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Kategorie: Liebes-, Frauen- und Erotikromane

Die Malerin Helena wird zum Lustspielzeug eines Callboys...

Um Helenas erste große Vernissage zu feiern, organisieren ihre Freundinnen eine Party. Highlight der Party ist Leonard, der schönste, exklusivste, teuerste Stripper und Edel-Callboy der Stadt - der an diesem Abend nur für Helena strippt. Obwohl Helena sich dagegen wehrt, gerät sie sofort in den Bann dieses faszinierenden Mannes und wird von ihm nach allen Regeln der Kunst verführt. Sie nimmt sich vor, ihn anschließend sofort wieder zu vergessen, denn Leonard passt ihrer Meinung nach nicht in ihre Welt. Doch ihr Vorsatz schlägt fehl, denn Leonard geht ihr nicht mehr aus dem Sinn. Sogar ihre Kreativität leidet unter ihrer Sehnsucht nach diesem mysteriösen Mann und seinen exzellenten Liebeskünsten, die eine ganz neue Seite in Helena zum Vorschein gebracht haben. Als sie ihn kurzentschlossen aufsucht, könnte ihr Timing kaum schlechter sein, denn er hat gerade "Kundschaft" und Helena wird Zeugin seines Liebesspiels mit zwei Frauen. Wider Willen erregt sie dieser Anblick und sie erliegt erneut Leonards Charme. Als ihre dominante Familie auf eine Hochzeit mit einem wohlhabenden Mann drängt, will Helena sich endlich aus deren fordernden Fängen befreien. Um ein markantes Zeichen zu setzen, bittet sie Leonard, ihren Partner zu spielen. Leonards Preis für den Auftritt bei Helenas Familie ist hoch: Er, der Mann für gewisse Stunden, "bucht" Helena für die nächsten 17 Tage als sein ganz persönliches Callgirl und Lustspielzeug ...

 

  Autor: Astrid Martini
Verlag: Ullstein Tb
Erschienen: Neuauflage 07/2007
ISBN: 978-3548266886
Seitenzahl: 320 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Die selbstbewusste Künstlerin Helena lässt sich auf das Wagnis ein, 17 Tage lang dem schönen Callboy Leonard als persönliche Lustsklavin zur Verfügung zu stehen. Neben vielen, neuen sinnlichen Erfahrungen verliert sie schlussendlich ihr Herz an ihren perfekten Liebhaber. Doch auch Leonard bleibt nicht unbeeindruckt von Helenas Hingabe ...

Die Basis der Geschichte ist relativ einfach gestrickt und bietet genügend Spielraum für zahlreiche, erotische Handlungen, wie man es von einem Roman dieser Art erwartet.


Stil und Sprache
Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheitsform erzählt und schildert zum größten Teil Helenas Perspektive. Der Stil der Autorin ist eher schlicht und sehr beschreibend, neben ausführlichen Dialogen werden vor allem die körperlichen Vorzüge der Protagonisten ausgezeichnet in Szene gesetzt: „Die hohen Wangenknochen in dem fein gemeißelten Gesicht, die gerade Nase und die sinnlichen Lippen. Dann das wundervoll dichte, lange, tiefschwarze Haar und die grün blitzenden Augen. Diese Attribute brachten wirklich jedes Frauenherz zum Schmelzen." (Seite 99)

Die umfangreichen, anregenden Erotik-Sequenzen wurden gut im Buch verteilt und bieten explizit beschriebene, erotischen Handlungen, die jedoch stets ein gewisses Niveau beibehalten. Da Helena und Leonard durch ihr Rollenspiel in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen, spielt das sexuelle Dominieren eine große Rolle und einige Szenen tendieren in den gemäßigten SM-Bereich. Aber auch andere beliebte Themen, wie zum Beispiel reine Frauenliebesakte, Sex in der Öffentlichkeit und flotte Dreier werden zur Genüge abgedeckt.

Einen Wendepunkt erreicht das Buch, als endgültig klar wird, dass die Beziehung von Helena und Leonard über das rein Sexuelle hinaus geht. Bis dahin wurde die Spannung konsequent durch kurze Perspektiv-Einwürfe von Leonard und Helenas Gedanken gesteigert, die sich mehr und mehr um ihren Liebhaber drehen.


Figuren
Vor allem der Figur der Helena hat die Autorin viel Aufmerksamkeit angedeihen lassen. Die Gedanken, Träume und Sehnsüchte von Helena nehmen viel Raum in der Geschichte ein und bilden so die ideale Identifikations-Möglichkeit für die weiblichen Leser. Nur die beiden Männer Leonard und Rafael werden noch in ihrer Perspektive angerissen, während die übrigen Nebendarsteller eine schöne Kulisse in dem munteren Liebesreigen bilden, was ich ein wenig schade finde.


Aufmachung des Buches
Das Cover der aktuellen Taschenbuchausgabe wagt keine großen Experimente. Wie in der softeren Erotik-Sparte verbreitet, ist die Grundfarbe schwarz, worauf auslaufend die schwarz-weiße Rückenansicht einer nackten Frau abgebildet ist. Die schlichte Gestaltung wirkt nichtsdestotrotz sehr ästhetisch und ansprechend.


Fazit
Zuckermond von Astrid Martini ist ein locker-leichter Roman, der sowohl mit einer schlüssigen, nicht allzu komplexen Handlung als auch mit umfangreichen erotischen und einfühlsamen Szenen zu überzeugen weiß. Aufgrund der romantischen Komponente und dem Fokus auf Helena denke ich, dass der Titel eher das Interesse von Frauen wecken wird.


4 Sterne


Hinweise
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