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Noch haben die Wirren des Dreißigjährigen Krieges die Einsamkeit der Moorlandschaft im Hohen Venn nicht erreicht. Im Kloster Richwinstein geht das Leben seinen Gang wie seit Jahrhunderten. Oder doch nicht? Plötzlich hallt ein markerschütternder Schrei über das nächtliche Moor. Peter L´allemagne, der Wirt einer einsamen Gastwirtschaft und sein jüdischer Freund Moyses kommen zu spät. Sie sehen nur noch eine Hand, die im Moor versinkt…

Bald darauf finden fremde Soldaten in das einsam gelegene Kloster, mit ihnen eine geheimnisvolle Kutsche. Mit der Ruhe ist es auf dem Venn zunächst vorbei. Es wird noch mehr Tote geben und eine erschütternde Wahrheit …

 

  Autor: Hubert vom Venn
Sprecher: Hubert vom Venn
Verlag: RADIOROPA
Erschienen: 2007
ISBN: 978-3836800907
Spieldauer: 329 Minuten, 1 mp3-CD; ungekürzte Fassung


Die Grundidee der Handlung
Nach einem kurzen Prolog in der Gegenwart beginnt die Geschichte um die Hand im Moor zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648). In verschiedenen Handlungssträngen erzählt Hubert vom Venn eine komplizierte Geschichte um Mord, Intrigen, Krieg, Verrat und Erpressung. Als Peter L´allemagne und sein Freund Moyses beginnen, das Geheimnis um den Mord im Moor zu ergründen, geraten sie schnell zwischen die Fronten und finden sich in der hohen Politik wieder. Das Kloster Richwinstein und seine Bewohner spielen auch eine wichtige Rolle, auch hier gibt es Intrigen, politische Ränkespiele und Verrat vom allerfeinsten. Spannend erzählt und klug konstruiert erfährt der Hörer eine Menge über das Leben der einfachen Leute, aber auch über den Krieg und seine unabsehbaren Folgen.


Darstellung des Hörbuches

Hubert vom Venn liest seinen historischen Kriminalroman selbst und genau das hätte er lieber bleiben lassen sollen. Er macht für meine Ohren wirklich so ziemlich alles falsch, was man falsch machen kann. Zunächst einmal hat er einen starken rheinischen Dialekt, verschluckt gerne Wortendungen und teilweise auch ganze Wörter. Das allein ist im Hörbuchbereich schon, sagen wir mal, speziell. Damit nicht genug, ist Hubert vom Venn einfach kein geschulter Sprecher. Teilweise ohne Punkt und Komma gehen verschiedene Handlungsstränge ineinander über, wechselt ein Erzähler mit wörtlicher Rede, ohne dass man es sofort bemerkt und es verschwimmen ganze Kapitel ineinander. Dann wiederum zieht vom Venn immer wieder seine Wörter und Sätze in die Länge, als ob er gerade nicht recht weiter weiß mit seinem Text - das ist schon sehr befremdlich und mehr als gewöhnungsbedürftig.
Zumindest bedingt versucht Hubert vom Venn außerdem, seinen Figuren eine eigene Stimmfärbung zu geben, leider gelingt auch das nur mehr schlecht als recht. Die piepsige Stimme von Moyses ist das pure Klischee und auch sonst macht der rheinische Tonfall einfach viel kaputt. Dass dann noch völlig unvermittelte Wechsel im Lesetempo einen Hörgenuss verhindern, spielt dann schon fast keine Rolle mehr …

Musik oder sonstige Untermalung der Lesung gibt es nicht, das hätte aber vermutlich auch nicht mehr viel retten können. Hier wäre ein professioneller Sprecher einfach die bessere Wahl gewesen, um der an sich guten Story auch einen passenden Rahmen zu geben.


Aufmachung des Hörbuches
Die mp3-CD steckt in einer stabilen Kunststoffhülle, welche zwei (!?!) sich in die Höhe reckende Hände vor einer Graslandschaft zeigt. Die mp3-CD ist leider so ungünstig mit Markern und Tracks versehen, dass man zumindest bei Verwendung eines iPods mühsam jeden einzelnen der 79 Titel umbenennen muss, um sie in der richtigen Reihenfolge und ohne Unterbrechung hören zu können. Ärgerlich!


Fazit

Eine gar nicht mal so schlechte, durchaus spannende Geschichte, leider ziemlich dilettantisch gelesen, daher mit echtem Frustpotential für alle halbwegs anspruchsvollen Hörer. Nur wegen der ganz interessanten Story gibt es überhaupt noch Sterne von mir …


1 5 Sterne


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