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Franka ist dickköpfig, karriereorientiert und gerne Single. Gemeinsam mit ihrem Vater, unter dessen Fuchtel sie mehr steht, als ihr lieb ist, betreibt sie eine der erfolgreichsten Immobilienagenturen Göteborgs. Als der Bruder ihres Vaters unerwartet erkrankt, beordert man ausgerechnet sie als seine Vertretung in die Hauptstadt des schottischen Hochlandes, nach Inverness. Von einem Angebot wie diesem hat die Achtundzwanzigjährige bisher nur träumen können. Endlich aus dem Schatten ihres Vaters zu treten und beruflich auf eigenen Beinen stehen zu können, ist genau das, was ihr zu ihrem Glück gefehlt hat. Doch bereits nach der ersten Woche muss sie feststellen, dass die lang ersehnte Herausforderung alles andere als ein Honigschlecken ist. Daher setzt man ihr den attraktiven Makler Gavin MacFarlane vor die Nase, der für Franka nur allzu gerne den Retter in der Not spielt. Gemeinsam werden sie daraufhin von ihrem Onkel mit dem Verkauf des atemberaubend schönen Glen Village Anwesens betraut, hinter dessen schmiedeeisernen Toren sich jedoch ungeahnt das eine oder andere gut behütete Familiengeheimnis der angesehenen Kennedy Brüder verbirgt. Ungewollt befindet sich Franka mit einem Mal in einem Wirrwarr aus geschäftlichen Intrigen und persönlichen Interessen wieder, ganz zu Schweigen von dem Herzschmerz, mit dem sie plötzlich zu kämpfen hat. Ist es etwa möglich, dass Amors Pfeil sie diesmal erwischt hat?
„Wenn Amor diesmal nicht trifft…“ handelt von dem Traum nach Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung und dem Entdecken der großen Liebe, für die man manchmal meilenweit reisen muss, um sie letztlich zu finden.

 

  Autor: Diana K. Umbach
Verlag: Fant Verlag
Erschienen: 16.11.2009
ISBN: 978-3-940568-70-0
Seitenzahl:  199 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Die 28-jährige Schwedin Franka ist eine erfolgreiche Immobilienmaklerin im Unternehmen ihres Vaters. Als der in Schottland lebende Bruder ihres Vaters krank wird und eine Kur verschrieben bekommt, wird sie gebeten, dessen Immobilienbüro in Inverness, der Hauptstadt des schottischen Hochlands, für eine Weile über Wasser zu halten. So macht sie sich alleine und frohen Mutes, aber doch mit einer Portion Heimweh auf ins entfernte Schottland, um endlich eine Herausforderung außerhalb Schwedens zu meistern. Dort angekommen sinkt ihr Mut ziemlich schnell, denn sie ist zunächst etwas überfordert von allem: von der Sprache, den Immobiliengeschäften und auch der Sekretärin ihres Onkels, die ihr äußerst skeptisch gegenüber ist. Daraufhin schickt ihr Onkel seinen Geschäftspartner, Gavin MacFarlane, einen äußerst gutaussehenden Schotten, um Franka etwas unter die Arme zu greifen. Doch der hilft ihr nicht nur beruflich etwas auf die Sprünge, sondern kommt ihr auch privat sehr nahe. Als dann auch noch die Kennedy Brüder auftauchen, für die Franka ein wichtiges Immobiliengeschäft abwickeln soll, ist das Liebeschaos perfekt. Doch neben diesem Liebeskarussell kommen auch noch ganz andere Familiengeheimnisse ans Licht, in denen ebenso Frankas Vermieterin sowie ihr Onkel verwickelt sind.


Stil und Sprache
An sich ist dieses dünne Büchlein eine ganz locker leichte Geschichte, die für einen rauen Winterabend auf dem Sofa alles beinhaltet: Liebe, Geheimnisse, Intrigen und schöne Landschaftsbeschreibungen. Es ist somit eine Art romantisches Märchen der Neuzeit, dass für mich wenig mit Realität zu tun hat. Die Geschichte wirkt auf mich sehr konstruiert und nicht wirklich „zufällig“. Zudem ist an einigen Stellen vorhersehbar, was als nächstes passiert, so dass kaum Spannung entsteht. Lediglich die Stimmung des Buches war wirklich perfekt: Man fühlte sich wie auf einer Reise in Schottland.

Das Buch ist in der Ich-Form und in einer einfachen, wenig bildreichen Sprache geschrieben. Die Sprache im Buch ist geprägt durch sehr viele Steigerungen bzw. Übertreibungen. So ist beispielsweise ständig irgendetwas „wunder-" oder „atemberaubend schön“.  
Wenn man die Autoreninformation gelesen hat, bekommt man oft den Eindruck, dass es sich bei der Ich-Erzählerin, also Franka, auch um die Autorin selbst handeln könnte. So nutzt die Autorin alltägliche Ausdrücke wie „und ich befand mich im Land der Träume“ um dem Leser wohl das Gefühl zu vermitteln, dass die ganze Geschichte auch ihm hätte passieren können. Durch die Geschehnisse im Buch (wie zum Beispiel, dass eine Frau in ein fremdes Land geht und ihr dort sofort zwei verschiedene Männer zu Füßen liegen), die nicht sehr realitätsnah wirken, wird dieses Gefühl allerdings wieder aufgehoben.
Trotz einiger Geheimnisse, die während der Erzählung zu Tage traten, kam bei mi während des Lesens kaum Spannung auf, denn vieles war zu vorhersehbar. Die Landschaftsbeschreibungen von den schottischen Highlands haben mir allerdings sehr gut gefallen. Die Bilder dieser Gegend zogen während des Lesens sehr lebendig an meinem inneren Auge vorbei.  


Figuren
Franka, die Hauptfigur, wird relativ plastisch für den Leser beschrieben. Zumindest ihr Gefühlsleben und ihre Ansichten sind gut dargestellt worden und man kann sich oft in sie hineinversetzen. An einigen Stellen konnte ich ihr Verhalten jedoch nicht ganz nachvollziehen und mir fehlte ein wenig der Tiefgang: Warum macht sie gerade das jetzt? Was ist mit den Konsequenzen? Auch genauere optische Beschreibungen von Franka fehlten mir, an dieser Stelle muss der Leser seine Fantasie selbst einsetzen.

Da es sich um ein sehr dünnes Büchlein handelt, wurden die anderen Figuren nicht sehr ausführlich beschrieben. Trotzdem haben mir eigentlich keine Informationen gefehlt, sodass ich jede dieser Personen immer vor Augen hatte und ich sie mir lebhaft vorstellen konnte. Besonders Frankas Onkel Harald, Anne und Frankas Vater fand ich sehr sympathisch beschrieben.


Aufmachung des Buches
Bei dem Buch handelt es sich um ein Taschenbuch. Das Cover an sich gefällt mir recht gut. Für die heutige Medienlandschaft ist das Cover jedoch meiner Ansicht nach zu blass, unscheinbar und unspektakulär gestaltet. Zudem könnte man beim ersten Blick darauf auch an ein Kinder- bzw. Jugendbuch denken, weniger an eine Lektüre für Erwachsene. 


Fazit
Das Buch eignet sich als kurzweilige Lektüre über Schottland, wenn man nichts mit Tiefgang lesen möchte. Es verspricht ein wenig Liebe, Dramatik und Familiengeheimnisse vor dem Hintergrund der Rosamunde Pilcher-Landschaften. Wenn man dies erwartet, ist es eigentlich recht schön. Es gibt einem zumindest für kurze Zeit das Gefühl, dass man mit Mut und Zuversicht alles erreichen kann, was man möchte. Und solche Mutmacher sind in unserer Gesellschaft auch sehr zu schätzen.


3 Sterne


Hinweise
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