Am 21.12.2012 endet laut Maya-Kalender das jetzige Zeitalter; bringt dieser Tag auch das Ende der Welt? Sintfluten, Erdbeben und gewaltige Feuersbrünste könnten dann die Erde heimsuchen. Was die "Prophezeiungen" der Maya im Gegensatz zu anderen Weltuntergangsszenarien so faszinierend und gleichemaßen erschreckend erscheinen lässt, ist die Exaktheit und wissenschaftliche Fundiertheit ihrer Berechnung.
Kurt-J. Heering und Jo Müller setzen sich kritisch mit den zahlreichen, mehr oder minder absurden Untergangsszenarien auseinander, die sich um den "magischen" Tag der Wintersonnenwende 2012 ranken, und geben einen umfassenden Einblick in die rätselhafte Hochkultur der Maya.
Autor: Kurt-J. Heering, Jo Müller Verlag: Ueberreuter Erschienen: 2009 ISBN: 978-3-8000-7429-7 Seitenzahl: 240 Seiten |
Stil und Sprache
Apokalypse 2012 ist ein sehr sachlich geschriebenes Buch. Die lebhaft beschriebenen Szenarien fußen hauptsächlich auf den Verfilmungen unterschiedlichen Desaster-Movies, auf Visionen der bekanntesten Endzeitpropheten und auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Der kurzweilige, aber sachliche Schreibstil ist unterhaltsam und angenehm zu lesen. Nur bei besonders weit hergeholten bis nicht nachvollziehbaren Theorien schwingt manchmal ein leicht zynischer Unterton mit. Trotz der Unmengen an Informationen bleibt das Buch spannend und da die Autoren großteils auf Fachausdrücke verzichten, sind ihre Erklärungen und Ansichten leicht nachzuvollziehen und logisch. Nahezu alle benutzen Fachausdrücke erklären sich im Text überwiegend von selbst. Am Ende mancher Sätze findet der Leser kleine, hochgestellte Zahlen; diese beziehen sich auf diverse Zitatquellen, Hinweise auf weiterführende Literatur oder auf Autoren der verschiedenen Thesen, die sich am Ende des Buches bei "Anmerkungen" unter der jeweiligen Nummer nachlesen lassen
Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Die Autoren präsentieren ihren Lesern ein gut recherchiertes und mit unzähligen Informationen gespicktes Sachbuch, das sich nicht nur mit dem Untergangsszenarium der Mayas beschäftigt, sondern auch andere Prophezeiungen unter die Lupe nimmt. Den Behauptungen von verschiedenen Propheten werden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie aktuelle archäologische Entdeckungen gegenübergestellt. Dadurch werden manche Behauptungen als glaubwürdig bestätigt, andere als unrealistisch widerlegt. Eine farbige Übersichtskarte der Mayasiedlungen auf Yucatan trägt auch optisch zum besseren Verständnis des Textes bei. Die riesige Menge der recherchierten Informationen ist gewaltig und beinahe zu viel für ein einziges Buch. Mit Hilfe der anschaulichen Beschreibungen der jeweiligen Vorstellungen vom Weltuntergang kann sich der Leser jedoch den Ablauf der beschriebenen Katastrophenszenarien gut vorstellen. Die Erklärungen der Autoren über die jeweilen Theorien sind unkompliziert und leicht verständlich aufgebaut. Da das Thema durch die Datumsnähe sehr aktuell ist, wird es viele interessierte Menschen in jeder Altersgruppe ansprechen, die sich näher mit dem mysteriösen Datum "21. Dezember 2012" beschäftigen wollen.
Aufmachung des Buches
Das Buch ist fest gebunden und mit einem Schutzumschlag versehen. Die Covergestaltung unterstreicht den Inhalt des Buches auf dramatische Weise. Im Inneren des Buches findet man 17 bunte und schwarzweiße Fotografien ebenso, wie eine Karte vom Land der Maya. Jedes der fünf großen Kapitel beginnt mit einem seitengroßen, dezent blassen Hintergrundbild, das die darüber gedruckte Überschrift sowie den Inhalt eines ebenfalls vorhandenen Zitates unterstreicht. Am Anfang des Buches, eingegliedert in den Prolog, findet man ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis der fünf großen Kapitel und den zahlreichen Unterkapitel. Ein Epilog rundet das Buch mit einer Bestandsaufnahme über den aktuellen Stand der Filmindustrie zu Katastrophenfilmen im Allgemeinen ab. Als besonderer Bonus ist ein Interview mit dem Hollywood-Regisseur Roland Emmerich in den Epilog eingegliedert.
Alle, die sich noch mehr in das Thema vertiefen wollen, finden am Ende des Buches ein Literaturverzeichnis, eine Filmografie und einen Bildnachweis.
Fazit
2012 ist ein sehr gut recherchiertes und aufgebautes Sachbuch, das auf viele gängige Untergangsszenarien der Erde eingeht. Die Autoren stellen den jeweiligen Theorien die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und den gesunden Menschenverstand gegenüber. Das Buch wartet mit einer gewaltigen Menge Informationen auf und erlaubt es dem Leser so, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Das Sachbuch spricht alle interessierten Menschen an, die sich näher mit dem Datum 21. Dezember 2012 und seine möglichen Auswirkungen auf die Menschheit beschäftigen möchten.
Hinweise
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