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Zurück in Irland erhält Lester überraschend einen Brief von seinem leiblichen Vater. Darin verspricht er ihm einen Anteil an versteckten Reichtümern, die ihm einst unter mysteriösen Umständen in die Hände fielen. Gemeinsam nehmen Lester, Ilona und Taranna die Spur dieses verborgenen Schatzes auf, die sie zunächst nach Spanien führt. Doch schon bald wird klar: Sie sind nicht die einzigen, die um dieses Geheimnis wissen...

 

  Autor: Franz
Illustrationen: Franz 
Verlag: Finix Comics
Erschienen: März 2010 
ISBN: 978-3-941236-24-0
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahren ( Empfehlung des Rezensenten )


Die Grundidee der Handlung
Dem Klappentext habe ich nichts hinzuzufügen. Inhaltlich ist "Die Schatzsuche" gut gelungen. Es gibt lediglich zwei oder drei Stellen, an denen die Erzählung ein wenig holperig wirkt. Die an dieser Stelle fehlenden Informationen werden dann aber im weiteren Verlauf der Story nachgereicht, so das es wieder schlüssig wird. Der Grafikstil ist nicht so mein Fall, man kann ihn aber auch nicht als schlecht bezeichnen. Es handelt sich eben auch um ein etwas älteres Werk, das damals durchaus auf der Höhe der Zeit war.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Zeichnungen sind von ihrem Stil her mit Werken wie "Tim und Struppi" und "Jeff Jordan" vergleichbar. Allerdings fehlt ihnen die komische Komponente. Die Mimik der Charaktere ist stets ernsthaft, obwohl ein wenig Situationskomik nicht geschadet hätte. Auch wirken die Grafiken in meinen Augen irgendwie krakelig, damit meine ich, dass etwas zu viele schwarze Linien, die flächig kolorierten Darstellungen, irgendwie überfrachtet wirken. Krampfhaft wird hier versucht, mit zusätzlichen Linien die Anzahl der Details zu erhöhen, was aber nicht so recht gelingt, denn das Ergebnis wirkt nicht ganz ausbalanciert.

Nehmen wir zum Beispiel die Schafweide, auf der ersten Seite der Leseprobe. Die Felsen sind zu zwei Dritteln einfach komplett schwarz eingefärbt. Der zackige Rand am Übergang zwischen schwarzer Fläche und kolorierter Fläche trägt zur plastischen Darstellung nicht bei, sondern stört den optischen Eindruck eher. Die Schafe im gleichen Bild sind hingegen recht gelungen. Etwas weiter unten sehen wir Lester Cockney auf mehreren Bildern. In der Mitte sehen wir eine gelungene Zeichnung seines Gesichts. Links daneben wird er mit einem schwarzen Klecks als Gesicht, gekrönt von einem blonden Haarschopf, gezeigt. Ganz oben auf der nächsten Seite ist Lester in Begleitung eines Zylinderträgers. Sein Gesicht ist mit vielen schwarzen Linien und einer Schraffur über der Augenpartie regelrecht verunstaltet. Dies soll der Darstellung des Schattenwurfs seines Zylinders dienen. Ihn mit einer Schraffur darzustellen ist zwar ein legitimes Stilmittel, es erinnert mit aber in seinem visuellen Ausdruck mehr an einen Holzschnitt, denn an ein Comic. Direkt darunter ist ein Schafhirte angeordnet. Seine Mimik ist wiederum sehr gelungen und mit wenigen Linien wurde seine Darstellung auf den Punkt gebracht. Immer wieder schwankt die Darstellung zwischen durchaus gelungen und diesem, an die Holzschnitttechnik erinnernden, Stil. Beim Durchblättern der Leseprobe kann man sich einen sehr guten Überblick verschaffen, wie unterschiedlich die Szenen und Charaktere immer wieder wirken.

Die Farbgebung der Kolorierung trifft ebenfalls nicht jedermanns Geschmack. Franz verwendete überwiegend weiche, pastellene Farbtöne, die sehr zart und leicht wirken. Gerade aber die vielen schwarzen schwarzen Linien und Flächen erdrücken diese zarten Farben regelrecht. Der Gesamteindruck wirkt unstimmig und kann nicht überzeugen. Farbverläufe gibt es keine, denn es wurde immer flächig koloriert. Nur das Titelbild bietet hier eine Ausnahme.

Die Darstellung der Texte ist nur in Großbuchstaben wie es im Genre üblich ist. Der Abstand der einzelnen Buchstaben ist zum Teil sehr eng, so das die Lesbarkeit deutlich leidet. Eine kleinere Schriftart oder die Darstellung in Groß- und Kleinbuchstaben wären hier eine bessere Wahl gewesen. 


Aufmachung des Comics
Das Comic wird von Finix Comics als Softcover verlegt. Das verwendete Papier macht einem sehr hochwertigen Eindruck. Es ist vollkommen glatt, besitzt einen seidenmatten Glanz und ist hochweiss. Vom Griff her fühlt es sich beinahe wie Kunststoff an, so extrem glatt ist es. Entsprechend gut ist auch die Qualität des Drucks. Die Farbe steht ausgesprochen sauber auf dem Papier, die Abbildungsqualität ist extrem randscharf. Man hat beinahe den Eindruck, die Druckerfarbe schwebe leicht über der Papieroberfläche. Das ist beinahe schon Kunstdruckniveau, was hier geboten wird. Handwerklich ist die gesamte Ausgabe auf allerhöchstem Niveau.

Das Cover zeigt ein Bild aus dem Comic und vermittelt einen guten Eindruck vom Zeichenstil des Comics. Wer sich einen umfassenden Eindruck vom Zeichenstil machen möchte, findet hier eine mehrseitige Leseprobe.


Fazit

Die Zeichnungen haben mich persönlich nicht so angesprochen, aber inhaltlich konnte mich die Szenerie, als Lester Cockney Neuling, durchaus überzeugen. Die Story ist dicht und komplex, aber hin und wieder etwas zusammenhanglos. Inhaltlich 4 Sterne, Artwork 3 Sterne, Verarbeitung 5 Sterne.



Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Finix Comics Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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