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Würden Sie Ihren Körper bei jemanden unters Messer legen, der nicht Medizin studiert hat sonder aus spiritueller Eingebung zu wissen glaubt, wo er schneiden muss? Wohl kaum. Aber viele Menschen tun dies mit ihrer Seele: Sie suchen Hilfe bei selbsternannten Psychoheilern.
Heike Dierbach hat neuen populäre "Pseudeo-Therapien", die die Patienten schwär schädigen können, genauer untersucht: die Atemtechnik Rebirthing, das Familienstellen nach Hellinger, die Festhaltetherapie, das Channeln/Engeltherapie, die Reinkarnationstherapie, den Hoffnam-Quadrinity-Prozess, Fernheilung sowie die Techniken The Work und The Secret. Sie warnt vor den Risisken dieser Methoden und zeigt auch, wie sinnvolle therapeutische Hilfe aussehen kann, und wo man sie findet.

 

  Autor: Heike Dierbach
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: Dezember 2009 
ISBN: 978-3-499-62586-2
Seitenzahl: 249 Seiten


Stil und Sprache
Die Autorin schreibt für ein Sachbuch sehr emotional und lässt den Leser spüren, dass ihr dieses Thema wichtig ist. Sie schreibt klar und verständlich und verzichtet auf jegliches "Fachchinesisch". Die einzelnen Kapitel werden mit einer Zeichnung und entweder einem Auszug aus einer fiktiven "Sitzung" der jeweiligen Therapie oder mit einer realen - lt. Autorin tatsächlich stattgefundenen - Szene eingeleitet. Die Kapitel sind in kleinere Unterkapitel aufgeteilt, in denen der Ursprung der Therapie, die Methode bzw. Technik, das Heilsversprechen und die Ausbildung der Praktiker gezeigt werden. Ebenso weist die Autorin auch auf die körperlichen und seelischen Risiken, die rechtlichen Grenzen und auch eventuelle öffentliche Debatten und Alternativen hin. 


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Das übersichtlich gegliederte Buch eignet sich sehr gut, wenn man sich über verschiedene Therapieformen informieren möchte. Die Autorin gibt zu, dass auch die herkömmliche Psychotherapie ihre Schwächen hat und erläutert, warum sie es für gefährlich hält, wenn Patienten, die von der herkömmlichen Psychotherapie enttäuscht sind, bei bestimmten alternativen Therapien Hilfe suchen.
In dem Buch werden die Therapietechniken, die Heike Dierbach für bedenklich hält, vorgestellt, und durch deren genaue Beschreibung bekommt der Leser einen kleinen Einblick über den Ablauf, die Ziele und die Nebenwirkungen bzw. Gefahren dieser Behandlungsformen. Tipps, wie man einen guten Therapeuten von einem "schlechten" unterscheiden kann und bei welchen Aussagen eines Therapeuten/Heilpraktikers usw. man vorsichtig sein sollte, sind ebenfalls in dem Buch zu finden.

Das Thema spricht Menschen an, die sich über verschiedene alternative Therapiemöglichkeiten vorab informieren wollen. Durch die Buch- und Internetquellen am Ende des Sachbuches kann sich jeder Interessierte mit der Therapie näher befassen, die ihn interessiert und auch weitere Informationen von verschiedenen anderen Stellen einholen.


Aufmachung des Buches
Das Paperback ist in einem dunklen Lilaton gehalten und die Covergestaltung unterstreicht die Aussage des Buches. Auch der Text auf der Buchrückseite führt gut in die Materie ein. Die einzelnen Kapitel beginnen mit einer Überschrift und meistens mit einem Bild. Die unterschiedlichen Formatierungen im Text garantieren ein unkompliziertes und flüssiges Lesen. Das Inhaltsverzeichnis zu Beginn listet die einzelnen Kapitel auf, sodass man gleich zu den einzelnen Beschreibungen der verschiednene Therapien blättern kann. Am Ende des Buches findet sich eine Adressenliste mit Telefonnummern und Internetadressen von Einrichtungen in Deutschland, die Hilfe anbieten. Literaturtipps und das Quellenverzeichis runden das Thema ab.


Fazit
Die Seelenpfuscher ist ein informatives Sachbuch, das verschiedene Therapieformen und deren Nutzen bzw. negativen Seiten aus der Sicht der Autorin beschreibt. Das Buch regt zum Nachdenken an und gibt dem Leser eine gewisse Grundinformation, die es ihm möglich macht, die beschriebenen Therapien zu vergleichen. So kann er sich selbst eine Meinung bilden bzw. sich bei Interesse näher zu diesem oder jenem Verfahren informieren. Die Autorin bestärkt den Leser, dass es völlig gerechtfertigt ist, eine Therapiesitzung abzubrechen, sollte man eine Therapieform gewählt haben, die einem nicht entspricht und bei der man sich nicht wohlfühlt. Auch die Aussage, dass nicht jeder Therapeut zu jedem Patienten passt, bestärkt den Leser ebenfalls, auf sein Gefühl zu hören.


4 Sterne


Hinweise
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