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Kategorie: Interviews mit Autoren


Foto: Privat


Hallo Frau Henke. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein Interview genommen haben.
Bevor Sie sich für ein Leben als freie Autorin entschieden, arbeiteten Sie vor allem in der Medienbranche, jobbten aber auch im Kino, in Kneipen und im Call-Center. Wie sind Sie eigentlich zum Schreiben gekommen?

Literatur gab es mit der Muttermilch, meine Berufsstationen waren fast ausschließlich Wortschmieden, nur das Finden der für mich richtigen Form hat ein bisschen gedauert.


Was fasziniert Sie am Schreiben?

Alles. Das Rumprobieren, wenn sich eine Idee festsetzt. Das Recherchieren. Das Kennenlernen der Figuren. Das Rumfeilen an einem Satz. Die Lesungen.


Im April 2005 ist Ihr erstes Buch – „Bissige Stories für boshafte Leser“ - erschienen. Im November 2006 erschien Ihr zweites Buch „Finderlohn und andere Stories“. Worum geht es in diesem Buch?

Um einsatzfreudige Fußballfans, liebeskranke Kaufhauskunden, Lebenshilfejunkies und andere ganz normale Menschen, deren Schicksal nicht unbedingt ihre eigenen Hoffnungen erfüllt.


Bei Ihren Büchern handelt es sich um Kurzgeschichten-Sammlungen. Haben Sie auch schon mit dem Gedanken gespielt, einen Roman zu schreiben?

Ich liebe die kurze Form. Wahrscheinlich, weil ich dabei immer einen Grund habe, mich mit etwas Neuem zu beschäftigen. Aber es gibt da schon Ideen, die nach mehr Raum verlangen …


Kommen die Ideen für die Kurzgeschichten zu Ihnen?

Das ist eine tolle Formulierung. Genau so ist es. Sie begegnen mir auf der Straße, in der U-Bahn, bei der Zeitungslektüre, im Restaurant … ein Gesprächsfetzen, eine Geste – und schon drängt sich wieder die Frage auf, „Was wäre wenn?“


Sie haben sich dazu entschlossen, Ihre Bücher bei BoD (Book on Demand) zu verlegen. Wieso haben Sie sich für diese Variante der Veröffentlichung entschieden?

Ich bin von dem Prinzip begeistert. Die Bücher stehen immer zur Verfügung, die Auflage ist unendlich, die Freiheit für Autoren nirgends größer. Und das BoD-Team in Norderstedt macht eine so sympathische, persönliche Betreuung, dass auch für das „Aufgehobensein-Gefühl“ gesorgt ist.


Hatten Sie Ihre Kurzgeschichten Verlagen angeboten, bevor Sie sich entschlossen haben, diese bei BoD zu verlegen?

Die Storybände wollte ich von Anfang an bei BoD machen. Einzelne Geschichten habe ich bei verschiedenen Verlagen veröffentlicht.


Was hat Ihre Familie dazu gesagt, als Sie sich entschlossen, als freie Autorin zu arbeiten?

„Na endlich!“


Haben Sie bestimmte Rituale, die Sie beim Schreiben einhalten, beispielsweise eine feste Schreibzeit oder eine festgelegte Seitenzahl pro Tag?

Ich setze mir selbst Termine und dann lege ich los.


Arbeiten Sie derzeit an einer neuen Kurzgeschichten-Sammlung?

Ja, ich hecke schon wieder jede Menge böser Taten aus.


Wie gehen Sie mit Kritik an Ihren Werken um?

Ich freue mich immer, wenn sich jemand die Zeit nimmt, die Stories unter die Lupe zu nehmen. Es kann sehr anregend sein, zu erfahren, was genau einem Leser nicht gefällt. Umgekehrt natürlich genauso ;-)


Was lesen Sie selbst gerne?

Gute Geschichten querbeet. Das Buch für die einsame Insel wäre ein tetrabyte-starkes E-Book.


Gibt es etwas, dass Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben möchten?

Einen vergnügten Sommer und immer ein fesselndes Buch zur Hand.


Ich danke Ihnen für das Interview.