Lee Hansae ist in die Frau seines älteren Bruders verliebt und bleibt seiner Familie fern. Aus Frust hat er mit der Schule aufgehört. Dann trifft er den sorglosen Moto, der sich durchs Leben treiben lässt und zwischen den beiden entwickelt sich eine anfangs unbeholfene Liebe…

Autor: Young-Hee Lee Illustration: Young-Hee Lee Verlag: Egmont Manga & Anime Erschienen: September 2007 ISBN: 978-3-7704-6761-7 Seitenzahl: 192 Seiten Altersgruppe: ab 16 Jahren

Die Grundidee der Handlung
Im diesem Manga geht es um Moto und Lee Hansae. Ihre erste Begegnung findet in der Bahn statt. Moto kann seine Augen nicht von ihm lassen, weil Hansae mit angespanntem Gesichtsausdruck, im neuen und teuren Anzug da sitzt und mit seinem großen Körper darin wie eingesperrt wirkt. Moto kann der Versuchung einfach nicht widerstehen und stielt Hansae die Brieftasche, ohne das der es sofort bemerkt. Da hat sich Moto zu früh gefreut. Pech für ihn, denn Hansae könnte gerade an diesem Tag vor Wut nur so platzten. Als dieser endlich bemerkt, dass man ihn so überrumpelt hat, bricht die Hölle aus und er ergreift die Gelegenheit, sich auszutoben. Seine Begeisterung steigert sich, als mehr und mehr „Bekannte“ sich um Moto scharren!

Hansae und Moto begegnen sich unter sehr ungünstigen Bedingungen und merken schnell, das sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Während der sorgenlose Moto ein kleiner Wildfang ist und frei in den Tag hinein lebt, wirkt Hansae dagegen wie ein Hitzkopf, der seinen Frust gern an anderen auslässt und weiß, seinen Willen durchzusetzen. Obwohl Moto stets einen fröhlichen Eindruck hinterlässt, steckt hinter dieser Fassade eine traurige Vergangenheit. Aus dieser taucht der eiskalte Ithan auf, der irgendein Verhältnis zu Moto hat.

Dem Mangaka Young-Hee Lee ist die Darstellung der humorvollen und ziemlich chaotischen Beziehung der Beiden gut gelungen, denn das sie sich zu einander hingezogen fühlen - es jedoch nicht verstehen, warum dies so ist - ist sehr eindeutig.

Shonen ai mit langbeinigen Schönheiten und Gangstermitgliedern auf koreanische Art hat mich davon überzeugt, dass dieser erste Band nur der Anfang einer sehr spannenden Reihe ist.

Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Zeichnungen zeigen schon von Anfang an, also ab dem Cover, dass der Mangaka sich gut darauf versteht, die schlanken Körper junger Leute, passend zu den verschiedenen Charakteren, auf dem Papier einzufangen. Man sieht deutlich, dass beim Zeichnen auf den Muskel- und Knochenbau sehr geachtet wurde. Außerdem bekommt man keine übertriebenen erotischen Szenen zu sehen, doch auf nackte Haut kann man sich bei diesem Mangaka verlassen. Bei diesem Zeichenstil gibt es keine großen Kulleraugen, was mal eine Abwechslung bietet. Selbst die einzelnen Figuren verschmelzen mit dem Hintergrund, darum wird es für mich beim Hinsehen zum Augenschmaus. Es gibt leider keine Farbseiten, der Manga ist durchgehend Schwarz-Weiß gehalten. Was aber nicht negativ zu deuten ist, denn hier ist der Kontrast zwischen hell und dunkel - auf durchgehend wunderbar gelungenen Steiten - ausgeglichen. Allerdings kann ich mir nicht erklären, was der Mangaka sich bei den provokanten Abbildungen, sowohl auf dem Cover als auch auf einigen extra hinzugefügten Bildern im Manga, gedacht haben könnte? Denn sie spiegeln keines Wegs den Inhalt der Gschichte wieder. Sie erwecken beim Leser falsche Erwartungen zu den einzelnen Charakteren. Die Prügelszenen sind nicht übertrieben brutal. Sie werden eher verharmlost, durch lustige und verzerrte Karikaturen, wie z.B. Hansae, als er in einem Moment der Wut plötzlich eine Dämonenfratze bekommt.

Was die Textdarstellung betrifft, hat der Mangaka wahrlich die goldene Mitte gefunden und sein Werk weder mit Text überladen, noch fehlt irgendwas. Text und Zeichnungen ergänzen sich, sodass ein reibungsloses Lesen ermöglicht wird! Sämtliche Geräusche werden in asiatischer-Schrift wiedergegeben, Gespräche und Gedanken sind in deutscher Sprache gut lerserlich zu überblicken!

Aufmachung des Comics
Dieser Manga ist in gebundener Ausgabe erhältlich. Das Cover ist auffällig gestaltet, die faszinierenden Hauptpersonen sind in einem unschuldigen Blumenmeer als Hintergrund zusehen. Die Abbildung der beiden sagt schon einiges über den Inhalt aus, es ist eine gewisse Vertrautheit zwischen ihnen zu erkennen. Der fett aufgedruckte Titel ist schon von weitem zu sehen.

Nach der letzten Seite der Geschichte gibt es eine kleine Meldung von der Autorin.

Fazit
Mir hat der Manga von der ersten bis zur letzten Seite super gefallen. Moto und Hansae überstürzen nichts, sie lernen sich erst kennen. Und ich interessiere mich brennend dafür, wie diese Beziehung für die Beiden weitergeht. Wird sich wirklich eine Liebe daraus entwickeln?

Wer sich als Fan von Shonen ai bzw. boys love bezeichnet und keine schnulzigen Schwulenmangas mag, sollte sich diesen Band auf jeden Fall für seine Sammlung holen.

Hinweise
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