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Eigentlich ist Deirdre eine ganz normale Sechzehnjährige - und ganz ehrlich: Sie findet ihr Leben gerade ein bisschen langweilig. Doch dann hat sie immer öfter seltsame Träume. Immer wieder taucht darin ein faszinierender Junge auf, dessen geheimnisvolle Augen Deirdre verzaubern. Als ihr Luke eines Tages leibhaftig gegenübersteht, wird Deirdres Leben ausgesprochen aufregend ... aber gleichzeitig schwebt sie nun in großer Gefahr. Sind ihre Gefühle für Luke stark genug, um einen uralten Fluch zu brechen?

 

  Autor: Maggie Stiefvater
Verlag: PAN-Verlag
Erschienen: 29. September 2009
ISBN: 978-3-426-28310-3
Seitenzahl: 348 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Die sechzehnjährige Deirdre ist mit ihrem Leben nicht wirklich zurfrieden. Sie fühlt sich von ihrer Familie nicht ernst genommen, leidet als begabte Harfenspielerin bei ihren Auftritten unter furchtbarem Lampenfieber und findet ihren Alltag öde und langweilig. Dass ihr Schulfreund James, ihr einziger Vertrauter, eine Schwäche für sie hat, fällt Deirdre nicht auf, denn ihre Träume drehen sich um einen ganz anderen Jungen. Als sie bei einem Schulkonzert das Lampenfieber übermannt, taucht plötzlich Luke, der Junge aus ihren Träumen, auf. Er steht ihr bei und bei dem gemeinsamen Auftritt entpuppt er sich als grandioser Flötenspieler. Deirdre ist fasziniert von dem gutaussehenden Fremden und möchte ihn unbedingt wiedersehen. Die vierblätterigen Kleeblätter, die sie mit einem Mal überall findet, hält sie anfänglich für Glückszeichen. Doch plötzlich beginnen sich die Menschen in ihrer Umgebung immer seltsamer zu verhalten. Deirdres Wahrnehmung verändert sich und sie beginnt eigenartige Wesen zu sehen, die es eigentlich nicht geben dürfte. Es fällt ihr auf, dass Einige von ihnen sehr intensiv nach Thymian riechen.
Deirdres Großmutter will ihre Enkelin beschützen. Da sie Luke für gefährlich und für den Grund allen Übels hält, wirft sie ihn kurzerhand aus dem Haus. Deirdre selbst sind die Bedenken ihrer Großmutter egal, denn sie hat sich in Luke verliebt. Darum schlägt sie alle Warnungen in den Wind und setzt sogar ihre Freundschaft mit ihrem Jugendfreund James auf´s Spiel. Als sie schließlich merkt, dass sie in einem Streit um die königliche Macht im Feenreich als Joker dient und Luke nicht der nette Junge ist, für den sie ihn gehalten hat, gerät sie in ein gefährliches Abenteuer. Wenn sie überleben will, muss sie alles wagen und über sich hinaus wachsen.


Stil und Sprache
Lamento ist ein unterhaltsames Jugendbuch, das besonders Mädchen ab ca. 13 Jahren anspricht. Die Hauptperson Deirdre erzählt aus ihrer Sichtweise und erlebt viele Situationen, die oft auch Leserinnen in dieser Altersgruppe meistern müssen. Dadurch wirkt der Hauptcharakter sympathisch und die jungen Leserinnen werden sich leicht mit ihr identifizieren können.
Deirdres Dauerzwist mit ihrer Familie, ihr Alltagsfrust und der Wunsch, etwas Besonderes zu sein, wurden ebenso in die Geschichte eingeflochten, wie das Gefühl, nicht verstanden und akzeptiert zu werden. Auch die erste schwärmerische Verliebtheit der Hauptperson und die Notwendigkeit, Entscheidungen treffen zu müssen, die weitreichende Folgen nach sich ziehen, kommen nicht zu kurz. Viele Herausforderungen, auf die Mädchen im Jugendalter stoßen, wurden in Lamento auf spannende und unterhaltsame Weise miteingebunden.
Durch das Auftauchen des mysteriösen Luke kommt Spannung auf, vor allem, weil der Leser lange auf die Folter gespannt wird, was Luke denn nun wirklich von Deirdre will. Da Deirdre erst nach und nach auf die Geheimnisse ihrer Familie stößt, kann der Roman die Spannung bis zum Ende halten und steigern. 


Figuren
Deirdre ist ein zurückhaltendes Mädchen, das mit ihrem momentanen Leben unzufrieden ist. Durch die Herausforderungen im Lauf der Geschichte gewinnt sie an Selbstbewusstsein und Mut, aber auch einige interessante Fähigkeiten dazu, und erfährt nach und nach wichtige Dinge aus ihrer Familiengeschichte.
Luke, ein hübscher und cooler junger Mann, hat einen sehr geheimnisvollen Part inne. Er pendelt bis zum letzten Drittel der Story etwas unschlüssig zwischen Gut und Böse herum, bis er sich endlich für eine Seite entscheidet.
James, Deirdres Jugendfreund, ist jederzeit für sie da und heimlich in sie verliebt. Er ist sehr feinfühlig und hat immer wieder Vorahnungen von Ereignissen, die sich später bewahrheiten. Darum glaubt er Deirdre ihre Geschichte von den Feen auch sofort und will ihr helfen.
Deirdres Großmutter versucht zwar mit kryptischen Andeutungen ihre Enkelin zu warnen, die ist aber verliebt und hört ihr nicht zu. Nach einem neuerlichen Versuch der alten Dame, Deirdre alles zu erklären und ihr zu helfen, wird sie tödlich verletzt.

Die Feen sind sehr unterschiedliche, eigenartige Wesen, die hauptsächlich auf ihren Vorteil bedacht aber von Deirdres Harfenmusik völlig fasziniert sind. Ihre Reaktionen sind unvorhersehbar und so veränderlich wie ihre Launen. Die Feenkönigin hat den Part der „Bösen“ über, doch außer eines kurzen Auftritts zu Beginn und am Ende der Geschichte tritt sie kaum in Erscheinung.

Einige der Figuren hätten noch etwas mehr Tiefe verdient, denn die Beweggründe und Handlungen sind bei einigen Personen nicht immer völlig zu verstehen. Allerdings kaschiert die spannende Schreibweise eventuelle Logikfehler ganz hervorragend und dem Leser fallen - wenn überhaupt - erst viel später mögliche Disharmonien in der Story auf. Durch die Ich-Erzählung kann sich der Leser sehr leicht in die Hauptperson hineinversetzen und rutscht dadurch förmlich in die Story hinein.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist fest gebunden und mit einem Schutzumschlag versehen. Der Buchtitel unterstreicht nur bedingt den Inhalt des Romans, da die Geschichte aus Deirdres und nicht aus Lukes Sicht geschrieben ist. Wäre Luke die Hauptperson gewesen, hätte der Titel optimal gepasst. Das Mädchenbild mit den stilisierten Blättern ist sehr ansprechend, passt gut zum Genre, bietet aber keinen nennenswerten Hinweis auf die Geschichte. Der Text auf der Buchrückseite führt gut in die Geschichte ein und weckt die Neugier des Lesers. Zudem ist auch gleich zu erkennen, dass der Roman in der Ich-Form geschrieben ist. Die handschriftlich formatierte Kapitelnummerierung wirkt verspielt und absolut passend für die Geschichte.


Fazit
Lamento - Im Bann der Feenkönigin ist eine unkomplizierte, romantische Fantasy-Geschichte zum Träumen, die inhaltlich und thematisch eine ganz dezente Ähnlichkeit mit dem Roman „Gegen das Sommerlicht“ aufweist. Die Erzählung rund um Menschen und Elfen wurde interessant umgesetzt und die Ich-Form passt sehr gut dazu. Da die Alltagssituationen der Hauptperson die Sicht und die Probleme junger Leserinnen ab ca. 13 Jahren wiederspiegelt, werden sich junge Fantasyfans gut mit der Hauptperson identifizieren können. 
Erwachsene Leser werden vermutlich mit manchen Aktionen und Ansichten der Figuren nicht ganz zufrieden sein, da die Story, sowie die Handlungen und Reaktionen der Protagonisten, eindeutig auf eine junge Lesergruppe zugeschnitten wurde.


4 Sterne


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