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Gerade erst sind die jungen Ritter der Erde aufgewacht und schon kommen die nächsten Abenteuer. Sebastian ist mit Lehrer Jens aufgebrochen, um seine Ausbildung in der geheimen Stadt Orso anzutreten, während Elitesoldatin Sarah die Koordination der Erde übernommen hat. Dabei muss sich die Ritterin der blauen Rose auf eine spannende Suche machen. Unterstützung holt sie sich dabei von der "Spezialtruppe" der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf in der Form von Professorin Ursula Nadel und Professor Kuhte. Doch was hat es mit dem Jahr 1288 auf sich? Warum verschlägt es die Gruppe aus Meerbusch und Düsseldorf dabei nach Rom? Und wer sind Sir Virgil of Camboricum und Macho Jonny? Vieles mehr ist jetzt im zweiten Teil der Schmetterlingsgeschichten zu erfahren. Niedergeschrieben von Stephanus, dem Chronisten der Erde, der auch diesmal wieder auf seine fröhlich daher plappernden Quellen bauen kann. Und sogar noch auf viele mehr denn das Erwachen hat ja gerade erst begonnen.

 

  Autor: Alexander Ruth
Verlag: BP-Verlag
Erschienen: 03/2008
ISBN: 978-3-940-75404-8
Seitenzahl: 255 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Immer mehr Ritter erwachen – und das nicht nur auf der Erde. Im ganzen Universum tauchen immer neue Ritter auf, die Streitmacht gegen die brutale und herzlose Union wächst. Doch noch wissen viele Ritter nicht, was sie mit ihren neu gewonnenen Fähigkeiten anfangen sollen und so gilt es, diese auf ihre Aufgabe vorzubereiten und ihr altes Wissen wieder in Erinnerung zu rufen.
Während Jens und Sebastian an Bord eines Raumschiffes durch das Universum fliegen, kümmert Sarah sich auf der Erde um die Ausbildung der Ritter und darum, die Menschheit möglichst schonend auf die Ritter vorzubereiten. Alles läuft soweit auch gut, bis die Union plötzlich mit einer Streitmacht auf der Erde auftaucht…

Auch der zweite Band soll ein Fantasy-Roman sein, doch die sprechenden Schmetterlinge sind das einzige phantastische Element, das ich ausmachen kann. Meiner Meinung nach handelt es sich auch hierbei eher um einen SciFi-Roman.


Stil und Sprache
Das Buch ist in zwei Teile, einen Prolog und einen Epilog aufgeteilt, einzelne Kapitel innerhalb dieser Teile gibt es nicht, was ich nicht unbedingt gelungen finde, da ich gerne den Abschluss eines Kapitels nutze, um das Buch auch mal zur Seite zu legen.

Der Autor hat sich für einen auktorialen Erzähler entschieden, sodass immer wieder in den Kopf anderer Figuren hineingeschaut wird und deren Gedanken und Gefühle wiedergegeben werden. Etwas komisch mutet es an, als aus Sicht der Hauskatze der Familie Feuerstiel geschrieben wird, die um ihre Streicheleinheiten bettelt.

Glücklicherweise hat der Autor diesmal auf die doch sehr sinnlose Aufteilung in Unmengen kurzer Textblöcke verzichtet, wie sie im ersten Band vorhanden waren. Der Text ist dadurch deutlich besser lesbar geworden, denn nun gibt es nur noch an solchen Stellen Leerzeilen, an denen ein Perspektiv- bzw. Ortswechsel stattfindet. So ist der Leser auch nicht verwirrt, wenn aus der Sicht einer anderen Figur an einem anderen Ort weitererzählt wird.
Zudem bekommen die einzelnen Figuren in Dialogen nun auch eine eigene Zeile, wodurch der Text deutlich mehr Struktur erhält und es dem Leser leichter fällt, dem Gesprochenen zu folgen. Außerdem scheint der Autor den Roman durchdachter angegangen zu sein, da die Geschichte diesmal viel strukturierter wirkt und es leicht fällt, der Handlung zu folgen.

Der Anfang des Romans besteht zu einem großen Teil aus Infodump. Der Leser wird mit Unmengen Informationen zugeschüttet, man hat das Gefühl, sich unheimlich viel merken zu müssen. Dies wirkt ermüdend und trägt nicht unbedingt zum Spannungsaufbau bei. Es wäre sicherlich sinnvoller gewesen, den Umfang des Buches zu vergrößern, dafür die Informationen jedoch in den Text einfließen zu lassen.

Auch in diesem Band ist die Sprache schlicht und einfach, das Problem der häufigen Wortwiederholungen hat Alexander Ruth leider immer noch. So kommt beispielsweise in einem Satz auf Seite 29 dreimal das Wort „wieder“ vor. Zudem wird die förmliche Anrede „Sie“ generell klein geschrieben, was zu Verwirrungen führen kann – besonders, wenn es sich bei dem Gesprächspartner um eine Frau handelt und dann noch über eine weibliche Person gesprochen wird.


Figuren
Die Figuren lernt man im zweiten Teil der „Schmetterlingsgeschichten“ besser kennen, sie gewinnen an Farbe und als Leser kann man sich gut in sie hineinversetzen.
Der alte, verwirrte Schmetterling Wansul aus dem ersten Teil stellt sich nun als zwar immer noch alt, aber weise heraus. Er hat seine Geheimnisse und scheint seine Flügel im Spiel zu haben, wenn es um das Schicksal der Ritter geht.
Die Schmetterlinge passen charakteristisch unheimlich gut zu ihren Rittern und sind ihnen sehr ähnlich. So hat ein unheimlich cooler und machohafter Ritter auch einen ebenso coolen Schmetterling an seiner Seite.
Die Figuren wurden anscheinend deutlich besser ausgearbeitet, haben ihre eigene Stimme gefunden und wirken nun dreidimensionaler, als es im ersten Band der Fall war.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist gänzlich in Orange gehalten und optisch an den ersten Band angelehnt. Der untere Teil zeigt eine orangefarbene Fläche, in der wieder die alt wirkende Buchstaben zu sehen sind. Der obere Teil ist in schwarz gehalten und zeigt mittig – unmittelbar über der Silhouette des Schmetterlings – eine Art Sternenexplosion.

Was mir in diesem Buch gefehlt hat, ist eine Übersicht über die verschiedenen Rassen und deren Merkmale. Ich denke, dass dies deutlich zum Verständnis des Textes beitragen und das Hineinfinden in die Welt(en) der „Schmetterlingsgeschichten“ vereinfachen würde.


Fazit
Der Autor Alexander Ruth hat seine Idee im zweiten Band der „Schmetterlingsgeschichten“ weiter ausgebaut und auch überzeugender umgesetzt. Doch leider ist die Umsetzung immer noch nicht sonderlich herausragend, die Idee, die hinter dem Ganzen steckt, ebenfalls nicht. So kann ich das Buch lediglich als Durchschnittsroman einstufen.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Chronik I - Genug geschlafen

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