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Strafverfolgungsbehörden teilen Mörder in verschiedene Kategorien der Bösartigkeit ein, angefangen bei Zufallstätern der Stufe 1 bis hin zu Folterern und Schlächtern der Stufe 25, deren Grausamkeit und Perversität sich dem normalen Begriffsvermögen entziehen. Kaum jemand weiß, dass eine neue Kategorie entstanden ist, eine unvorstellbare und bisher unbekannte Dimension des Schreckens. Und nur jene namenlose Elitetruppe von Männern und Frauen, die in keiner offiziellen Akte geführt wird und deren Aufgabe es ist, die gefährlichsten Killer und Psychopathen der Welt auszuschalten, weiß von dieser neuen Kategorie. Eine Kategorie, in die bislang erst eine Person gehört.

Seine Opfer: Jeder
Seine Methoden: Alles, was ihm geeignet erscheint
Sein Alias: Sqweegel
Seine Einstufung: Level 26

 

  Autor: Anthony E. Zuiker, Duane Swierczynski
Verlag: Lübbe
Erschienen: 11/2009
ISBN: 978-3785760277
Seitenzahl: 432 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Dem Klappentext bleibt relativ wenig hinzuzufügen. Gejagt wird ein Killer der Stufe 26, böser als alles, was man sich vorstellen kann. Als sein Gegner kommt nur Steve Dark in Frage, der Sqweegel schon vor Jahren einmal fast aufgespürt hatte, sich dann aber völlig zurückzog, nachdem Sqweegel seine gesamte Familie ausgelöscht hatte. Nun möchte er eigentlich ein neues Leben mit seiner Frau Sibby und dem gemeinsamen ungeborenen Kind beginnen. Nachdem Sqweegel in dieses Leben eindringt, ihn persönlich bedroht, beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.


Stil und Sprache

Anthony E. Zuiker, der Erfinder der Fernsehserie CSI, hat mit „Level 26“ seinen ersten Thriller geschrieben, bleibt aber dem Medium Film trotzdem treu. Neben der eigentlichen Geschichte hat der Leser die Möglichkeit, sich etwa alle 20 Seiten mit einem Code ins Internet einzuloggen und zur Handlung passende Filmsequenzen zu sehen. Diese Tatsache hat mich bewogen, dieses Buch zu lesen, mich aber nach einem guten Auftakt eher enttäuscht. Die Filmsequenzen sind nicht zwingender Bestandteil der Handlung, sondern eher eine Art schmückendes Beiwerk, besonders im Mittelteil des Buches. Mich eigens einzuloggen, einen Code einzugeben und dann ein Filmchen zu sehen, welches mir eine SMS-Nachricht zeigt, deren Inhalt auch im Text vorkommt, war mir dann auf Dauer doch zu mühsam. Gegen Ende werden die Filme dann außerdem sehr brutal und zeigen Details, die ich lieber gar nicht sehen will, nein danke, das war mir dann doch zu heftig!

Ja, also das Buch. Ein Thriller mit durchaus origineller Idee, jedoch nicht überzeugend umgesetzt. Man hat doch sehr den Eindruck, dass die Story aus beliebigen Versatzstücken zusammengeschustert ist, der Ermittler in der Lebenskrise, die brutalen Agenten der diversen Strafverfolgungsbehörden und eine Art Schnitzeljagd nach dem Killer, der seine Spielchen mit allen treibt. Nein, das ist nichts wirklich Neues und dazu noch darauf ausgelegt, noch brutaler, noch grausamer und noch unvorstellbarer zu sein als die vielen anderen Thriller, die man aus Amerika kennt. Sprachlich bleibt Anthony E. Zuiker dabei eher konventionell, knappe Beschreibungen und wenig Atmosphäre prägen diesen Roman, der damit insgesamt nicht über einen Durchschnittsthriller hinauskommt, auch wenn er leidlich spannend und flüssig zu lesen ist.


Figuren

Auch bei den Figuren bleibt „Level 26“ sehr oberflächlich, zwar wird etwa Steve Dark immer wieder als der weltbeste Ermittler mit einer besonderen Fähigkeit beschrieben, aber dann wird einfach nichts daraus gemacht. Außer einen kurzen Szene weist nichts darauf hin, was denn nun Steve Dark so besonders macht. Auch zu seinem sonstigen Hintergrund gibt es nicht viel, was ihn für den Leser lebendig machen würde. Da hilft es dann auch nicht, wenn man durch die Filmeinspielungen ein Bild von ihm vorgesetzt bekommt, das zumindest in meinem Fall nicht mit der Vorstellung von der Figur übereinstimmte. Nein, das passte einfach nicht, auch weil mir der Schauspieler nicht die Bohne sympathisch war. In Zukunft verlasse ich mich da lieber wieder ganz auf meine Vorstellungskraft…

Auch die Figur des Sqweegel, die durchaus interessant sein könnte, wird mir nicht genügend ausgearbeitet. Man erfährt bis zum Schluss nichts über seinen Hintergrund, wer er eigentlich ist, wovon er lebt, wie er 30 Jahre lang unentdeckt bleiben konnte, und natürlich, was ihn zu seinen Taten treibt. Hier wurde eine große Chance vertan, einen wirklich außergewöhnlichen Killer für den Leser (und in diesem Fall auch Zuschauer) lebendig zu machen. Allerdings gebührt dem Schauspieler, der in den Filmen Sqweegel verkörpert, ein großes Lob: Wie er sich da verbiegt und die fast unmenschliche Beweglichkeit des Killers darstellt, das ist wirklich harte Arbeit und großes Geschick. Gruselig ist er außerdem noch in seinem weißen Anzug, dass es einen wirklich schütteln kann.

Die sonstigen Figuren bleiben Nebenrollen, wenig ausgefeilt und teilweise mit (für mich) völlig unpassenden Schauspielern besetzt, da wäre eindeutig mehr drin gewesen.


Aufmachung des Buches
Das relativ großformatige und damit ziemlich unhandliche Buch ist in Klappenbroschur ausgeführt und zeigt auf der Vorderseite Sqweegel von hinten in seinem weißen Latexanzug. Die Schrift von Titel und Klappentext besteht ausschließlich aus Großbuchstaben, womit der Eindruck eines offiziellen Protokolls vermittelt wird. Im Buch finden sich vor den einzelnen Kapiteln immer wieder schwarzweiße Zeichnungen, teilweise abstrakt, teilweise comicartig. Wozu diese dienen, ist mir bis zum Schluss nicht klar geworden.


Fazit

Ein höchstens durchschnittlicher Fast-Food-Thriller mit einer guten Idee, die leider wenig überzeugend ausgeführt wurde. Dadurch, dass die Filmsequenzen nicht zwingend zum Buch gehören, verflüchtigt sich der spezielle Reiz sehr schnell und es bleibt eine mittelprächtige Story übrig, die keine neuen Maßstäbe setzen kann. Schade um die gute Idee. Daher kann ich das Buch lediglich mit gerade noch 3 Sternen bewerten.


3 Sterne


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