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Du: Frau – Ich: Macho! Tom arbeitet in einer Hamburger Werbeagentur und ist der größte Aufreißer vor dem Herrn. Er liebt Sex und er bewundert die Frauen. Denn Frauen kämpfen durchschnittlich mit 48,2 Problemen pro Tag – allein neun davon schon vor dem Aufstehen! Natürlich möchte Tom kein einziges dieser Probleme mit einer Frau teilen. Außer dem Bett möchte er eigentlich gar nichts mit einer Frau teilen. Auch Elisa will er spätestens nach drei gemeinsamen Nächten abservieren. Aber warum geht sie plötzlich nicht mehr ans Telefon? Und ruft auch nie zurück? Tom beschließt zu handeln, denn kein Sex ist schließlich auch keine Lösung ...

 

Kein Sex ist auch keine Lösung  Autor: Mia Morgowski
Verlag: rororo
Erschienen: 10/2008
ISBN: 978-3499248382
Seitenzahl: 320 Seiten
 

Die Grundidee der Handlung
Tom ist Anfang 30, gutaussehend und erfolgreich. Er liebt die Frauen, doch nach spätestens drei mal Sex sucht er das Weite, bevor sich auch nur der Ansatz einer Beziehung entwickeln könnte. Bis er Elisa in der Werbeagentur entdeckt. Blond, langbeinig und ausgesprochen attraktiv gerät sie direkt in das Visier des routinierten Womanizers, der auch kurzfristig Erfolg bei ihr verbuchen kann. Bis er schließlich merkt, dass es dieses Mal anders läuft als sonst. Elisa dreht nämlich den Spieß um und meldet sich einfach nicht mehr. Das treibt Tom schier in den Wahnsinn...

Die Idee ist wahrlich nicht neu – ein chronischer Junggeselle trifft auf die eine, richtige Frau, die sein Herz im Sturm erobert, ohne dass er es merkt, und macht ihn zu einem neuen Menschen. Doch das Ganze aus der Perspektive eines Mannes zu lesen, ist erfrischend und äußerst amüsant. Da können beide Geschlechter noch etwas dazu lernen.


Stil und Sprache
Der Roman ist sprachlich eher einfach und vor allem umgangssprachlich geschrieben. Die Sätze sind kurz und prägnant, ausschweifende Beschreibungen selten zu finden und Ironie ein wichtiges Stilmittel, dass durchgängig zwischen den Zeilen hervor blitzt und sich in zahlreichen Dialogen, kleinen Listen und erläuternden Rückblicken wieder finden lässt.
Die Geschichte findet in der Gegenwart aus der Ich-Perspektive von Tom statt. Es wird großen Wert darauf gelegt, eine authentische, männliche Sichtweise darzustellen. Darin liegt jedoch ein gewisser Widerspruch, denn die Gedanken von Tom werden zwar so abgebildet, wie Frau sie sich vorstellen würde, sind aber stellenweise doch zu sehr von weiblichen Sichtweisen geprägt und etwas unglaubwürdig für einen Mann, der grundsätzlich jeglichen Kontakt zu einer Frau nach kürzester Zeit einstellt. Was dem aber insgesamt keinen Abbruch tut. „Aus zuverlässiger Quelle (Nadja) weiß ich, dass Frauen beim ersten Annäherungsversuch allergrößte Perfektion verlangen. Es muss der perfekte Ort, das perfekte Timing und der perfekte Kuss sein. Gnadenlos entscheiden sie anhand des ersten Lippenkontaktes über dein weiteres Schicksal“ (Seite 67)

Spannung ist eher nebensächlich, die Handlung lebt im Großen und Ganzen von Toms humorvollen Betrachtungen seiner Umwelt und sich selbst im Speziellen, auch wenn sich seine Eroberung Elisa natürlich wie ein roter Faden durch die Seiten zieht und einiges an unerwarteten Turbolenzen das Liebesglück zu verhindern droht.


Figuren
Die Figuren sind relativ stereotyp – Tom, der egoistische Werber, der eine Frau nach der anderen flach legt, Elisa, die chaotische und spontane Grafikerin, Rolf, der alternde Agenturchef, Klaus, die schwule Empfangsdame, Nadja, die toughe Karrierefrau, Tessa, Toms jugendliche Mutter, Vince, der verweichlichte Ehemann, Luke, der gammlige Computerspieltester, die durchtriebene Lydia... allesamt erfüllen sie gewisse Rollenklischées, die ihnen bestimmte Plätze und Aufgaben in der Geschichte zuweisen. Nichtsdestotrotz ist es unheimlich unterhaltsam, sie alle miteinander in Interaktion zu erleben und sich persönlich an die ein oder andere Situation zu erinnern, die man schon selbst auf der Arbeit oder im Privatleben zu verzeichnen hatte. Gerade für Leute aus der Werbebranche ein Riesenspaß!


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in einem hellblauen Grundton, auf dem kleine Blümchen abgebildet sind, gehalten, auf dem einem der pinkfarbene Schriftzug KEIN SEX ist auch keine Lösung geradezu entgegen springt. Dazu ist noch ein niedliches Häschen zu sehen, das ebenfalls ein absoluter Eyecatcher ist. Sowohl der Text KEIN SEX als auch der Hase sind geprägt und treten so noch deutlicher hervor. Auf der Rückseite ist neben dem Beschreibungstext ein Foto der Autorin zu sehen, die genauso aussieht, wie man sich die Elisa in der Geschichte vorstellt. Im Buch befinden sich, schön verteilt, kleine Schnappschüsse, stellenweise mit einem Polaroidfoto-Rahmen, die die Handlung illustrieren und auflockern. Insgesamt ist es eine sehr auffällige und fröhliche Gestaltung, die vor allem Frauen anziehen wird, aber auch den ein oder anderen Mann ein zweites Mal hinschauen lässt.


Fazit
Kein Sex ist auch keine Lösung ist ein locker-leichter Frauenroman und Gute-Laune-Garant für trübe Regentage! Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, hat jedoch genügend Potential für eine Fortsetzung, da sich gegen Ende ein kleiner Cliffhanger ankündigt. Man darf gespannt sein...


4 Sterne


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