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Maru und Tasil haben die Hauptstadt der Akkesch erreicht, doch Numurs Armee steht bereits vor den Toren. Wieder versucht Tasil, alle gegeneinander auszuspielen - aber diesmal hat er seinen Meister gefunden. Währenddessen forscht Maru nach, wie sie Uttuku davon abhalten jann, tatsächlich alle Akkesch zu vernichten. Sie ahnt nicht, wie weit die Pläne des Daimon bereits fortgeschritten sind …

 

  Autor: Torsten Fink
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 10.08.2009
ISBN: 3442266335
Seitenzahl: 400 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Als Maru und Tasil Ulbai, die Hauptstadt der Akkesch, erreichen, ist ihnen Numurs Armee dicht auf den Fersen. Als die Stadt schließlich belagert wird, sind die beiden zwischen den Mauern gefangen - doch dies macht Tasil nichts aus, da er in der Lage ist, mithilfe von Schmuggelgeschäften seine Taschen zu bereichern. Als dies jedoch aufgedeckt wird, soll Tasil für den Kaidhan einen Waffenstillstand mit Numur aushandeln. Wie nicht anders zu erwarten, verfolgt Tasil jedoch seine eigenen persönlichen Ziele … Währenddessen findet Maru mehr über Utukku heraus: Er ist der Daimon der Legenden, der gerufen wurde, um die Akkesch auszulöschen. Maru muss dies verhindern, sieht sich jedoch in Tasils Intrigen verstrickt …


Stil und Sprache
„Die Erwählte“ ist nun der Abschluss der „Die Tochter des Magiers-Trilogie“, doch hebt dieser sich viel zu wenig von den vorgehenden Romanen ab; im Grunde hätte die gesamte Geschichte in einem Roman erzählt werden können. Obwohl sich die Spannung und die Geschichte im zweiten Roman dank des Show-downs verbessert hatten, liegt hier nun eine Wiederholung der Geschehnisse vor: wie in den anderen Romanen geht es schon wieder um Tasils Intrigen. Immer wieder will er seine eigenen Taschen skrupellos mit Geld füllen, Numur versucht mehr Städte zu erobern und Maru ist immer noch Tasils Sklavin. Man trifft auf dieselben Personen - an sich nichts Negatives -, doch gibt es keine Entwicklung. Maru ist sehr viel stärker als Tasil und hatte im Grunde öfters die Möglichkeit, doch warum rennt sie nie weg? So wird immer wieder erzählt, wie sie wegen Tasil erneut in Schwierigkeiten gerät, da er sie benutzt, um seine Ziele zu erreichen - es gibt wenig Abwechslung vom Inhalt her und auch die Magie kommt meiner Meinung nach zu kurz.
Vor allem die Spannung leidet unter den inhaltlich viel zu ähnlichen Romanen. Man hat das Gefühl, alles schonmal gelesen zu haben, weswegen sich zunächst keine Spannung aufbaut. Ab einem gewissen Punkt - im Grunde ziemlich spät - nimmt die Handlung allerdings doch Fahrt auf. Die Geschehnisse überschlagen sich, man blättert Seite um Seite um und dank des Dranges erfahren zu wollen, wie es weiter geht, ist auch die Spanunng groß - allerdings ist das Ende nicht ganz so wie erwartet. Schließlich bleiben einige, wenn unter anderem auch nur kleine Fragen offen. So zum Beispiel über Tasils Vergangenheit oder Marus Wurzeln.

Dafür ist der Stil des Autors jedoch sehr gut. Er hat die Fähigkeit, alles bildhaft zu beschreiben, ohne dass er sich viel zu sehr in Details verliert. Er hat eigenständig nicht nur mehrere Götter erfunden, sondern hat sich, in einer leicht orientalisch klingenden Sprache, auch noch mehrere Titel, Ämter und Personenbezeichnungen ausgedacht.


Figuren
Maru Nehis, Tasils Sklavin, aus deren Sicht die Geschichte in der dritten Person erzählt wird, hat sich - wenn auch spät - doch charakterlich weiterentwickelt. Eigenständig, beziehungsweise unabhängig von Tasil forscht sie nach, um herauszufinden wer ihr Vater war. Wichtig ist vor allem, dass sie die Verantwortung für ihre Taten übernimmt. Sie weiß, dass sie diejenige war, die Utukku aufgrund ihres Blutes zu Stärke verholfen hat und weiß auch, dass sie deswegen die Pläne des Daimons durchkreuzen muss. Auch wenn sie zunächst von Tasil abhängig ist, hat sie ihre eigenen Moralvorstellungen und verurteilt seine Art und seine Motive. Zum Ende hin entwickelt sie sich mehr und mehr zu einer selbstbewussten Person, die sich durchzusetzen weiß.
Tasil ist hingegen immer noch Tasil. Habgierig, auf den eigenen Profit bedacht und immer in der Lage sich selbst der Nächste zu sein. Er spinnt immer noch die gleichen Intrigen und scheint diesmal sogar noch skrupelloser geworden zu sein. Da fragt der Leser sich dann doch, wie jemand ständig nur auf Geld aus sein kann, auch wenn dabei die Leben von hunderten von Menschen auf dem Spiel stehen - dieser Aspekt kommt manchmal eher weniger glaubhaft rüber.

Der Autor bedient sich diesmal kaum Perspektivwechseln, so dass der Leser sich besser auf Maru fokussieren und sich dementsprechend gut in sie hineinversetzen kann. Abgesehen von Tasil sind die Figuren sehr gut ausgearbeitet und da man einige von ihnen aus den zwei Vorgängerromanen kennt, sind sie auch dementsprechend dreidimensional.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat einen dunkelgrünen Hintergrund und passend zur Reihe ist auch hier eine dunkle, unförmige Silhouette zu erkennen. In der einen Hand hält die Gestalt hierbei ein langes Schwert. Die Schrift des Titels sticht durch die goldene Farbe hervor. Man kann nicht erkennen, ob es sich bei der Gestalt um einen Mann oder eine Frau handelt und generell ist die Gestaltung nicht sehr aussagekräftig. Das Cover ist also nicht an die Geschichte angepasst und hätte besser gestaltet sein können.
Im Anhang finden sich eine Karte sowie Erklärungen zu den Personen und ihren Titeln.


Fazit
Letzlich hatte ich mir vom Buch doch mehr erwartet. Nicht nur, dass die Buchtitel eigentlich nicht zum Geschehen passen - da es mehr um Intrigen und Krieg geht -, sondern die wichtigen Fragen, die den Leser schon seit Beginn der Reihe beschäftigen, werden nicht ausreichend geklärt. Das Finale kommt einem zu kurz vor, als dass man es hätte genießen können. Es scheint eher, als hätte sich der Autor eines ein wenig offenen Endes bedient, um die Reihe eventuell fortsetzen zu können. Ob das wirklich so ist, werden wir wohl noch sehen müssen.


2 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Diebin
Band 2: Die Gefährtin

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