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Die hitzköpfige Flora MacLeod kann es nicht fassen. Erst wird sie von dem tapferen Lachlan Maclean entführt - jetzt will der Clanchief sie heiraten! Er hätte doch einfach fragen können. Flora schwört, dass ihr Häscher für seine Rücksichtslosigkeit bezahlen muss. Ein verbissener Willenskampf ist die Folge, gewürzt mit gefährlicher Leidenschaft. Doch die Schatten der Vergangenheit bedrohen die noch keimende Liebe ...

 

  Autor: Monica McCarty
Verlag: Blanvalet
Erschienen: Oktober 2009
ISBN: 978-3-442-37062-7
Seitenzahl: 448 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Schottland anno 1607: Aufgrund ihrer familiären Verbindungen und reichen Mitgift ist Flora MacLeod eine zum Heiraten sehr begehrte Frau. Doch sie möchte ein anderes Leben führen als ihre unglückliche kürzlich verstorbene Mutter, die aus politischen Gründen in mehrere Ehen mit rücksichtslosen Highlandlairds gezwungen wurde. Ebenso schön wie starrköpfig wehrt sich Flora gegen jeglichen Zwang in dieser Hinsicht.
Lachlan Maclean, Clanchief der Macleans of Coll, stellt stets die Bedürfnisse seiner Leute über seine eigenen. Eine Heirat mit der Widerspenstigen würde seinen Clan aus einer prekären Lage befreien. In einer Nacht- und Nebelaktion entführt er deshalb Flora kurzerhand aus einer Kutsche und verschleppt sie in die Highlands. Er lässt sie im Glauben, lediglich eine Geisel im Austausch gegen seine Burg zu sein, die von ihrem Halbbruder Hector erobert wurde. Sein eigentlicher Plan dagegen ist, sie in sich verliebt zu machen, sodass sie ihn aus freiem Willen zu ehelichen wünscht. Während er ihr, aus Mangel an Übung, etwas unbeholfen den Hof macht, entwickelt er schon bald tiefe Gefühle für seine eigensinnige Gefangene. Flora ergeht es ähnlich. Je näher sie den attraktiven Krieger kennenlernt, umso mehr fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Doch Lachlan hütet ein Geheimnis, dessen Enthüllung die zarten Bande, die allmählich zwischen ihnen entstehen, mit einem Schlag zu zerreißen drohen.


Stil und Sprache
"Highlander meiner Sehnsucht" ist der Abschluss der MacLeods of Skye Trilogie. Er erzählt die Geschichte von Flora MacLeod, die Halbschwester von Rory und Alex aus den Bänden 1 und 2. Wie schon bei den Vorgängern verwebt Monica McCarty sehr gelungen historische Ereignisse und Figuren mit einer ihrer Fantasie entsprungenen Story und erfundenen Charakteren. Ihre Erklärungen auf den letzten Seiten des Buches vermitteln einen Eindruck von der gründlichen Recherche, die sie im Vorfeld betrieben haben muss.

MacCarty erzählt ihre logisch aufgebaute Geschichte in der 3. Person aus Sicht der Hauptprotagonisten und zusätzlich einen Abschnitt aus Hector Macleans Perspektive. Im Prolog erwähnt sie eine alte schottische Legende, ersinnt einen Fluch und zieht beides als roten Faden durch die Handlung. Gleich zu Beginn des ersten Kapitels schildert sie Floras Entführung und zieht den Leser direkt hinein. Anschließend begeht sie allerdings einen ähnlichen Fehler wie in Band 2, indem sie dem gegenseitigen Kennenlernen der beiden Hauptfiguren und dem Schildern ihrer Gedanken und Gefühle zu viel Platz einräumt. Außerdem finde ich die mehrmals wiederholte Beschreibung ihres Aussehens übertrieben. Etwa auf den ersten 100 Seiten passiert, außer Floras Entführung, nicht wirklich viel; dieser Abschnitt hätte einer Raffung bedurft. Anschließend nimmt die Handlung kontinuierlich an Rasanz zu, wodurch sich der Unterhaltungswert enorm steigert, sodass man für die vorangegangene Durststrecke entschädigt wird. Ein spannungs- und emotionsgeladenes Finale bildet den Abschluss. In einem Epilog erfährt man schließlich, wie das Leben der Haupt- und einiger Nebenfiguren weitergeht, was ich stets begrüße.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und bildhaft, und ihre Landschaftsbeschreibungen, deren Sparsamkeit mich besonders im 1. Teil etwas störte, fallen dieses Mal detaillierter aus. Erwähnenswert finde ich zudem einige zwar sehr ausführlich beschriebene, aber keineswegs pornografisch wirkende erotische Szenen.


Figuren
Um die Zusammenhänge von Floras komplizierten verwandtschaftlichen Beziehungen zu verinnerlichen, benötigte ich eine Weile. Sie besitzt aufgrund der vielen Ehen ihrer Mutter eine Menge Halbgeschwister in den Highlands. Trotzdem ist sie der Meinung, dass alle Highlander Barbaren sind. Nachdem sie Lachlan näher kennenlernt, sieht sie sich gezwungen, ihre Einstellung zu überdenken, was für eine starrsinnige junge Frau, wie sie es ist, ein großes und langwieriges Unterfangen darstellt. Sehr schön bringt McCarty dieses Umdenken rüber. Flora weiß, was sie will, vor allem wehrt sie sich vehement gegen eine arrangierte Ehe, die einer ihrer Halbbrüder oder ihr Cousin Campbell, der Earl of Argyll, im Sinn haben könnten. Ich weiß zwar nicht, ob Anfang des 17. Jahrhunderts derart selbstbewusste Frauen existierten, die Erklärung, die McCarty diesbezüglich bereithält, klingt allerdings einleuchtend. Desweiteren ist Flora sehr mutig, besitzt aber auch Ängste bis hin zu einer Phobie. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck, was insbesondere im Umgang mit Lachlans Schwestern zu Tage tritt. Mit all ihren Vorzügen, Fehlern und Schwächen ist Flora eine sehr lebendig wirkende Hauptprotagonistin, in die ich mich jederzeit hineinversetzen konnte.

Lachlan ist das Paradebeispiel eines ehrenhaften Clanführers. Er ist bereit, alles zum Wohle seines Clans und der Familie zu tun, erwartet jedoch unbedingten Gehorsam. Fällt er eine Entscheidung, ist diese unumstößlich. Im Schwertkampf ist er nahezu unbesiegbar und kann, falls nötig, grausam sein. Doch besitzt er auch eine geduldige und liebevolle Seite, mit der er Flora lehrt, dass nicht alle Highlander Barbaren sind. Allerdings ist er nicht unfehlbar, eine Tatsache, die ihn zu einem glaubwürdigen Helden macht.

Lachlans Schwestern Gilly und Mary sind sehr gut ausgearbeitete Nebenfiguren, ebenso sein Hauptmann Allen. Bedingt durch seine kleine Rolle bleibt Lachlans jüngerer Bruder John dagegen etwas blass. Von Lachlans Mätresse Seonaid hätte ich mir etwas mehr Widerstand gewünscht. Ein paar zusätzliche von ihr ausgehende Konflikte mit Flora wären dem Esprit der Geschichte, insbesondere auf den ersten Seiten, sicherlich zuträglich gewesen.
Floras Halbbruder Rory MacLeod ist auch hier mit von der Partie. Er zeigt ein beachtliches Beschützerverhalten und benimmt sich genau so, wie ich es vom Helden des ersten Teiles erwartete. Ein weiterer Halbbruder Floras, Hector Maclean, ist der klassische Bösewicht, der rücksichtslos andere Menschen für seine dunklen Triebe und eigennützigen Ziele missbraucht. Letzteres tut auch Floras Cousin und Vormund, der Earl of Argyll. Mit Vorliebe agiert er im Hintergrund und stellt einen undurchsichtigen, schwer einschätzbaren Charakter dar.


Aufmachung des Buches
Die äußere Aufmachung des Taschenbuches findet mit dem abgebildeten Liebespaar und schottischen Plaid zwar einen Bezug zur Geschichte, das Aussehen beider Personen entspricht jedoch nicht dem der Hauptfiguren, was ich stets bedauere. Zudem wird die Zuordnung zur Trilogie erschwert, da der Einband von einer Zeichnung und nicht, wie bei den ersten beiden Teilen, von einer Fotografie geziert wird.
Vergleiche ich das Preis-Leistungsverhältnis, so finde ich den Kaufpreis von 7 Euro günstig, denn die Qualität des Softcovers ist robust und die innere Gestaltung übersichtlich und mit der angenehm zu lesenden, ausreichend groß gedruckten Schrift mehr als zufriedenstellend.
Die 448 Leseseiten sind unterteilt in einen Prolog, 21 Kapitel, einen Epilog, sowie eine Anmerkung und eine sich anschließende Danksagung der Autorin.


Fazit
"Highlander meiner Sehnsucht" ist ein würdiger Abschluss der MacLeods of Skye Trilogie mit glaubwürdigen Haupt- und, bis auf wenige Ausnahmen, interessanten Nebenfiguren und einer logischen Handlung mit ansteigendem Rasanz-Pegel, der nach einigen anfänglichen Längen über diese hinwegtröstet. Besonders hervorzuheben ist die bemerkenswerte Art und Weise, mit der Monica McCarty von ihr gründlich recherchierte Historie mit Fiktion zu vermischen versteht.
Eine unterhaltsame mentale Reise in die schottischen Highlands des 17. Jahrhunderts lädt zum entspannenden Schmökern ein.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Mein ungezähmter Highlander
Band 2: Der geheimnisvolle Highlander

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