean und seine Gefährten die Aufgabe zugeteilt bekommen, die letzten überlebenden Ritter des Kristalldrachenordens zu suchen und in dieser Schlacht zu vereinen. Kein leichtes Unterfangen, haben sich diese seinerzeit zurückgezogen und leben seither im Verborgenen. Doch den Gefährten stehen fleißige Helfer zur Seite, sodass ihre Gruppe nach und nach anwächst. Als es jedoch gilt, die Insel ohne Namen und dort das Erste Licht zu finden, scheint sich alles gegen sie zu stellen. In Gongathar tobt derweil die Schlacht und der Feind gewinnt immer mehr die Oberhand …
Stil und Sprache
„Fallrir der Wegfinder floh durch die Steppe, und die Kazzach folgten ihm.“ So beginnt das Buch und dieser erste Satz – mag er auch an den ersten Satz des ersten Bandes des Fantasy-Epos Der dunkle Turm von Stephen King erinnern ("Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm"; Seite 10 aus dem Buch Schwarz) – verfehlt seine Wirkung nicht, weckt er doch augenblicklich die Neugier des Lesers. Überhaupt ist der Prolog sogleich temporeich und spannend geschrieben und bereitet den Weg für eine nicht minder spannende Geschichte.
Zu Beginn des Buches werden einige wichtige Begebenheiten der vorangegangenen beiden Bände zusammengefasst wiedergegeben, wodurch diese dem Leser wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Schleichend mischen sich in diese Rückblicke in das aktuelle Geschehen, bis sich der Leser völlig in der gegenwärtigen Geschichte wiederfindet. Geschickt hat Perplies Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben und hält sich nicht lange mit Rückblicken und einer gemächlich voranschreitenden Geschichte auf, sondern bringt schon bald Spannung in den Text. Neben der überaus spannenden Geschichte – Perplies lässt seine Figuren (und damit seine Leser) nur selten zu Atem kommen -, sorgen die sich gekonnt abwechselnden, stets in der dritten Person verfassten, Handlungsstränge für eine flott voranschreitende Geschichte. Unnachgiebig treibt er die Handlung voran und hält den Spannungsbogen straff gespannt. Dabei ist sein Schreibstil so lebendig, dass der Leser nicht selten das Gefühl hat, sich selbst mitten im Geschehen zu befinden. Man hört regelrecht den Lärm der Schlacht, spürt das Auf und Ab des Schiffs im Sturm und die damit einhergehende Übelkeit. So heißt es auf Seite 366: „Tosende Flammenstrahlen und silberweiße Lichtsäulen erhellten das Schlachtfeld unter den tief hängenden pechschwarzen Wolken, aus denen ein Regen mit einer Heftigkeit auf ihre Köpfe prasselte, als versuche Endar, sich das Geschwür Gongathars vom Antlitz zu waschen.“ Die gewohnt bildgewaltige und eingängige Sprache des Autors überzeugt auf voller Linie.
Gerade zum Ende hin wird der Leser emotional stark angesprochen und das eine oder andere Auge wird dabei womöglich nicht trocken bleiben … Das Ende selbst ist jedoch ein wenig unbefriedigend – hier hätte Perplies den Schlusspunkt ruhig eher setzen und so manche Begebenheit auf sich beruhen lassen können.
Figuren
Sehr liebevoll und detailliert hat sich Perplies seinen Figuren gewidmet. Tarean ist mittlerweile 17 Sommer alt und hat sich im Verlauf der Abenteuer und Gefahren sehr verändert – aber nie charakterfremd. Überhaupt ist keine Figur mehr diejenige, die sie zu Beginn der Trilogie war. Ob es nun die freimütige, freche und liebenswerte Moosbeere ist, der Vogelmensch Iegi, die Albin Auril oder der Werbär Bromm, der mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Vor allem Haffta, die Wolflingsfrau, wächst enorm über sich hinaus und gewinnt das Herz des Lesers.
Neben vielen bekannten Figuren treten aber auch neue auf den Plan – so zum Beispiel der wandernde Chronist Questoi, der im Dienste des Kristalldrachenordens steht und wahrlich ein eigenwilliger Kauz ist. Und doch – oder gerade deswegen? – ist er einem von Anfang an sympathisch. Auf Seite 320 sagt Halfbadur über ihn: „[…] Questoi mag so verrückt sein wie ein Sack Grünkäfer, aber er weiß mehr um die Geheimnisse, die unsere Welt zusammenhalten, als wir alle zusammen“. Wie recht er doch hat!
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jede Figur – ob Haupt- oder Nebenfigur, ob Gut oder Böse – ihren Platz in der Geschichte hat und diesen ihrer Rolle entsprechend ausfüllt.
Aufmachung des Buches
Optisch passt dieser dritte und abschließende Band der Tarean-Trilogie perfekt zu den vorangegangenen beiden Bänden. Die Covergestaltung ist imposant, der dezent eingesetzte Spotlack verleiht dem Ganzen zudem einen edlen Touch. Die für den LYX-Verlag typischen Innenklappen bieten nicht nur Platz für einige Worte zum Autor und weiterführenden Informationen zur Geschichte, sondern stabilisieren das Taschenbuch auf angenehme Art und Weise. Dennoch ist es schade, dass die Trilogie nicht als Hardcover erhältlich ist – verdient hätte sie es allemal!
Fazit
Bernd Perplies hat mit „Tarean – Ritter des Ersten Lichts“ einen würdigen Abschluss der Trilogie verfasst. Die bildreiche Sprache nimmt den Leser schnell gefangen, der Spannungsbogen ist durchweg straff gespannt und die Figuren überzeugen auf voller Linie. Lediglich wegen des nicht gänzlich zufriedenstellenden Endes keine volle Punktzahl.
Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de
Backlist:
Band 1: Sohn des Fluchbringers
Band 2: Erbe des Kristalldrachen