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Kategorie: Thriller

Der Tatort: ein Blutbad.
Die Opfer: Mutter und Sohn.
Das Motiv: ein Rätsel.

CSI-Ermittlerin Darby McCormick sieht sich dem verstörendsten Verbrechen ihrer Karriere gegenüber. Welches Geheimnis sollte Kerry durch Folter entlockt werden? Warum schweigt Sam, der den brutalen Mord an seiner Mutter mit ansehen musste, so beharrlich? Die Ermittlungen fördern nur weitere Fragen zutage: Wer war der stille Zeuge, dessen Spuren sich im Haus finden? Und wie kommen die Fingerabdrücke eines Kriminellen an den Tatort - eines Mannes, den die Polizei vor zwanzig Jahren tötete? Darby ahnt: ihre Gegner sind gefährlich. Egal, auf welcher Seite des Gesetzes sie stehen.

 

  Autor: Chris Mooney
Verlag: rowohlt
Erschienen: 03/2010
ISBN: 978-3499252846
Seitenzahl: 400 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Darby McCormick kehrt gerade von einem SWAT-Training zurück, als sie zum Schauplatz eines grausamen Mordes gerufen wird. Eine Frau ist in ihrem Haus gefoltert und ermordet worden. Ihr Sohn weiß offenbar mehr, als er zunächst zugibt, kommt aber nicht mehr dazu, Darby sein Wissen preiszugeben, sondern erschießt sich voller Angst vor den unbekannten Mördern selbst. Darby gerät mit ihrem Partner Coop in einen Strudel von Ereignissen, der nicht mehr erkennen lässt, wem sie noch trauen kann. Völlig auf sich gestellt, muss sie am Ende nicht nur um die Aufklärung ihres Falles bangen, sondern auch sich selbst retten.


Stil und Sprache

Spannend geht es los und spannend bleibt es auch geraume Zeit, dann aber verliert die Geschichte stark an Tempo. Als ob Chris Mooney nach einem Kavalierstart zu Beginn buchstäblich vom Gas gegangen ist, dröselt Darby plötzlich an ihren Ermittlungen vor sich hin, zäh und teilweise langatmig geht es weiter. Erst gegen Ende kommt noch einmal richtig Spannung auf und in einem Finale, das kinowürdig ist, findet eine kompliziert aufgebaute Handlung ihren Abschluss. Der offenbar gewollte Spagat zwischen „CSI“ und „Stirb langsam“ bekommt hier leider keine Wertungsbestnoten.
Grundsätzlich wird die Geschichte aus Darbys Sicht erzählt, es gibt jedoch einen zweiten Handlungsstrang, in dem eine gewisse Jamie zugleich auf der Flucht wie auch auf ihrem persönlichen Rachefeldzug ist. Was es damit auf sich hat, erfährt der Leser erst nach und nach, ebenso wie sich auch Darby schwer in ihren Ermittlungen verstrickt. Die eigentlich recht gut gemachte Story leidet für meine Begriffe sehr darunter, dass zum einen unheimlich viele Personen darin verwickelt sind, zum anderen viele dieser Personen auch noch ein- oder mehrmals ihren Namen geändert haben. So fällt es doch einigermaßen schwer, als Leser, der ja die Zusammenhänge nicht kennt, den Überblick zu behalten. Dass dann auch noch Tote gar nicht tot sind und quasi undercover „mitspielen“, hilft dann auch nicht wirklich … Sprachlich hat Chris Mooney auch keine großen Ansprüche an sich selbst gestellt und Atmosphäre bleibt Mangelware in dieser keineswegs, wie auf dem Cover angekündigt, „schlafraubenden“ Story. Nein, atemberaubende Spannung geht anders.


Figuren

Chris Mooney hat in einem Interview gesagt, er stelle sich Darby McCormick als Mischung aus Kay Scarpetta und Dirty Harry vor. Damit trifft er es, glaube ich, ziemlich gut, denn die CSI-Spezialistin Darby ist keineswegs eine typische "Laborratte", sondern eine echt toughe Frau, die notfalls auch vor Gewalt nicht zurückschreckt. Das ist gerade zum Ende hin ziemlich schockierend, wenn ihr doch so einige Gegner im Weg stehen. Dennoch kann sie auch sensibel und mitfühlend sein, auch wenn sie immer ihren Beruf in den Vordergrund stellt. Sie ist als Heldin der Serie für einen Thriller schon recht detailliert ausgearbeitet, hat ihre Ecken und Kanten und eine Vorgeschichte. Alle anderen Personen kommen dagegen ziemlich knapp weg, es gibt keine großen Hintergrundinformationen, zumindest nicht mehr als nötig. Das ist in diesem Genre auch völlig okay und gibt keinen Punktabzug von mir, auch wenn mir persönlich ein paar Figuren weniger schon des besseren Überblicks wegen lieber gewesen wären.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist ein bisschen reißerisch aufgemacht mit seinem schwarzen Cover mit Einschussloch. Dazu gibt es „Mooney-like“ den Titel in großen roten Lettern, so dass der Kenner sofort weiß, was er vor sich hat. Innen gibt es 70 recht kurze Kapitel und einen Epilog.


Fazit

Nur knapp über dem Durchschnitt bleibt dieser Thriller, eine an sich gut erdachte Story wird hier nicht immer überzeugend umgesetzt und vermag nicht durchgängig zu fesseln. Eher etwas für Actionliebhaber, die sich auch von ermittlungstechnischen Details zuhauf nicht abschrecken lassen. Die vorherigen Teile gelesen zu haben ist kein Muss, da sie nicht direkt aufeinander aufbauen.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Victim
Band 2: Secret